Ein Reetdachhaus an der Ostsee auf der Halbinsel Graswarder. © NDR/Maik Vukan

Graswarder: Die Halbinsel der Vögel bei Heiligenhafen

Stand: 13.11.2020 11:17 Uhr

Nur einen kurzen Fußweg von Heiligenhafen entfernt beginnt ein artenreiches Naturschutzgebiet: der Graswarder. Wie ein langer Haken erstreckt sich die Nehrung etwa 2,5 Kilometer parallel zur Ostseeküste.

Die Halbinsel mit Dünen aus weißem Sand beginnt direkt vor Heiligenhafen und war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel. Damals war der Graswarder noch eine Insel und nur per Boot oder über eine Holzbrücke vom Hafen aus zu erreichen. Die Strömung der Ostsee sorgt jedoch seit Jahrhunderten dafür, dass stetig Sand angespült wird. So wuchs der Graswarder Anfang der 1950er-Jahre mit dem westlich gelegenen Steinwarder zusammen. Über die Dammbrücke bekam er damit auch eine Straßenverbindung.  

NABU-Führungen durch das Vogelschutzgebiet

Im westlichen Teil des Graswarders stehen in den Dünen an der Meerseite schmucke Strandhäuser mit Reetdächern - aufgereiht wie an einer Perlenschnur. Der östliche Bereich ist ebenso wie die Landseite der Natur vorbehalten. Das Gebiet aus Salzwiesen und Watt bietet vielen Vögeln und Pflanzen einen idealen Lebensraum: Sturmmöwen, Graugänse, Brandgänse, Austernfischer und Säbelschnäbler sind hier heimisch. Insgesamt brüten in dem Naturschutzgebiet mehr als 40 Vogelarten, für Menschen sind die Flächen weitgehend tabu. Nur in Begleitung von Naturschutzwarten dürfen Besucher die Strandwiesen-Landschaft betreten. Der Naturschutzbund (NABU) bietet von Ostern bis Oktober Führungen an (telefonische Anmeldung unter 04362 / 69 47 erforderlich). Treffpunkt ist das Blockhaus desNABU-Naturzentrums auf dem Warder. Dort geben Informationstafeln zusätzlich Auskunft über die Naturlandschaft.

Aussichtsturm: Blick bis zur Fehmarnsundbrücke

Der Graswarder lässt sich ausschließlich zu Fuß erkunden, Autos müssen auf einem Parkplatz am Jachthafen von Heiligenhafen stehen bleiben. Ein Weg führt von dort zum Naturzentrum und endet nach insgesamt etwa 1,5 Kilometern an einem zwölf Meter hohen Aussichtsturm (derzeit wegen der Corona-Pandemie vorübergehend gesperrt). Von oben bietet sich ein schöner Blick auf den Warder, Heiligenhafen und über die Ostsee bis zur Fehmarnsundbrücke mit ihrem markanten Bogen. Für den Rückweg empfiehlt sich ein Spaziergang am Strand entlang.

Karte: Heiligenhafen und der Graswarder

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Dieses Thema im Programm:

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