Stand: 09.03.2013 10:09 Uhr

Und dann rettete Makiadi die "Wölfe"...

von Florian Neuhauss, NDR.de
Cedrick Makiadi © imago/Sven Simon
Der Jungspund Cedrick Makiadi führte den VfL Wolfsburg 2006 zum Klassenerhalt.

Mit einem Bein stand der VfL Wolfsburg am 13. Mai 2006 bereits in der Zweiten Liga. Die "Wölfe" lagen am letzten Saisonspieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:1 zurück. Durch die Führung im Abstiegsendspiel beim direkten Konkurrenten waren die "Roten Teufel" an den Niedersachsen vorbeigezogen. VfL-Trainer Klaus Augenthaler musste wechseln, Mittelfeldmann Hans Sarpei hatte sich verletzt. Nun hätte der Coach ein offensives Zeichen setzen und in Mike Hanke oder Steve Marlet, die beide auf der Ersatzbank schmorten, einen Stürmer einwechseln können. "Auge" bewies aber ein goldenes Händchen und entschied sich für Cedrick Makiadi. Der 22-Jährige - zuvor in insgesamt 17 Bundesliga-Spielen noch nicht sonderlich aufgefallen - wurde zum Mann des Tages. An dessen Ende stand ein 2:2, durch das der VfL die Klasse hielt.

Altintop schockt die "Wölfe"

Die Wolfsburger waren die Partie offensiv angegangen, wollten nicht auf Angriffe ihrer Gäste warten, sondern ergriffen sofort selbst die Inititative. Die Offensive um Sturmspitze Diego Fernando Klimowicz erspielte sich zwar Chancen, scheiterte aber spätestens an FCK-Torhüter Florian Fromlowitz, der einen guten Tag erwischt hatte. In der 20. Minute gab es die kalte Dusche für die "Wölfe". Daniel Halfar setzte Halil Altintop in Szene, und der Türke schockte die Niedersachsen mit dem 0:1. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine.

Klaus Augenthaler hat in der Pause nur gesagt, dass ich reinkomme. Aber was gab's auch zu sagen: Es war klar, die steigen ab oder wir. - Cedrick Makiadi zu NDR.de

Mit Makiadi kommt die Wende

Und dann kam Cedrick Makiadi: In seinen 45 Minuten Einsatzzeit, die die Niedersachsen vor dem bitteren Gang in die Zweitklassigkeit bewahrten, drehte der Mann aus Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, groß auf. Der in der ersten Halbzeit noch zahnlosen "Wölfe"-Offensive gab er neue Impulse und war selbst an den spielentscheidenden Szenen beteiligt. Nach einem Einwurf von Juan Carlos Menseguez setzte sich Makiadi im Strafraum ab und schoss zum Ausgleich ein (66.). Drei Minuten später war die Partie dann gedreht: Makiadi spielte Klimowicz frei und der Argentinier markierte das 2:1. Am Klassenerhalt änderte auch das späte 2:2 von Marcel Ziemer (86.) nichts mehr.

Es war ein richtiges Finale - und dass wir es auch dank mir gewonnen haben, ist umso schöner. - Cedrick Makiadi zu NDR.de

Glück in Wolfsburg währt nur eine Saison

Cedrick Makiadi (l.) und Pablo Thiam vom VfL Wolfsburg © imago/Hübner
Gewohntes Bild unter Trainer Felix Magath: Cedrick Makiadi (l.) auf der Tribüne.

Heute spricht Makiadi vom "kleinen Anteil", den er am Verbleib in der Beletage hatte - was natürlich eine große Untertreibung ist. Seine Karriere nahm nach dem großen Tag jedenfalls zunächst Fahrt auf. In der Saison 2006/2007 kam der Mittelfeldspieler 30 Mal in der Liga zum Einsatz, dazu in fünf DFB-Pokal-Partien. Doch im Sommer 2007 musste Augenthaler gehen. Für ihn kam Felix Magath - und der setzte Makiadi kein einziges Mal ein. Nach acht Spielen in der Regionalliga für die U23 zog Makiadi weiter - über Duisburg, wo er 2009 Zweitliga-Torschützenkönig wurde, nach Freiburg. Im Breisgau schließlich etablierte sich Makiadi als Bundesliga-Spieler.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 13.05.2006 | 18:25 Uhr

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