Stand: 11.12.2019 15:47 Uhr

Krzysztof Urbanski und Joshua Bell beim NDR Elbphilharmonie Orchester

Konzerte: Donnerstag, 12. Dezember, 20.00 Uhr | Freitag, 13. Dezember, 20.00 Uhr | in der Reihe „Klassik Kompakt“: Sonntag, 15. Dezember, 16.00 Uhr und 18.30 Uhr | Elbphilharmonie Hamburg

Im Livestream: Das Konzert am 12. Dezember ist im Live-Stream zu sehen auf concert.arte.tv, auf ndr.de/eo und in der EO-App. Es bleibt danach als Video-on-Demand online abrufbar.

Im Radio: Das Konzert am 13. Dezember ist live zu hören auf NDR Kultur.

Mit einer über 30-jährigen Karriere als Solist, Kammermusiker und Dirigent ist Joshua Bell einer der bedeutendsten Geiger unserer Zeit. Jetzt kommt der Amerikaner zurück zum NDR Elbphilharmonie Orchester und hat dabei das beliebte Violinkonzert von Jean Sibelius im Gepäck. Am Pult steht der Erste Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, Krzysztof Urbanski.

Er bleibt seiner Repertoirelinie treu und flankiert Sibelius’ Meisterwerk mit osteuropäischen Klassikern der Moderne. Dabei hat er auch den zu Unrecht viel zu selten gespielten polnisch-russischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg aufs Programm gesetzt. Urbanski präsentiert die Dritte Sinfonie, die der Komponist im Jahre 1950 zunächst nicht aufführen konnte – vermutlich, weil das Werk nicht mit dem von den sowjetischen Kulturbehörden geforderten „Sozialistischen Realismus“ vereinbar war. Dabei hatte sich Weinberg durchaus von leicht „verständlicher“ Volksmusik aus Polen und Weißrussland inspirieren lassen und das Stück weitestgehend in optimistisch-konservativem Tonfall gehalten. Erst zehn Jahre später kam die überarbeitete Sinfonie zur Uraufführung.

Einer Revision unterzog zwar auch Jean Sibelius seinerzeit sein Violinkonzert, jedoch weniger aus politischen als aus künstlerischen Gesichtspunkten. Die 1905 uraufgeführte Endfassung hat sich bis heute als wichtiger Repertoirepfeiler eines jeden Geigers etabliert und vermag den Hörer vom ersten Takt an zu fesseln. Oft wurde der ätherische Beginn mit dem Rauschen der Natur in den finnischen Wäldern verglichen – wie überhaupt die vermeintlich nordische „Atmosphäre“ ein wichtiges Charakteristikum dieses Violinkonzerts zu sein scheint.

Zu Beginn des Konzerts spielen die Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters einen Avantgarde-Klassiker von György Ligeti: „Atmosphères“ aus dem Jahr 1961. Bekannt wurde das Orchesterstück durch den Film „2001 – Odyssee im Weltraum“. Durch das Übereinandertürmen und Verweben von bis zu 87 einzelnen Orchesterstimmen erzeugte Ligeti hier den Eindruck einer fremdartigen, nie zuvor gehörten Musik, die mehr aus „Zuständen“ als aus „Ereignissen“ besteht.

Am 12. und 13. Dezember führt der Musikwissenschaftler Harald Hodeige jeweils um 19.00 Uhr in das Programm ein. Die Werke von Ligeti und Weinberg werden auch am 15. Dezember in der Stundenkonzert-Reihe „Klassik Kompakt“ gespielt.

11. Dezember 2019

***************************************
NDR Presse und Information
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
presse(at)ndr.de
www.ndr.de
www.twitter.com/NDRpresse