Borkum: Nordsee-Urlaub auf der größten Ostfriesischen Insel

Stand: 17.02.2023 10:16 Uhr

Kilometerlanger Sandstrand, Dünen und Wälder: Borkum, die größte und westlichste der Ostfriesischen Inseln, lädt mit viel Natur und pollenarmem Hochseeklima zum Durchatmen ein.

Gut zwei Stunden dauert die Überfahrt mit der Fähre von Emden nach Borkum. Während der Fahrt können sich Besucher langsam auf die Insel und ihr Klima einstimmen. Denn neben Helgoland kann Borkum als einzige deutsche Insel mit Hochseeklima und damit pollenarmer, jodhaltiger Luft punkten.

Rad- und Wanderwege führen durch vielfältige Natur

Der Strand von Borkum © colourbox Foto: hoch2wo photo & design
Der lange Sandstrand und die Wanderwege sind ideal für Spaziergänge.

Borkum bietet aber weitaus mehr als gesunde Luft und schöne Strände: eine abwechslungsreiche Natur mit Dünen, Wald, Heide und Watt sowie eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Zu den Besonderheiten gehören Greifvögel und seltene Orchideen. Rund 130 Kilometer markierte Wander- und Radwege führen über die Insel. Wer Ruhe sucht, sollte das dünn besiedelte Ostland besuchen - ideal, um die Natur zu genießen.

Kann man auf Borkum mit dem Auto fahren?

Im Unterschied zu anderen Ostfriesischen Inseln fahren auf Borkum auch private Autos. Urlauber können ihren Pkw auf der Fähre mitnehmen. Allerdings bestehen in der Saison von April bis Ende Oktober Fahrverbote für das Zentrum und nachts auch für weite Teile des Hauptortes der Nordseeinsel. Als Alternative zum Auto bieten sich Fahrräder und E-Bikes an, die an vielen Stellen auf der 31 Quadratkilometer großen Insel vermietet werden. Ein Bus pendelt regelmäßig zwischen Fährhafen, Zentrum und Ostland hin und her.

Inselbahn fährt in der Saison mit historischer Dampflok

Zug der Borkumer Kleinbahn mit Dampflok © Aktien-Gesellschaft "EMS"
In der Saison können Urlauber Sonderfahrten mit einer alten Dampflok unternehmen.

Die nostalgische Inselbahn ist ein beliebtes Verkehrsmittel, das täglich mehrfach zwischen Anleger und Zentrum verkehrt. Bereits 1888 fuhren die ersten Dampflokomotiven über Borkum, die inzwischen modernen Dieselloks weichen mussten. In der Saison kommt aber an ausgewählten Terminen die letzte erhaltene Dampflok zum Einsatz. Ein Highlight für Eisenbahnfans ist der "Triebwagen T1" aus dem Jahr 1940, der zu Touren über die Insel aufbricht.

Nationalpark Wattenmeer: Ausstellung im Feuerschiff "Borkumriff"

Das Museumsschiff "Borkumriff" © imago images/chromorange
Die "Borkumriff" liegt im Neuen Hafen. An Bord ist eine Ausstellung über das Wattenmeer zu sehen.

Teile von Borkum und des angrenzenden Wattenmeers gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und zum UNESCO Weltnaturerbe. Dort leben unter anderem viele Vogelarten sowie Seehunde. Verschiedene Ausflüge unter professioneller Führung bieten Gelegenheit, diese einzigartige Natur zu erkunden. Umfangreiche Informationen erhalten Urlauber auch auf dem ehemaligen Feuerschiff "Borkumriff", das im Neuen Hafen liegt. Das rot-weiße Schiff ist zugleich technisches Denkmal und Informationsstelle für den Nationalpark.

Nordsee Aquarium Borkum und Erlebnisbad Gezeitenland

Im Nordsee Aquarium Borkum an der westlichen Promenade können Besucher die Unterwasserwelt vor Borkum kennenlernen. Wer auch bei schlechtem Wetter selbst ins Wasser steigen möchte, ist im großen Erlebnis- und Wellnessbad Gezeitenland richtig.

