Stand: 31.03.2013 15:30 Uhr

Als Effenberg beleidigt die "Wölfe" verließ

Stefan Effenberg im Trikot des VfL Wolfsburg © picture-alliance / dpa/dpaweb
Ein Fall von "Majestätsbeleidigung"? Stefan Effenberg verließ Wolfsburg praktisch über Nacht.

Er ging so plötzlich, wie er gekommen war: Am 2. April 2003 verließ Stefan Effenberg den VfL Wolfsburg nach nur 19 Einsätzen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Der 34-Jährige, der sich sonst gerne als starker Mann präsentierte, zog beleidigt einen Schlussstrich unter das sportlich nur mäßig erfolgreiche Gastspiel in der Provinz. Beleidigt, weil der neue Trainer Jürgen Röber ihm keine Privilegien gewährt, stattdessen aber sein Gewicht und seine Fitness moniert hatte. 90 Kilo zeigte die Waage an. "Mit dem Gewicht habe ich mit Bayern die Champions League gewonnen. Aber Co-Trainer Storck sagte nur: Bis zur nächsten Woche hast du zwei Kilo abgenommen. Ich dachte, ich bin im falschen Film", empörte sich der exzentrische Kapitän: "Jürgen Röber sollte noch lernen, wie man sich gewissen Spielern gegenüber zu verhalten hat."

Röber vermutet "verspäteten Aprilscherz"

Nur einen Monat nach Röbers Dienstantritt kam Wolfsburg Effenbergs plötzlichem Wunsch nach vorzeitiger Vertragsauflösung im Anschluss an eine abendliche Telefonschalte nach. Es war gleichzeitig das Ende der Bundesliga-Karriere des 34-Jährigen. "Die Sache hat mich völlig überrascht. Ich dachte zuerst an einen verspäteten Aprilscherz. Wir haben uns um 15.30 Uhr noch auf dem Trainingsplatz in Wolfsburg gegenübergestanden. Und am Abend dann diese Vorgehensweise", sagte Röber und mutmaßte: "Vielleicht hat Stefan ja gemerkt, dass er nicht mehr richtig rankommt, es nicht mehr packen wird." Er habe nur die Vorgabe gemacht, dass Effenberg wieder fit werden müsse.

Weitere Informationen
Stefan Effenberg (r.) und Trainer Wolfgang Wolf © picture-alliance

Chaos bei "Effes" erstem Training in Wolfsburg

Ungewohnter Rummel beim VfL Wolfsburg: Hunderte Fans verfolgten am 19. August 2002 den ersten Auftritt von Sensations-Verpflichtung Stefan Effenberg bei den "Wölfen". mehr

Nasim Ben Khalifa im Trikot des VfL Wolfsburg © picture-alliance

Die größten Transfersünden des VfL Wolfsburg

Heuern und Feuern lautete beim VfL Wolfsburg das Prinzip in den vergangenen Jahren bei der Einkaufspolitik. Der Werksclub investierte viel, aber nicht immer klug. Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 02.04.2003 | 18:25 Uhr

Mehr Fußball-Meldungen

Saulo Decarli und Ermin Bicakcic (v.l.) von Eintracht Braunschweig im Duell mit Erik Engelhardt vom VfL Osnabrück © IMAGO / Susanne Hübner

Osnabrück gegen Braunschweig: Jubiläumsspiel als Endspiel

Schlusslicht Osnabrück steht am Sonnabend im Kellerduell der 2. Liga ebenso unter Druck wie die Eintracht. Aber für den VfL gilt sogar: verlieren verboten. mehr