Hamburger Hafenkonzert
Sonntag, 27. September 2020, 06:00 bis
08:00 Uhr
Leben im Watt: Die Halligen
Postboten, die durch das Watt wandern, und 20 Mal im Jahr Hochwasser. Das gehört zum Alltag auf einer Hallig. Das Hafenkonzert besucht die kleinen Inseln im Watt.
Ungefähr 180 Kilometer nordwestlich von Hamburg und rund 30 Kilometer südlich von Sylt liegen sie mitten im Watt: Die Halligen. Im Hamburger Hafenkonzert geht es dieses Mal um die Hallig-Bewohner und um das, was sie in ihrem Alltag bewegt.
Wattpostbote Knud Knudsen
Knud Knudsen ist Deutschlands einziger Wattpostbote. Ein Mann mit zotteliger Frisur und grauem Bart, ein echtes nordfriesisches Original! Solange es die Temperaturen halbwegs zulassen, läuft er mit kurzen Hosen und barfuß von seiner Heimatinsel Pellworm rüber zur Hallig Süderoog. Mit dem Postrucksack auf dem Rücken läuft er durch das Watt und stellt Briefe und kleine Pakete auf der Hallig zu. Knud Knudsen hat den wahrscheinlich schönsten Zustellbezirk Deutschlands, und er kennt "sein" Wattenmeer ganz genau. Im Hafenkonzert erklärt er auf einer seiner Touren durch das Watt seinen ziemlich einzigartigen Job.
Ein Familienleben auf Süderoog
Vor sieben Jahren haben Nele Wree und Holger Spreer ihre Sachen gepackt. Nele stammt aus der Nähe von Hamburg, Holger war lange auf der Insel Pellworm zuhause. Zuerst waren sie allein auf der Hallig Süderoog, nun haben sie zwei kleine Kinder. Was sie nicht haben sind Nachbarn, Supermärkte, Cafés, Autos - nichts davon gibt es auf der 62 Hektar großen Hallig. Ungefähr 20 Mal im Jahr heißt es auf Süderoog "Land unter". Nele und Holger haben dann gut damit zu tun, all ihre Schafe, Gänse und Schweine in Sicherheit zu bringen und das Haus zu schützen. Im Sommer sind manchmal Touristengruppen bei ihnen zu Gast, oder eben der Halligpostbote Knud Knudsen. Im Winter und Herbst ist aber häufig Einsamkeit angesagt. Es ist ein Leben mit den Gezeiten. Im Hamburger Hafenkonzert berichten sie darüber.
Vögel beobachten auf der Hamburger Hallig

Die Hamburger Hallig ist einzige Hallig, die über einen Damm mit dem Auto befahren werden kann - vorausgesetzt der Damm ist nicht gerade überflutet oder die weidenden Schafe sorgen für einen Stau. Der Name der Hallig geht auf die Hamburger Kaufleute Rudolf und Arnold Amsinck zurück, die im 17. Jahrhundert durch ihren Deichbau auf der Insel Strand dazu beitrugen, dass die Hallig entstand. Heute sind Christine Detlefsen und Marit Beckmann häufig zum Beobachten von Vögeln mit Ausflugsgruppen auf der Insel unterwegs. Das Hamburger Hafenkonzert ist bei einer ihrer Vogelbeobachtungstouren dabei.
Hamburgerin Annemarie Lübke realisiert die "Warften der Zukunft"
Das Klima wird wärmer, der Meeresspiegel steigt an und wenn sich etwas verändert, dann bekommen es die Menschen auf den Halligen als Erste zu spüren. Um die Warften, also die für den Siedlungsbau aufgeschütteten Erdhügel im Watt, sicherer zu machen, laufen immer wieder Küstenschutzprojekte. Ein so großes wie jetzt hat es aber lange nicht gegeben: Auf Langeness und Hooge entstehen die "Warften der Zukunft". Projektleiterin ist die Hamburgerin Annemarie Lübke. Sie stammt ursprünglich aus Osdorf. Sie zeigt bei einem Rundgang die Baustelle auf der "Hanswarft".
Moderation: Sebastian Parzanny
