Gemüse im Kühlfach eines Kühlschrankes. © colourbox Foto: -

So bleiben Obst und Gemüse länger frisch

Stand: 11.05.2022 11:36 Uhr

Welker Salat und schrumpelige Äpfel: Viele Lebensmittel landen im Müll, weil sie nicht mehr schön aussehen. Wer sie richtig lagert, kann länger davon essen und spart Geld.

Jährlich landen in Deutschland pro Kopf etwa 78 Kilogramm Lebensmittel im Müll. Ein großer Teil davon entfällt auf Obst und Gemüse. Vieles wäre noch genießbar, sieht aber möglicherweise wegen falscher Lagerung nicht mehr appetitlich aus. Mit der richtigen Lagerung halten Lebensmittel nicht nur länger, es lässt sich dadurch auch viel Geld sparen und zugleich die Umwelt schonen.

Gemüse richtig lagern

Bei Karotten und Radieschen das Grün abdrehen - es entzieht dem Gemüse Wasser und lässt es schneller welken. Anschließend das Gemüse waschen und möglichst in einer Kunststoffbox im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. So halten Radieschen mindestens eine Woche, Karotten auch länger.

Frische Möhren und rote Beete mit Blattgrün © colourbox Foto: -
Bei Gemüse das Grün vor dem Lagern am besten entfernen.

Salat nach dem Einkauf auspacken, gut waschen und trocken schleudern. Danach am besten portionsweise in verschließbaren Kunststoffbeuteln oder in feuchten Küchentüchern eingewickelt aufbewahren. So bleibt er mindestens zwei bis drei Tage frisch. Gurken nach dem Kauf am besten abwaschen, abtrocknen und in einen Tuch geschlagen. So hält sich das empfindliche Gemüse im Gemüsefach des Kühlschranks etwa fünf Tage

Praktisch zur Lagerung von Obst und Gemüse sind spezielle Frischefächer, wie sie viele moderne Kühlschränke bieten. In ihnen lagern Obst und Gemüse bei optimaler Luftfeuchtigkeit am besten ohne Verpackung.

Tomaten sollten nicht in den Kühlschrank, sondern lassen sich am besten in einer Schale aufbewahren. Sie reifen weiter und sondern dabei das Reifegas Ethylen ab, deshalb möglichst separat lagern. Auch Paprika, Auberginen und Zucchini bleiben besser draußen. Sie vertragen die Kälte im Kühlschrank nicht und sind durch ihre dicke Schale gut gegen Keime geschützt.

Kartoffeln und Zwiebeln lagern am besten dunkel

Kartoffeln © Fotolia.com Foto: farbkombinat
Kartoffeln sollten immer kühl und dunkel lagern. Ideal dafür ist ein Kellerraum.

Kartoffeln und Zwiebeln mögen es kühl und vor allem dunkel. Bei Lichteinfall produzieren Kartoffeln den giftigen Bitterstoff Solanin. Zu erkennen ist das an grünen Flecken und Keimansätzen. Um das zu verhindern, lagern Kartoffeln - genau wie Zwiebeln, die im im Kühlschrank schnell schimmeln - am besten in den kühlen, dunklen Keller.

Kräuter am besten in einer Plastikbox im Kühlschrank aufbewahren. So halten sie recht lange. Wenn sie wie ein Bund Blumen in ein Glas gestellt werden, welken sie. Abgepackte Pilze immer aus der Verpackung nehmen, da sich darin Wasser ansammelt und sie dann schnell schimmeln. Pilze möglichst nur ein bis zwei Tage im Kühlschrank lagern und zügig verbrauchen.

So lagert Obst optimal

Zwei Ananashälften auf einem Holztisch © Fotolia Foto: Salex9500
Exotische Früchte wie Ananas vertragen keine Kühlschrank-Kälte.

Äpfel scheiden ebenfalls das Reifegas Ethylen aus. Deshalb immer separat aufbewahren - entweder im Kühlschrank oder alternativ bei Raumtemperatur in einer eigenen Schale. Bei Aufbewahrung außerhalb des Kühlschranks innerhalb weniger Tage verbrauchen. Früchte wie Ananas, Mango oder Trauben fühlen sich bei Zimmertemperatur am wohlsten. Sind sie noch nicht reif, reifen sie im Körbchen nach. Umso süßer die Frucht schmeckt, umso schneller fault sie sie. Wenn Obst besonders süß schmeckt, ist es also nicht mehr lange haltbar.

Erdbeeren müssen auf jeden Fall in den Kühlschrank. Bakterien und Keime setzen sich schnell auf die große und sehr zarte Oberfläche dieser Früchte. Angeschnittenes Obst bietet viel Angriffsfläche für Keime, daher ist es im Kühlschrank besser aufgehoben. Die Kälte verlangsamt das Keimwachstum.

Eier und Speiseöl richtig aufbewahren

Wegen ihrer speziellen Zusammensetzung sollten Olivenöl und Sonnenblumenöl dunkel im Schrank lagern - bei dunklem Glas auch im Regal. Im Kühlschrank würde es schlierig werden. Leinöl, Rapsöl und Kürbiskernöl sind hingegen im Kühlschrank besser aufgehoben.

Frische Eier müssen während der ersten zehn Tage nicht unbedingt in den Kühlschrank, da sie eine natürliche Schutzschicht haben, die sie vor Keimen schützt. Waren sie aber erst einmal im Kühlschrank, müssen sie auch dort bleiben, da die Schutzschicht dann zerstört ist. Im Kühlschrank sollten sie in die Tür oder weit oben ins Fach, da es dort etwas wärmer ist.

Obst und Gemüse: Was soll in den Kühlschrank?

Diese Sorten gehören ins Gemüsefach des Kühlschranks:
Obst: Äpfel, Birnen, Kiwis, Nektarinen, Pflaumen, Pfirsiche, Tafeltrauben, Aprikosen, Erdbeeren, Feigen, Kirschen
Gemüse: Kohlrabi, Lauch, Artischocken, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Karotten, Radieschen, Salat, Spinat, Spargel

Diese Sorten gehören nicht in den Kühlschrank:
Obst: Ananas, Avocados, Bananen, Granatapfel, Mangos, Papayas, Zitrusfrüchte
Gemüse: Auberginen, Gurken, Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Zucchini, Grüne Bohnen, Kürbis

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Hallo Niedersachsen | 02.05.2022 | 19:30 Uhr

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