Stand: 18.10.2019 10:20 Uhr

„Das soll Recht sein?“: drei neue Folgen des NDR Gerichtsformats mit Ingo Zamperoni über umstrittene Rechtsfälle

Sendetermine: ab Montag 21. Oktober, 22 Uhr im NDR Fernsehen.

Gerichte, sagt Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni, sollen für Gerechtigkeit sorgen, "aber manche Urteile machen uns fassungslos.“ Umstrittene Justizfälle stehen im Mittelpunkt von drei neuen Folgen des NDR Formats „Das soll Recht sein?“. An drei Abenden stellt Ingo Zamperoni norddeutsche Fälle vor, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Mit vier Schöffen und Schöffinnen wird das Vorgehen der Justiz diskutiert und neu beleuchtet.

Sind Raser Mörder?

In Bremen rast der Motorradfahrer Alperen T. im Juni 2016 mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Innenstadt und kollidiert mit einem Rentner, der noch im Rettungswagen stirbt. Alperen T. ist einer der ersten deutschen Moto-Vlogger und im Internet ein Star der Szene. Er filmt, wie er mit bis zu 170 Kilometern pro Stunde durch Bremen rast, stellt die Clips ins Internet und verdient damit Geld. Knapp ein Jahr später, im Mai 2017, kommt es in Hamburg zu einem tragischen Unfall. Auf der Flucht vor der Polizei rast ein 24-Jähriger am Ballindamm in ein Taxi. Ein Mensch wird getötet, ein weiterer stirbt. Bis vor einigen Jahren wurden Täter wie diese meist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt - Höchststrafe 5 Jahre. Nun aber wurden Raser erstmals wegen Mordes verurteilt. Ist das rechtens? Dieser Frage gehen Ingo Zamperoni und die vier Schöffen in der ersten Folge von „Das soll Recht sein?“ nach. Zu sehen am Montag, 21. Oktober, ab 22 Uhr im NDR Fernsehen.

Kampf ums Kind

An einem Herbsttag 2013 wird die 14-jährige Anna aus Langenhagen bei Hannover ohne jede Vorwarnung von Jugendamt-Mitarbeitern aus dem Schulunterricht geholt und in ein Heim gebracht. Tiefpunkt eines Streits, den ihre Eltern über Jahre geführt hatten. Die heute 20-jährige Anna spricht im Rückblick von „einer traumatischen Erfahrung und einer legalen Entführung“. Wochenlang wusste die Mutter nicht, wo sich ihre Tochter aufhält. Fast acht Monate wurde das Mädchen in einer Jugendeinrichtung „festgehalten“, bis das Verfassungsgericht in Karlsruhe den Beschluss des Oberlandesgerichts Celle kassierte.

Wie konnte es zu einer derartigen Entscheidung eines Oberlandesgerichts kommen? Ingo Zamperoni und die vier Schöffen analysieren den Fall und diskutieren mit Blick auf das viel beschworene „Kindeswohl“ die Grenzen unseres Rechtssystems. Zu sehen am Dienstag, 22. Oktober, ab 22 Uhr im NDR Fernsehen.

Risiko Freigänger?

Im September 2015 verschwindet die 23 Jahre alte Judith Thijsen spurlos. Eine Woche später findet der Vater die Leiche im Loccumer Klosterwald - nackt, unter einem Holzstapel versteckt im Dickicht. Eine DNA-Spur führt zu einem verurteilten Sexualstraftäter, der sich trotz angeordneter Sicherungsverwahrung zum Tatzeitpunkt unbegleitet auf Freigang befand. Der Mann leugnet die Tat. Die Richter verurteilen ihn auf der Basis von Indizien zu elfeinhalb Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung wegen Totschlags. Eindeutige Mordmerkmale seien nicht festzustellen. Ingo Zamperoni und die vier Schöffen analysieren den Fall und diskutieren die Frage: Wie gerecht – und wie riskant – ist es, Mehrfachtätern unbegleiteten Freigang zu gestatten? Zu sehen am Dienstag, 29. Oktober, ab 22 Uhr im NDR Fernsehen.

Interviews mit Ingo Zamperoni vermitteln wir gern.

Fotos auf  www.ARD-Foto.de

18. Oktober 2019/LL

 

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