Blick auf die Dove-Elbe bei Allermöhe in den Vierlanden. © picture alliance / CHROMORANGE Foto: Christian Ohde

Dove Elbe: Hamburgs idyllischer Fluss mit Wasserpark

Stand: 17.05.2022 11:59 Uhr

Seerosenteppiche, dicht bewachsene Ufer, dahinter alte Bauernhöfe, Obstbäume und Windmühlen: Idyllisch schlängelt sich die Dove Elbe durch die Hamburger Vierlande - ein Paradies für Paddler und Angler.

Einst war der kleine Fluss ein wichtiger Transportweg für die ansässigen Obst- und Gemüsebauern, die ihre Ware auf den Hamburger Märkten verkauften, heute ist die Dove Elbe vor allem wegen ihres Freizeitwerts bekannt. Bei Radfahrern ist die Fahrradstrecke entlang des Marschbahndamms, eine ehemalige Zugstrecke, beliebt. Wassersportler schätzen an der Dove Elbe, dass sie kaum Strömung hat und daher gut in beide Richtungen befahren werden kann. Durch die Tatenberger Schleuse ist sie zudem unabhängig von den Gezeiten auf der Elbe.

Abdeichung machte die Dove Elbe "dov"

Schon im späten Mittelalter wurde die Dove Elbe, ursprünglich ein Nebenarm der Elbe, vom Hauptstrom durch Abdeichung getrennt. Übrig blieb der taube - niederdeutsch dove - Seitenarm. Er schlängelt sich über 18 Kilometer in nordwestlicher Richtung durch die Vierlande, bis die Dove Elbe schließlich bei Georgswerder in die Norderelbe fließt.

Baden im Wasserpark und im See hinterm Horn

Bekannt ist vor allem der westliche Teil der Dove-Elbe hinter der Tatenberger Schleuse bei Moorfleet. Dort verbreitert sich der Fluss zu einer Art See, dem künstlich angelegten "Wasserpark Dove Elbe" mit Regattastrecke für Ruderer und Kanuten, aber auch Möglichkeiten zum Baden. Ein Stück weiter westlich lädt der See hinterm Horn ebenfalls zum Schwimmen und Plantschen ein. Der nördlich des Wasserparks gelegene Eichbaumsee war früher ein weiterer beliebter Badesee, heute ist das Baden dort wegen starker Belastung mit Blaualgen verboten. Südlich des Wasserparks lohnt ein Besuch des Naturschutzgebiets "die Reit", in dem viele seltene Vogel- und Amphibienarten wie Fischadler, Kröten und Molche leben.

Die Dove Elbe gilt auch als gutes Angelrevier, in dem Gewässer tummeln sich unter anderem Hechte, Zander, Barsche und Brassen.

Auf dem Wasser bis Bergedorf

Blick auf die Reitbrooker Mühle, davor die Dove Elbe © picture alliance Foto: Christian Ohde
Die Reitbrooker Mühle steht direkt am Ufer der Dove Elbe in den Marschlanden.

Ganz im Westen ist die Dove Elbe ein schmaler Fluss, wird aber im Verlauf etwas breiter und schlängelt sich idyllisch durch die ländliche, von Feldern, Wiesen und alten Bauernhäusern geprägten Vier- und Marschlande. Vom Wasser aus zu sehen ist die 1870 erbaute Reitbrooker Mühle. Dort in der Nähe zweigt der Schleusengraben in nördlicher Richtung ab. Wassersportler und Radfahrer können auf oder entlang dieses Kanals einen Abstecher nach Bergedorf machen (Schleuse für Kanus nicht passierbar, es gibt aber eine Bootsschleppe). Wer nicht selbst fahren möchte, kann ein Ausflugsschiff nehmen. Von Bergedorf aus starten sie von Ende März bis Ende Oktober täglich über den Schleusengraben auf die Dove Elbe.

Durch Seerosen und Schilf zur Gose Elbe

Die Gose-Elbe fließt durch die Vier- und Marschlande (Luftaufnahme). © imago/imagebroker
Die schmale Gose-Elbe ist nur ein kurzes Stück mit Motorbooten befahrbar.

Nicht weit vom Schleusengraben zweigt in südlicher Richtung der Neuengammer Durchstich ab, ein besonders reizvoller Abschnitt der Vierlandener Wasserwege. Er verbindet Dove und Gose Elbe, einen weiteren durch Eindeichung im Mittelalter abgetrennten Seitenarm der Elbe. Der schmale Kanal führt durch ein idyllisches Naturschutzgebiet - Seerosen, dichte Bäume und Schilf wachsen entlang der Strecke und bieten vielen Vögeln Brutmöglichkeiten. Während der Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juni ist die Durchfahrt daher für alle Boote - auch für Kanus - gesperrt. 

Karte: Die Dove-Elbe in Hamburgs Vierlanden

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