Stand: 29.12.2021 10:29 Uhr

NDR Projekt „Jahrhundertleben“ kommt ins NDR Fernsehen: Frauen und Männer aus Norddeutschland erzählen ihre bewegenden Geschichten aus rund einhundert Jahren

Zweiteilige Dokumentation „Unsere Geschichte: Jahrhundertleben“: Sonnabend, 1. Januar, 17.45 Uhr, und Sonntag, 2. Januar, 15.45 Uhr, NDR Fernsehen; bereits jetzt der ARD Mediathek
Umfangreiches Online-Dossier unter ndr.de/jahrhundertleben
Wochenreihe mit rund 100-Jährigen im „Nordmagazin“ ab Montag, 3. Januar

Sie erlebten die Weltwirtschaftskrise und die Machtübernahme der Nationalsozialisten, den Zweiten Weltkrieg und den Neuanfang, Jahrzehnte der Deutschen Teilung, die Wiedervereinigung und Jahre rasanten weltweiten Wandels – die neun Frauen und Männer aus ganz Norddeutschland, die für den NDR tief in ihre Erinnerungen eingetaucht sind und spannend und bewegend aus ihren „Jahrhundertleben“ erzählen. Die rund 100-Jährigen haben ihre Fotoalben geöffnet und lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer an ihren ganz persönlichen, einschneidenden Erlebnissen und emotionalsten Momenten teilhaben. Die neun kommen aus Barth im Landkreis Vorpommern-Rügen, Eckernförde, Garvsmühlen bei Rerik, Hamburg, Rostock, Salzgitter und Wilhelmshaven.

Das NDR Fernsehen zeigt das „Jahrhundertleben“ als zweiteilige Dokumentation am Sonnabend, 1. Januar, um 17.45 Uhr, und Sonntag, 2. Januar, 15.45 Uhr. In der ARD Mediathek ist die Zeitreise durch die deutsche Geschichte bereits jetzt zu sehen. ndr.de/jahrhundertleben begleitet das NDR Projekt mit einem umfangreichen Online-Dossier: Entlang der großen historischen Wegmarken sind die Erzählungen der neun norddeutschen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in O-Ton-Filmen zu sehen, Einblicke in ihre Fotoalben und ihre Sicht auf rund 100 Jahre Leben in Deutschland inklusive.

Das NDR Regionalmagazin „Nordmagazin“ stellt begleitend in einer fünfteiligen Wochenserie vom 3. bis zum 7. Januar rund 100-jährige Menschen vor, die in Mecklenburg-Vorpommern leben –täglich um 19.30 Uhr im NDR Fernsehen. Zu ihnen zählen auch die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der zweiteiligen Dokumentation „Jahrhundertleben“ und dem Online-Dossier, die aus dem Bundesland kommen.

Das sind die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der Wochenserie des „Nordmagazins“:

Montag, 3. Januar
Hermine Trimde aus Rostock ist bereits 102. Schauspielerin hat sie gelernt in ganz jungen Jahren. Für das Projekt „Jahrhundertleben“ hat sie noch einmal die berühmten Bretter, die die Welt bedeuten, betreten: Guten Tag, sehr verehrtes Publikum – ihre ersten Worte nach 84 Jahren Bühnenabstinenz… In der „Zwischenzeit“ hat sie sechs Kinder großgezogen, als Physiotherapeutin gearbeitet, im 100. Lebensjahr ihre Geburtsstadt Riga besucht. Was du willst, das kannst du – ihr Lebensmotto. Noch immer macht sie fast jeden Tag einen Spaziergang an die Warnow. Dort steht „ihr Baum“, eine Weide: Der dicke Stamm, das sei sie, fünf gesunde Äste stehen für ihre fünf Kinder. Ein abgesägter Ast erinnert an ihre Tochter Ivette. (Auch in „Jahrhundertleben“ zu sehen)

Dienstag, 4.1.
Ingeborg und Heinz Möller aus Barth sind „erst“ 98 Jahre alt – und seit inzwischen 76 Jahren verheiratet. Höhen und Tiefen haben sie erlebt – sagen sie. Ihr Rat für frisch gebackene Eheleute: Nicht nur die eigenen Interessen sehen, sondern immer auch die des Partners. Und: Wenn´s mal nervt – auf Durchzug schalten! Jetzt hoffen die Möllers, gesund zu bleiben und sich noch lange an ihren Kindern, zehn Enkeln, 15 Urenkeln und zwei Ururenkeln erfreuen zu können. Und haben nach 76 Jahren Ehe diesen einen Wunsch: am nächsten Tag wieder gemeinsam aufzuwachen. (Auch in „Jahrhundertleben“ zu sehen)

Mittwoch, 5. Januar
Eckhard Erbguth lebt in Dabel. Er ist 98 Jahre alt, was ihm kaum jemand auf den ersten Blick abnimmt. Vom Zoll-Oberamtsrat zum Bildhauer – eine ungewöhnliche Karriere. Mehr als 220 Kunstwerke hat Eckhard Erbguth in seinem „zweiten“ Leben als Bildhauer geschaffen. Nach der Pensionierung konnte er sich ganz in sein Hobby stürzen, hat in Dabel eine Galerie aufgebaut, gibt sein Wissen an Schülerinnen und Schüler weiter. Auch heute noch. Sein Leben ist bestimmt von ständiger Veränderung: 1953 Flucht aus der DDR, 1992 Rückkehr in die Heimat. Und wie er zu Hitlers Wachgarde ins Führerhauptquartier kam, ist ihm bis heute unklar.  

Donnerstag, 6. Januar
Irmgard Rosenkranz wird am 21. Juni 1922 in Marienfließ im heutigen Polen geboren – als Gans Edle Herrin zu Putlitz. Zum Kriegsende konnte sie auf der Flucht nur ihren Taufbecher retten. Später in der DDR arbeitete sie unter anderem als Landwirtschaftliche Berufsschullehrerin. Auf die Idee, „rüber zu machen“, kam sie nie. Und obwohl sie dem märkischen Uradel entstammt, sagt sie: „Eine feine Dame war ich nie!“. Sie interessierte sich eher für Landwirtschaft und Viehzucht. Heute, in ihrem 100. Lebensjahr, lebt Irmgard Rosenkranz noch immer in Garvsmühlen bei Rerik. Und das im Kreis ihrer Familie mit vier Generationen unter einem Dach. (Auch in „Jahrhundertleben“ zu sehen)

Freitag, 7. Januar
Anna-Marie Grauvogel ist 100 Jahre alt und kommt aus Schwerin. „Omi“, wie sie alle liebevoll nennen, hat sich ihr Leben lang hauptsächlich um andere gekümmert, so Enkelin Gabi, die bei Ihr aufgewachsen ist. Anna-Marie hat keinen Beruf gelernt, ging nach der Schule „in Anstellung bei feinen Leuten“. Später arbeitete sie in der LPG. Der Kartoffelacker und der Melkstand wurden ihre Leidenschaft. Mit 88 bestieg sie zum ersten Mal ein Flugzeug. Mit 99 überlebte sie Covid. Darauf ein Eierlikörchen!

29. Dezember 2021 / IB

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