Stand: 16.05.2012 16:20 Uhr

Als Rosenthal einen Elfmeter von Dzeko hielt

Hannovers Jan Rosenthal (unten) pariert einen Elfmeter von Wolfsburgs Edin Dzeko (l.). © imago/Contrast
Die Heldentat des Jan Rosenthal (unten): Der Mittelfeldspieler pariert einen Elfmeter von Wolfsburgs Dzeko.

Thorsten Kinhöfer musste am 7. Dezember 2008 nicht lange überlegen. Der Schiedsrichter stellte Hannovers Torhüter Florian Fromlowitz in der Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz. Angreifer Edin Dzeko war nach einer Berührung mit dem Schlussmann zu Fall gekommen. Kinhöfer entschied zudem auf Elfmeter (80.). Doch wer sollte ins Tor? 96-Coach Dieter Hecking hatte schon dreimal gewechselt. "Wir waren in dem Moment ein bisschen konsterniert. Wir wussten auch nicht so recht, wer jetzt eigentlich ins Tor geht", schilderte Hecking. Schließlich war es Mittelfeldspieler Jan Rosenthal, der sich die Handschuhe anzog: "Ehrlich gesagt: Ich konnte nicht mehr. Ich war etwas müde und dachte, ich kann meiner Mannschaft auf dem Feld nicht mehr wirklich helfen. Es war mein erstes Spiel nach drei Monaten Verletzungspause."

VIDEO: "Ein außergewöhnliches Torwartspiel" (3 Min)

"Das kann mir niemand mehr nehmen"

Rosenthal hatte bis dato so gut wie gar nicht im Tor gespielt. Er kannte sich also kaum aus, als er sich Dzeko beim Stand von 1:2 entgegenstellte. Der Torjäger der "Wölfe" lief an und schoss, Rosenthal tauchte ab und lenkte den Ball mit der linken Hand an den Pfosten. "Ich bin einfach runter in die Ecke und habe es probiert, der Rest war Reflex", sagte er zu seinem Husarenstück - das den Hannoveranern allerdings auch nicht mehr half. In den letzten neun Minuten konnte 96 nicht mehr ausgleichen. An den Wolfsburger Sieg erinnert sich zwar kaum noch jemand, die Heldentat des Hannoveraner Eigengewächses jedoch bleibt: "Mit einem Erfolgserlebnis wäre alles doppelt schön gewesen. Aber diese Sache kann mir niemand mehr nehmen. Als Feldspieler einen Elfmeter zu halten, darauf werden mich die Leute sicher noch in Jahren ansprechen."

Das Spiel im Stenogramm:

VfL Wolfsburg - Hannover 96 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Zaccardo (32.), 1:1 Stajner (59.), 2:1 Misimovic (63.)
Rote Karte: Fromlowitz (80./Notbremse)
Bes.Vork.: Dzeko scheitert mit Strafstoß an Rosenthal (81.)
Zuschauer: 35.000

VfL Wolfsburg: Benaglio - Hasebe, Costa, Barzagli, Schäfer - Zaccardo, Josué - Dejagah (46. Saglik, 71. Krzynowek), Misimovic, Gentner (90.+1 Madlung) - Dzeko
Hannover 96: Fromlowitz - Ballitsch (46. B. Schulz), Fahrenhorst, C. Schulz, Rausch - Yankov (41. Pinto) - Stajner, Rosenthal, Huszti (78. Bruggink) - Forssell, Hanke

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 02.12.2012 | 22:50 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

50 Jahre Bundesliga

Hannover 96

Mehr Fußball-Meldungen

Rostocks Junior Brumado (r.) und Magdeburgs Baris Atik kämpfen um den Ball. © picture alliance/dpa | Andreas Gora

Hansa Rostock will Magdeburg im direkten Duell überholen

Mit einem Sieg können die Mecklenburger am FCM vorbeiziehen. Dafür braucht es aber eine andere Leistung als zuletzt in Berlin. mehr