Luftaufnahme vom VW-Werk und der Autostadt in Wolfsburg. © picture alliance Foto: Jochen Eckel
Luftaufnahme vom VW-Werk und der Autostadt in Wolfsburg. © picture alliance Foto: Jochen Eckel
Luftaufnahme vom VW-Werk und der Autostadt in Wolfsburg. © picture alliance Foto: Jochen Eckel
AUDIO: Kunstmuseum Wolfsburg: Ausstellung "Freundschaften" (4 Min)

Wolfsburg: Stadt des Volkswagens mit Museen und Schlössern

Stand: 09.06.2023 11:15 Uhr

Bei Wolfsburg denken viele an den Autobauer Volkswagen. Doch die Stadt bietet auch attraktive touristische Ziele. Sehenswert sind etwa die Wissenschaftsschau Phaeno, das Kunstmuseum und der Allerpark.

Es gibt nur wenige Städte in Deutschland, deren Name so eng mit einem Industriekonzern verbunden ist wie Wolfsburg. Tatsächlich steht und fällt die Stadt mit Volkswagen: Geht es dem Autobauer gut, sprudeln Steuergelder in die Stadtkasse. Steckt VW in der Krise, gilt das auch für Wolfsburg. Auch die Ursprünge der Stadt gehen auf Volkswagen zurück: Als die Nationalsozialisten das Werk 1938 gründeten, gab es in der landwirtschaftlich geprägten Gegend kaum mehr als einige Dörfer.

Autostadt: Der Volkswagen-Konzern präsentiert sich

Doch die Stadt ist mittlerweile auch ein lohnendes Ziel für einen Ausflug - auch wenn das Volkswagenwerk nach wie vor das Zentrum Wolfsburgs zwischen Fußgängerzone und dem historischen Schloss dominiert. Von der viel befahrenen Berliner Brücke über den Mittellandkanal und die Eisenbahn-Trasse fällt der Blick auf die Autostadt. Das rund 25 Hektar große Gelände ist Aushängeschild und Besucherzentrum des VW-Konzerns.

Ausstellungen, Pavillons, Konzerte

Blick auf eine Terrasse vor einem der Gebäude der Autostadt in Wolfsburg. © Autostadt Wolfsburg Foto: Anja Weber
Vor allem im Sommer bietet die Autostadt ein abwechslungsreiches Programm und wassernahe Entspannung.

In den beiden markanten Glastürmen warten jeweils bis zu 400 Neuwagen auf ihre Auslieferung. Mehrere Ausstellungsgebäude, Pavillons, Wasserwege, Hügel, Grünflächen und Brücken ergänzen die architektonisch interessante urbane Szenerie. Zahlreiche interaktive Elemente sollen den Gang durch das weitläufige Gelände, auf dem man neben den Marken des Konzerns auch mehr über seine Historie sowie seine Zukunftspläne erfahren kann, zu einem unterhaltsamen Erlebnis machen. Eine Indoor-Spielewelt mit Kletterskulptur und Mitmach-Stationen greift das Thema Mobilität kindgerecht auf. Konzerte, Tanz-Performances und andere Veranstaltungen stehen regelmäßig in der Autostadt auf dem Programm.

Phaeno: Experimentieren und verstehen

Eine Fußgängerbrücke über den Mittellandkanal verbindet die Autostadt mit der Wolfsburger Innenstadt und dem ICE-Bahnhof. Dort befindet sich der futuristisch gestaltete Bau des Wissenschaftsmuseums Phaeno. Entworfen hat das Gebäude, das an ein Schiff erinnert, die Stararchitektin Zaha Hadid. Im Inneren laden mehr als 350 Erlebnis-Stationen dazu ein, physikalische, mathematische und chemische Phänomene zu erkunden oder in Mitmach-Experimenten spielerisch nachzuvollziehen.

Wolfsburgs Einkaufsmeile und Kunstmuseum

Skulptur "Giraffe" vor dem Kunstmuseum in Wolfsburg. © imago/Rust
Die grasende weiße Giraffe ist längst eine Art Wahrzeichen des Kunstmuseums.

