Karsten Schölermann: "Konzert im Wohnzimmer"
Was hat Corona mit Ihrem Leben gemacht? Wie sind Sie mit der neuen Situation in der Familie, im Freundeskreis oder im Job klargekommen? Der 60-jährige Karsten Schölermann hat uns seine Geschichte erzählt. In Corona-Zeiten muss der Besitzer des Knusts kreativ sein, um den Club weiter betreiben zu können.
"Eigentlich hätte ich jetzt bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Kanada 800 Meter laufen wollen und wäre dann wohl in den Endlauf gekommen," erzählt Karsten Schölermann. Aber Corona-bedingt ist der 60-Jährige nun häufiger in seinem Musikklub als je zuvor, auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs in St. Pauli.
Knust: Open Air-Bühne direkt vor der Tür
Das Knust hat einen Vorteil, direkt vor der Tür befindet sich eine Open-Air-Bühne. Mit dem Hygienekonzept hat Karsten Schölermann sich an den Bayerischen Biergärten orientiert. Die Bierzeltgarnituren vor dem Kunst stehen weit genug auseinander. Darüber hinaus hat der Inhaber des Musikklubs, so sagt er, die Erfahrung gemacht, dass sich überwiegend Menschen, die sich bereits kennen, um einen Tisch herum versammeln. Auf diesem Vorplatz haben in den vergangenen Wochen nun bereits 40 bis 50 Konzerte stattgefunden.
Corona hat alles verändert
Trotzdem ist mit Corona alles anders. Das Knust bekommt öffentliche Förderung aus verschiedenen Quellen, staatlichen und regionalen. Das alles ist mit viel organisatorischem Aufwand verbunden. Darüber haben laut Schölermann rund 65 private Unterstützer einen Dauerauftrag für den Musikklub eingerichtet - einfach so. Der Inhaber hat noch weitere Ideen, etwa Konzerte im Internet zu streamen oder als Video aufzuzeichnen. "Du kriegst eine Karte nach Hause, geliefert mit dem Sixpack Bier und einem Burger drin und du machst das Knust-Konzert bei dir zu Hause im Wohnzimmer." An ein Zurück zur Normalität, wie sie vor Corona geherrscht hat, glaubt Karsten Schölermann nicht.
