Stand: 28.12.2012 19:17 Uhr

Mit "Leitwolf" Hecking zur Stabilität

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking © dpa - Bildfunk Foto: Peter Steffen
Sitzprobe: Wolfsburgs neuer Trainer Dieter Hecking bei seiner Vorstellung im VfL-Stadion.

Bundesligist VfL Wolfsburg hat am Freitag seinen neuen Cheftrainer Dieter Hecking vorgestellt. Sportchef Klaus Allofs will gemeinsam mit dem ehemaligen Trainer des 1. FC Nürnberg für "Kontinuität und Stabilität" sorgen. "Die Vertragslaufzeit bis 2016 ist einen Hinweis wert. Sie zeigt, wie groß unser Vertrauen ist", meinte Allofs. "Dieter hat mit seinen bisherigen Vereinen für große Aufmerksamkeit gesorgt. Trotzdem wird das hier natürlich kein Selbstläufer." Hecking berichtete vom ersten Telefonat mit Allofs, nach dem er nicht mehr lange überlegen musste: "Ich verlasse Nürnberg mit einem weinenden Auge. Man weiß nie, wann der richtige Zeitpunkt ist. Aber ich glaube, es war an der Zeit, an mich zu denken. Die Möglichkeiten bei diesem Verein sind besonders." Mit dem VfL konzentriert er sich nun darauf, einen guten Start hinzulegen: "Die Schwierigkeit ist, dass die Mannschaft sofort verstehen muss, wo ich hin will. Aber die Spieler werden mich schon kennen lernen. Ich kann loben, aber auch die harte Hand spüren lassen."

"Glücklicher Umstand" Ausstiegsklausel

Allofs sprach von einem "glücklichen Umstand", dass Hecking in Nürnberg eine Ausstiegsklausel hatte. Dem Vernehmen nach lässt sich der VfL die Verpflichtung 750.000 Euro kosten. "So mussten wir nur noch Dieter überzeugen", erklärte der Manager. Sein Nürnberger Pendant Martin Bader versuchte laut Hecking allerdings noch, dem Coach einen Verbleib mit einer Vertragsverlängerung samt Gehaltsaufstockung schmackhaft zu machen. Hecking wollte "die Situation in Nürnberg aber nicht für mich ausnutzen".

Bremser bleibt Heckings Co-Trainer

Bereits vorab hatte der VfL verkündet, dass Hecking aus Nürnberg seinen Co-Trainer Dirk Bremser mitbringt. Aus dem bisherigen Wolfsburger Trainerstab will er Assistenzcoach Andries Jonker und Rehatrainer Oliver Mutschler behalten. "Ich bin kein Freund von allzu großen Trainerteams", sagte Hecking. Mit Bremser arbeitete der 48-Jährige bereits bei seinen Stationen VfB Lübeck, Alemannia Aachen, Hannover 96 und Nürnberg zusammen. Keine Rolle spielt damit im neuen Jahr noch Interimscoach Lorenz-Günther Köstner, der in den letzten Wochen der Hinrunde von Allofs eine schnelle Entscheidung in der Trainerfrage gefordert hatte. Köstner kehrt zur U23 zurück. Zunächst schien bereits mit Bernd Schuster alles klar zu sein, doch die Verhandlungen scheiterten im letzten Moment. Hecking, der Köstner ausdrücklich dankte, äußerte Verständnis dafür, dass "ein Bundesligist nicht nur mit einem Trainer verhandelt". Mit seiner Verpflichtung schließt Allofs endgültig die Lücke, die nach der Beurlaubung von Trainer und Manager Felix Magath entstanden war.

Personalplanungen können beginnen

Damit können die Kaderplanungen beginnen. Nach übereinstimmenden Medienberichten will Allofs Ivan Perisic von Borussia Dortmund nach Wolfsburg lotsen. Ansonsten muss der Manager aber dringend den Kader verschlanken. Hecking will sich im Trainingslager einen Überblick verschaffen. Der Coach schloss bereits einen Zugang für die Innenverteidigung aus, Allofs sprach aber von mehreren Baustellen: "Die werden wir in den kommenden Wochen angehen." Wobei sich die Situation für einige Spieler verändert haben dürfte. Alexander Madlung beispielsweise wurde als Neuzugang in Nürnberg gehandelt. Nun ist Interessent Hecking auch ohne Wechsel sein Trainer. Die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" berichtet derweil, dass Sommer-Neuzugang Vieirinha mit PAOK Saloniki über eine Rückkehr verhandelt. Als sicher gilt der Abgang von Marco Russ, der wohl die "Heimreise" zu Eintracht Frankfurt antritt. Srdjan Lakic (ebenfalls Frankfurt) sowie Ricardo Rodriguez (viele internationale Interessenten) stehen ebenfalls vor dem Absprung.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 28.12.2012 | 19:25 Uhr

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