Südlich des Phaeno-Gebäudes beginnt die Porschestraße, Wolfsburgs Fußgängerzone. Sie entstand in den 1970er-Jahren und wurde später mit Brunnen, Pavillons, Grünflächen und Cafés etwas aufgelockert. Beliebter Treffpunkt für einen Einkaufsbummel ist die angrenzende City-Galerie mit mehr als 100 Geschäften und Restaurants. Am südlichen Ende der Porschestraße befindet sich das Kunstmuseum in einem modernen quadratischen Bau mit auffälligem Glasdach. Es versteht sich als Zentrum moderner Klassiker und zeitgenössischer Werke. Der Schwerpunkt liegt auf wechselnden Ausstellungen bildender Künstler. In der Sammlung finden sich unter anderem Werke von Mario Merz, Anselm Kiefer und Cindy Sherman.

Allerpark: Volkswagen-Arena und Allersee

Menschen spazieren am See im Allerpark in Wolfsburg entlang. © Imago Images Foto: regios24
Der Allerpark mit seinem großen See bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

Außer für den Volkswagen-Konzern ist Wolfsburg vor allem bekannt für seine Fußballmannschaft. Heimatstadion ist die Volkswagen-Arena im Allerpark. Die große Grünanlage, die östlich des Volkswagen-Geländes zwischen dem Fluss Aller und dem Mittellandkanal liegt, bietet zahlreiche Sport- und Freizeitanlagen wie Skater-Bahn, Mountainbike-Parcours, Hochseilgarten sowie eine riesige Badelandschaft mit mehreren Schwimmbecken, Wasserrutschen und Saunas. Im Sommer lädt der Allersee mit Sandstrand zum Schwimmen, Sonnenbaden, Segeln oder Kanufahren ein. Auch ein Campingplatz befindet sich am See. 

Schloss Wolfsburg: Historisches Erbe

Das Renaissance-Schloss Wolfsburg. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich
Im Schloss sind verschiedene Ausstellungen, darunter zur Stadtgeschichte, untergebracht.

Eines der wenigen historischen Bauwerke Wolfsburgs ist das Schloss, das 1302 als "Wolfsburg" erstmals urkundlich erwähnt wurde. In seiner heutigen Form im Stil der Weserrenaissance stammt das Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Es gehört der Stadt und beherbergt das Stadtmuseum, den Kunstverein und die städtische Galerie. Ein weiteres Schloss befindet sich im Stadtteil Fallersleben: In dem mittelalterlichen Fachwerkbau befindet sich das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum. Es zeichnet die Lebensgeschichte des bekannten Dichters, der die Nationalhymne schrieb, nach.

Im Nationalsozialismus gegründet

In der Kernstadt gibt es außer Schloss Wolfsburg kaum historische Gebäude - die Stadt wurde um den Volkswagen-Konzern herum angelegt. Die Nationalsozialisten nannten sie die "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben". Bis zu 100.000 Menschen sollten sich dort ansiedeln. Im Zweiten Weltkrieges produzierte das Volkswagenwerk mit Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Insassen Rüstungsgüter.

Bei Kriegsende 1945 waren etwa zwei Drittel der Anlagen zerstört, die Wohngebiete blieben weitgehend intakt. Am 25. Mai 1945 erhielt die Stadt den neuen Namen Wolfsburg - nach dem historischen Schloss. Das VW-Werk nahm wieder die Produktion von Autos auf. Flüchtlinge aus dem Osten sorgten dafür, dass Wolfsburg rasch wuchs. Neue Stadtteile, Schulen, ein Krankenhaus und die Stadthalle wurden gebaut, bereits 1955 rollte das millionste Fahrzeug vom Band. Durch Eingemeindungen ist Wolfsburgs Fläche mit 204 Quadratkilometern heute genauso groß wie die von Hannover - bei nur einem Viertel der Einwohnerzahl.

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Dieses Thema im Programm:

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