Walfang und Badegäste bringen Wohlstand nach Borkum

Das Heimatmuseum Dykhus dokumentiert die interessante kulturelle Vergangenheit Borkums. Zu den besonderen Exponaten gehört ein komplettes Pottwalskelett. Der Walfang, der im 18. Jahrhundert seine Blütezeit hatte und den Einwohnern zu etwas Wohlstand verhalf, spielte bei der Entwicklung der Insel eine wichtige Rolle. Nach dessen Ende versank Borkum zunächst in Armut, viele Menschen verließen die Insel. 1834 kamen die ersten Badegäste, 1850 erfolgte die Anerkennung als Nordseebad. Seitdem ist Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel mit rund 5.200 Einwohnern.

Westlichste Osfriesische Insel mit wichtigem Leuchtturm

Der Neue Leuchtturm auf der Insel Borkum © colourbox Foto: hoch2wo photo & design
Mit gut 60 Metern Höhe überragt der Neue Leuchtturm im Westen alle anderen Gebäude auf Borkum.

Mit seiner exponierten Lage am westlichen Rand der ostfriesischen Inselgruppe ist Borkum ein wichtiger Orientierungspunkt für die Schifffahrt in der Deutschen Bucht. Seezeichen und Leuchttürme spielen daher bis heute eine große Rolle. Der Neue Leuchtturm wurde 1879 aus schwarzbraunen Ziegelsteinen erbaut und ist noch immer in Betrieb. Er dient zum einen als Tagesmarke, zum anderen als sogenanntes Seefeuer, an dem sich die Schiffe vor der Emsmündung orientieren können. 315 Stufen führen auf die Plattform, die in der Saison für Besucher geöffnet ist und einen tollen Blick über die Insel bietet.

Neue Aufgaben für alte Borkumer Leuchttürme

Leuchtturm und Strand auf Borkum © imago/imagebroker
Der rot-weiße "elektrische Leuchtturm" zählt zu den beliebtesten Fotomotiven auf der Insel.

Knapp 28 Meter hoch und rot-weiß-gestreift ist der kleine Leuchtturm, der 1889 im Südwesten Borkums auf einer Düne errichtet wurde. Damals war er der erste für den elektrischen Betrieb gebaute Leuchtturm in Deutschland. Seit 2003 wird er nicht mehr als Leuchtfeuer benötigt, da das Fahrwasser, für das er bestimmt war, inzwischen von einer Sandbank blockiert wird. Stattdessen dient er als Träger für ein Radarsystem. Der markante Alte Leuchtturm auf dem Walfängerfriedhof erfüllt heute ebenfalls einen anderen Zweck. Der quadratische Backsteinbau gehört dem Heimatverein Borkum e.V., der ihn umfassend renoviert hat und dort eine Ausstellung zeigt. Im ehemaligen Turmwärterhaus, dem Toornhuus, wurde unter anderem ein Raum für traditionelle ostfriesische Teestunden eingerichtet.

Tourismus für Allergiker: Pollenarmes Hochseeklima

Menschen, die unter Allergien leiden, finden auf Borkum beste Bedingungen für einen Urlaub. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung hat das Heilbad 2013 als erste Insel in Europa als allergikerfreundlich zertifiziert. Dutzende Unterkünfte sowie zahlreiche Einzelhändler dürfen mit einem Siegel werben. Sie haben unter anderem ihre Einrichtung an die Bedürfnisse von Allergikern angepasst und weisen die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln aus. Das pollenarme Hochseeklima der Nordsee-Insel sorgt zudem ganz natürlich für Linderung bei Beschwerden wie Heuschnupfen.

Anreise mit der Fähre

Die Überfahrt nach Borkum beginnt in Emden und dauert mit der Fähre gut zwei Stunden, mit einem Katamaran nur eine Stunde. Die Fährverbindung aus dem niederländischen Eemshaven benötigt 50 Minuten. Die Fähren transportieren auch Autos und Fahrräder. Wer sein Auto nicht mit auf die Insel nehmen möchte, kann es am Hafen in Emden oder Eemshaven auf Parkplätzen oder in Garagen gegen Gebühr abstellen.
Passagiere, die ohne Auto anreisen, steigen direkt am Anleger auf Borkum in die Inselbahn, die sie in den Ortskern bringt. Der Fahrpreis ist im Fährticket enthalten.

Die Bahn sowie Fernbusse bringen Reisende ebenfalls zum Fähranleger in Emden. Außerdem gibt es Flugverbindungen von Emden und Hamburg.

Karte: Die Insel Borkum

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