Stand: 29.11.2019 16:36 Uhr

NDR Rundfunkrat stimmt Wirtschaftsplan 2020 zu

Der NDR Rundfunkrat hat am 29. November in Hamburg dem Wirtschaftsplan 2020 des NDR zugestimmt. Eine Woche zuvor hatte bereits der Verwaltungsrat den Wirtschaftsplan festgestellt. Der Wirtschaftsplan legt detailliert dar, wofür der NDR im kommenden Jahr seine Mittel einsetzen will.

Insgesamt weist der Haushalt für den Vier-Länder-Sender im kommenden Jahr ein Volumen von rund 1,2 Mrd. Euro auf. Für 2020 rechnet der NDR mit einem handelsrechtlichen Fehlbetrag von rund 132 Mio. Euro. Hierin sind in erheblichem Umfang kalkulatorische Aufwendungen enthalten, weil langfristige Rückstellungen nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) mit einem sinkenden Zinssatz abzuzinsen sind. Diese Mehraufwendungen sind nicht in die Bemessung des Rundfunkbeitrags durch die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) eingeflossen. Es handelt sich um eine rein kalkulatorische Bilanzposition, aus der kein Liquiditätsabfluss resultiert.

Aus seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit rechnet der NDR mit einem operativen Ergebnis von minus 34 Mio. Euro. Nach Vorgabe seiner Finanzordnung muss der NDR ein ausgeglichenes Ergebnis für den Vierjahreszeitraum 2017 bis 2020 erzielen. Diese Verpflichtung wird nach heutigem Stand erfüllt. Maßgeblich hierfür ist im Wesentlichen der gute Jahresabschluss 2017, der in erheblichem Umfang von dem Abschluss eines neuen Tarifvertrags für die Altersversorgung vom November 2017 beeinflusst war. Der neue Tarifvertrag führt für den NDR zu einer beachtlichen Entlastung bei den Betriebsrenten und den dafür notwendigen Rückstellungen. Zudem trägt zum finanziellen Ausgleich bei, dass der NDR für die Jahre 2019 und 2020 ein Kürzungs- und Sparpaket von insgesamt 28,5 Mio. Euro beschlossen hat.

Der NDR setzt auch im kommenden Jahr seine bereits 1993 begonnenen Anstrengungen zur Reduzierung seiner Fixkosten fort: 2020 werden - unter anderem im Zuge der ARD-Strukturreform - per saldo 9,5 Stellen sozialverträglich abgebaut. Damit wird es im Norddeutschen Rundfunk 2020 noch 3.378 Planstellen geben. Seit 1993 hat der NDR damit 731 Planstellen sozialverträglich abgebaut. In dieser Beitragsperiode und in der Zeit bis 2024 plant der NDR einen Abbau ohne betriebsbedingte Kündigungen von mindestens 111,5 Planstellen.

Lutz Marmor, NDR Intendant: „Der Wirtschaftsplan 2020 ist geprägt von einem erneuten Spar- und Kürzungspaket für die Jahre 2019 und 2020 in Höhe von 28,5 Millionen Euro. Es ist notwendig, weil die Erträge aus Rundfunkbeiträgen unter anderem wegen der Befreiung von Zweitwohnungen nicht das erwartete Niveau erreicht haben. Wir setzen unseren moderaten Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen fort. Trotz allem werden wir dem Publikum ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Schwerpunkten beispielsweise zu Olympia bieten können.“

Dr. Cornelia Nenz, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: „Der Wirtschaftsplan 2020 enthält auch Mittel für die Planung und den Aufbau einer konsequent crossmedial arbeitenden Nachrichtenredaktion in der NDR Zentrale in Hamburg. Der Rundfunkrat unterstützt diesen Umbauprozess des NDR und begrüßt die Neuausrichtung und das Zusammenwachsen von Hörfunk, Online und Fernsehen.“

29. November 2019

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