Stand: 15.04.2014 22:00 Uhr

NDR Info: Werbung für umstrittene Autokameras nicht mehr mit ADAC-Logo

Der ADAC will künftig verhindern, dass Partnerunternehmen mit dem ADAC-Logo für Produkte werben, die im Gegensatz zu Positionen des Autoclubs stehen. Hintergrund ist nach Informationen des Radioprogramms NDR Info der Fall eines badischen Elektronikgroßversands, der so genannte Dashcams, also auf dem Armaturenbrett eingebaute Videokameras, im Rahmen des Vorteilsprogramms für ADAC-Mitglieder anbietet. Der Einsatz von Dashcams ist nach einem Beschluss der Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes von Ende Februar 2014 in Deutschland unzulässig. In Österreich drohen Autofahrern sogar Bußgelder bis 10.000 Euro.

In der April-Ausgabe der ADAC-Mitgliederzeitschrift "Motorwelt" hatte der Elektronikversand aus Südbaden ganzseitig für die Autokameras geworben und dabei auf Mitgliederrabatte im Rahmen des ADAC-Vorteilsprogramms hingewiesen. In derselben Ausgabe fand sich auch ein redaktioneller Text, der auf den Beschluss der Datenschützer hinwies. "In der Vergangenheit hat der ADAC die Verwendung von Dashcams sehr kritisch gesehen und diese Position hat die Redaktion der Motorwelt immer so dargestellt", so ein ADAC-Sprecher zu NDR Info. Zum Widerspruch zwischen Werbeanzeige und redaktionellem Text sagte der Sprecher: "Der behördliche Beschluss zu den Dashcams ist uns erst nach dem Druckunterlagenschluss der aktuellen Motorweltausgabe bekannt geworden, so dass es letztendlich hier eine unglückliche zeitliche Überschneidung gab."

Eine Verantwortung für den Inhalt von Anzeigen in der Mitgliederzeitschrift wies der ADAC als Verein und Verleger der "Motorwelt" zurück. Im Rahmen der so genannten Vorteilspartnerschaft mit dem Club könnten Unternehmen das Logo dieser Zusammenarbeit "frei für die Bewerbung ihrer Produkte verwenden", so der Sprecher: "Wir werden in Zukunft jedoch alles daran setzen, dass unsere Partner keine Produkte mit dem Vorteilslogo versehen, die im Gegensatz zur ADAC Position stehen." Der Elektronikversand hat sich auf Anfrage von NDR Info nicht geäußert.

15. April 2014/RC

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