Ein junger Mann sitzt auf einem Skateboard mit seinem Hund an einem Teich. © picture alliance/dpa Foto: Sebastian Gollnow

Hunde und Hitze: So kommen Vierbeiner gut durch den Sommer

Stand: 21.07.2021 11:56 Uhr

Wie oft sollten Hunde bei Hitze trinken? Was ist beim Schwimmen und bei der Fellpflege zu beachten? Tipps, damit sich der Vierbeiner auch bei hohen Temperaturen wohlfühlt.

Wenn es im Frühling oder Sommer angenehm warm wird, fühlen sich die meisten Menschen wohl. Vielen Hunden dagegen wird es schnell zu warm, sie beginnen zu hecheln. "Hunde sind gemacht für eine Umgebungstemperatur von rund 14 Grad", erklärt Tierarzt Fabian von Manteuffel. Einige Rassen, etwa Huskys, mögen es sogar noch deutlich kühler. Das Hecheln sei aber kein Anzeichen, dass es dem Tier nicht gut gehe, sondern völlig normal, erklärt von Manteuffel: "Der Hund kann nicht wie wir schwitzen, er regelt mit dem Hecheln seine Körpertemperatur."

Anzeichen für Überhitzung

Warnsignale, dass Hunde stark unter der Hitze leiden, können starkes Hecheln und Unruhe sein, bei zunehmender Überhitzung auch eine rote Zunge, Teilnahmslosigkeit, ein glasiger Blick oder taumelnder Gang. Auch für Vierbeiner kann ein Hitzschlag lebensbedrohlich sein.

Hunde müssen ausreichend trinken

Wie Menschen benötigen auch Hunde an warmen Tagen mehr Flüssigkeit. Es empfiehlt sich also, immer etwas frisches Wasser für das Tier bereitzuhalten und darauf zu achten, dass es regelmäßig trinkt. Allerdings müssen auch Hunde nicht permanent trinken: "Sie ertragen es, genauso wie wir Menschen, auch einmal zwei Stunden nichts zu trinken", so von Manteuffel. Das Wasser sollte am besten Zimmertemperatur haben und im Trinknapf mehrmals täglich ausgetauscht werden, weil sich Keime bei hohen Temperaturen schnell vermehren. Auch Futterreste sollten schnell entsorgt werden. Am besten kleinere Portionen füttern, das strengt den Körper weniger an.

Gassi gehen in kühleren Stunden und im Schatten

Hundehalter sollten am etwas kühleren Morgen oder Abend Gassi gehen, am besten auf schattigen Strecken. Nicht nur der Kreislauf des Hundes wird bei Hitze strapaziert, auch für die empfindlichen Pfoten kann der heiße Asphalt schnell sehr schmerzhaft sein. Auf größere Anstrengungen für den Hund, wie das Laufen neben dem Fahrrad, sollte verzichtet werden. Bei längeren Ausflügen eine Flasche Wasser für den Hund mitnehmen.

Schwimmen bringt Abkühlung

Ein Hund mit einem Stock im Maul schwimmt im Wasser. © Kai Kummerow Foto: Kai Kummerow
Viele Hunde freuen sich bei sommerlicher Hitze über ein kühlendes Bad.

Eine willkommene Abwechslung an heißen Tagen ist ein Bad im Fluss oder See. Die meisten Hunde schwimmen sehr gern. Wenn möglich, sollte der Hund am Ufer der Badestelle noch gut im Wasser stehen, sodass er sich zunächst ein wenig an die Temperatur gewöhnen kann. Hat er keine Lust auf das kühle Nass, sollte man das akzeptieren - wie bei Menschen gibt es auch wasserscheue Hunde. Wichtig ist, nur Badestellen zu wählen, an denen Hunde auch willkommen sind. An vielen Seen und an Nord- und Ostsee gibt es eigene Hundezonen. In Naturschutzgebieten sollte man dagegen mit Rücksicht auf Wasservögel und andere Tiere seinen Hund nicht schwimmen lassen.

Kein Salzwasser trinken lassen

An vielen Stränden oder Seeufern liegen im Sommer Glasscherben und Kronkorken, deshalb sollte man immer Verbandszeug für den Notfall dabei haben. Wichtig: Beim Baden im Meer sollten Hundebesitzer darauf achten, dass ihr Tier kein Salzwasser trinkt, denn das kann zu Durchfall und Erbrechen führen, warnt Tierarzt von Manteuffel. Nach dem Schwimmen sollte der Hund zudem geduscht werden, da das Salzwasser schlecht für die Haut ist.

Blaualgen: Gefahr für Hunde

Bei sehr warmen Temperaturen geht auch eine Gesundheitsgefahr von Blaualgen aus, wenn der Hund diese beim Trinken unabsichtlich mit aufnimmt. Symptome können Erbrechen, gelb verfärbte Schleimhäute sowie Apathie und Appetitlosigkeit sein. Vorbeugend sollten Hunde bei anhaltender Hitze generell nicht aus Seen trinken.

Gefahr für Hunde durch Grannen

Im Sommer kann auch ein Spaziergang durch Felder für Hunde unangenehm werden. Die Grannen der Getreideähren besitzen häufig scharfe Spitzen und feine Widerhaken, die sich in Pfoten, Nase oder Ohren bohren und im ungünstigen Fall auch eingeatmet werden. Sie führen zu Schwellungen und Entzündungen. Hundebesitzer sollten aufmerksam werden, wenn das Tier nach dem Spaziergang humpelt, die Ohren schüttelt oder stark niest. Die Grannen-Fremdkörper sollten am besten durch einen Tierarzt entfernt werden.

Mit dem Hund im Auto unterwegs

Hund auf dem Beifahrersitz eines Autos. © Fotolia.com Foto: Dora Zett
Im Sommer sollten Hunde nie im Auto gelassen werden, denn dort ist es für sie zu heiß.

Hundebesitzer sollten lange Autofahrten in der Mittagshitze vermeiden. Sie können dem Hund zusetzen, da es im Auto schnell warm wird. Zugluft durch geöffnete Fenster vermeiden, da sich Hunde dabei schnell eine Bindehautentzündung zuziehen können. Besser ist es, die Klimaanlage anzuschalten. Ganz wichtig: Den Hund niemals bei sommerlichen Temperaturen im Auto zurücklassen! Ein aufgeheiztes Auto kann für das Tier schlimmstenfalls zur Todesfalle werden.

Sommerliche Fellpflege

Hunde mit langem Fell kann man an heißen Tagen ein wenig Erleichterung verschaffen, wenn man sie regelmäßig bürstet. So gelangt kühlende Luft an die Haut. Noch mehr Abkühlung bei dickem und langem Fell verschafft ein sommerlicher Fellschnitt.

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