"Grillen ist so etwas wie eine Lebensschule"
Für viele beginnt jetzt wieder die Grillsaison. Das bedeutet oft auch geselliges Beisammensein. Jeder bringt etwas mit - und so landen nicht nur Würstchen auf dem Grill, sondern auch Gemüse oder Pilze.
Wenn mein Nachbar seinen Grill anmacht, dann sagt er meistens bei uns im Haus Bescheid, und dann können wir auf seiner Terrasse zusammenkommen und mitbringen, was wir im Kühlschrank haben oder auch einfach so dazu kommen. Wir gucken dann gemeinsam, was alles zusammengetragen wird, an Lebensmitteln, und denken uns eine richtige Menüfolge aus.
Neulich saßen wir den ganzen Tag zusammen und hatten von Bratwurst über Gemüsevariationen und zuletzt Kochbananen so einiges auf das Rost gelegt. Für mich ist das nicht nur ein Geben und Nehmen, sondern ich mag besonders daran, dass ich auch dann kommen kann, wenn mein Kühlschrank leer ist. Ich finde das nicht so selbstverständlich, weil ich auch Situationen kenne, in denen ich mich verpflichtet fühle, etwas zurückgeben zu müssen, was möglichst gleichwertig ist.
Grillen ist mehr als ein Tag in Gemeinschaft
Beim Grillen jedenfalls, bei meinem Nachbarn, da wird nicht Gleiches mit Gleichem vergolten. Da wird nicht aufgerechnet, welchen Gegenwert ich beisteuern müsste, wenn ich auch etwas von der Bratwurst will. Insofern ist dieses gemeinsame Grillen beim Nachbarn für mich mehr als nur ein schöner Tag in Gemeinschaft, sondern auch so etwas wie eine Lebensschule.
Denn eigentlich müsste es doch immer so sein, bei uns auf der Welt, dass ich all das geben, dass ich all das mitbringen kann, was ich derzeit habe; und wenn alle so verfahren, gucken wir gemeinsam, was alles zusammenkommt und was wir nutzbar machen können, und zwar mit dem Ziel, dass wir es alle richtig gut zusammen haben.