Stand: 24.04.2018 10:31 Uhr

NDR Elbphilharmonie Orchester: Thomas Hengelbrock dirigiert Beethovens „Missa solemnis“

Konzerte: Freitag, 27. April, 20.00 Uhr

Samstag, 28. April 2018, 20.00 Uhr

Sonntag, 29. April 2018, 20.00 Uhr

Elbphilharmonie Hamburg

Im Radio: Das Konzert am 27. April ist live zu hören auf NDR Kultur.

Dieses Werk hielt Ludwig van Beethoven selbst für sein größtes: die „Missa solemnis“. Mit ihr eröffnen Thomas Hengelbrock und das NDR Elbphilharmonie Orchester gemeinsam mit den Chören vom Bayrischen Rundfunk und dem NDR sowie einem Quartett prominenter Gesangssolisten am 27., 28. und 29. April in der Elbphilharmonie das dritte Internationale Musikfest Hamburg. Es steht in diesem Jahr unter dem Motto „Utopie“ – und eben eine solche beschreibt Beethoven in seiner visionären Messe, die Sänger und Instrumentalisten noch heute in höchstem Maße fordert: „Bitte um innern und äußern Frieden“ steht etwa in der Partitur zum letzten Satz des Werks.

Eigentlich hatte Beethoven ja eine feierliche Messe zur Inthronisation seines Gönners Erzherzog Rudolph als Erzbischof von Olmütz schreiben wollen. Doch bis zum vorgesehenen Termin hatte er erst das Kyrie fertiggestellt. Von da an verliert sich jede Bindung an einen konkreten Anlass und die Vorgaben der Liturgie. Das Werk wird zu Beethovens persönlichster Auseinandersetzung mit Glaubensfragen und steht – nicht nur zeitlich – neben seiner Neunten Sinfonie mit ihrem menschheitsumspannenden Schlusschor. Zur Vorbereitung beschäftigte sich der Komponist mit den Werken seiner Vorgänger, studierte die „Kirchenmelodien der Mönche“ und machte sich Gedanken über „wahre Kirchenmusik“. Bei „Singenden und Zuhörenden religiöse Gefühle zu erwecken und dauernd zu machen“, wird Beethovens erklärtes Ziel. Ganz in diesem Sinne schreibt er an einer Stelle in die Partitur die berühmt gewordene Anweisung: „Von Herzen möge es wieder zu Herzen gehen“. Im Jahr 1823, drei Jahre nach dem geplanten Termin, ist die Messe endlich vollendet. Von einer rein kirchlichen Bestimmung ist der Komponist da bereits abgerückt. Man könne die Messe auch als „Oratorium“ im Konzertsaal aufführen, schreibt er an Goethe.

An allen drei Abenden führt Dramaturg Julius Heile jeweils um 19.00 Uhr in das Programm ein.

24. April 2018/BB

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