Stand: 01.07.2015 12:47 Uhr

Torwart und Torjäger: Hans-Jörg Butt

von Johannes Freytag, NDR.de

Hans-Jörg Butt und die Elfmeter - eine Erfolgsgeschichte. Der Torwart verwandelte in der Fußball-Bundesliga insgesamt 26 Strafstöße und war in der Spielzeit 1999/2000 sogar bester Schütze des Hamburger SV. Auf einen Titel musste Butt allerdings lange warten.

Hamburgs Hans-Jörg Butt (l.) verwandelt 1999 einen Elfmeter gegen Freiburgs Richard Golz (r.). © picture-alliance / dpa Foto: Kay Nietfeld
Sicherer Elfmeterschütze: Hans-Jörg Butt (l.) traf in seiner Karriere 26 Mal vom Punkt.

Wo soll man anfangen, wenn man über Hans-Jörg Butt schreibt? Der gebürtige Niedersachse hat gleich in mehrfacher Hinsicht Bundesliga-Geschichte geschrieben. Mit 26 geschossenen Toren ist er der gefährlichste Keeper der Liga, er ist der einzige Torwart, der zwei Treffer in einer Partie erzielte und ihm gelang das Kunststück, in einer Saison Torschützenkönig seines Teams zu sein. Zudem ist er der einzige seines Fachs in Deutschland, der in drei verschiedenen Ligen und in der Champions League traf. Es gibt noch weitere Kuriositäten in der Karriere des 37-Jährigen, der in seiner Karriere auch insgesamt 17 Strafstöße gehalten hat - aber der Reihe nach.

Profidebüt mit 22 Jahren

Geboren am 28. Mai 1974 in Oldenburg, spielt Butt zunächst in der Jugend des TSV Großenkneten. 1991 wechselt er zum VfB Oldenburg, für den er zwei Jahre später erstmals in der ersten Mannschaft zum Einsatz kommt. Mit dem VfB steigt er in die Zweite Bundesliga auf, dort debütiert er am 4. August 1996 gegen den SV Meppen. Eineinhalb Monate später gelingt ihm sein erstes Tor im Profifußball. Butt verwandelt beim 1:4 im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg einen Handelfmeter. Nach dem Abstieg der Oldenburger wechselt Butt in die Bundesliga zum Hamburger SV, wo er auf Anhieb Stammtorwart Richard Golz verdrängt und 33 Saisonspiele macht.

Torschützenkönig beim Hamburger SV

Hans-Jörg Butt (r.) vor einem Elfmeterduell mit Jens Lehmann. © dpa Foto: Stefan Hesse
Eines seiner neun Saisontore 1999/2000 erzielt Butt (r.) am 30. Oktober 1999 gegen Dortmunds Torwart Jens Lehmann (l.).

Am 12. September 1998 erzielt er sein erstes Bundesligator, knapp zwei Jahre später ist er gemeinsam mit Roy Präger und Anthony Yeboah mit neun Treffern bester HSV-Torschütze. In den beiden Spielzeiten 1998/1999 und 1999/2000 gelingt dem Keeper Einmaliges: In zwei Bundesligapartien erzielt er jeweils zwei Tore - kurioserweise beide Male gegen den VfB Stuttgart und gegen Franz Wohlfarth. Für den HSV absolviert Butt 133 Bundesligaspiele und verwandelt 19 Strafstöße. Wegen der "größeren sportlichen Perspektive" verlässt Butt 2001 die Hamburger in Richtung Leverkusen.

Karriere-Knick nach Rot-Sperre

Für Bayer läuft er 191 Mal auf - und trifft auch dort zuverlässig vom Elfmeterpunkt. Der Karriereknick erfolgt am 10. Februar 2007: Der Torwart, der in zehn Jahren lediglich vier Ligaspiele verpasste, kassiert in der Partie gegen Eintracht Frankfurt eine Rote Karte. Der 22 Jahre alte Ersatzmann René Adler vertritt ihn großartig und bleibt auch nach dem Ablauf der Rot-Sperre für den bisherigen Stammkeeper im Tor. Butt kündigt seinen Vertrag und flüchtet 2007 zu Benfica Lissabon. Eine Fehlentscheidung: Für den mehrfachen portugiesischen Meister läuft er lediglich einmal in der Liga auf.

Weitere Informationen
Leverkusens Keeper Hans-Jörg Butt (l.) bejubelt 2004 sein Elfmetertor gegen Schalke. © picture-alliance / dpa/dpaweb Foto: Federico Gambarini

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Sport aktuell | 28.05.2014 | 10:25 Uhr

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