Stand: 01.02.2017 17:07 Uhr

St. Petri - Hamburgs älteste Kirche

Mitten in Hamburgs Innenstadt, zwischen Bekleidungsgeschäften, Bäckereien und Kaufhäusern an der Mönckebergstraße, liegt die Petrikirche. Sie ist die älteste der Stadt und eine der fünf Hauptkirchen.

Beim Eintreten in die Kirche begrüßt die Besucher ein bronzener Türzieher in Form eines Löwenkopfes am Hauptportal. Er ist das älteste erhaltene Kunstwerke der Stadt und stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Kirche selbst ist noch deutlich älter: Vermutlich wurde sie bereits Anfang des 11. Jahrhunderts als Marktkirche gegründet. Ab 1310 wurde St. Petri zur dreischiffigen gotischen Hallenkirche umgebaut, 1418 um ein zweites südliches Seitenschiff erweitert.

Zerstört beim Großen Brand 1842

Beim Großen Brand im Mai 1842 ging die Petrikirche fast komplett in Flammen auf, sieben Jahre später wurde das im neugotischen Stil wiedererrichtete Gotteshaus eingeweiht. Noch bis 1878 dauerte es, bis auch der 127 Meter hohe Turm wieder errichtet war.

Gemeindemitglieder aus ganz Hamburg

Mit der Umgestaltung der Altstadt nach dem Großen Brand und dem Abriss der Gängeviertel im 19. und 20. Jahrhundert verlor St. Petri einen großen Teil seiner Gemeinde - die Menschen mussten den Neubauten weichen. Seither kommen viele Gemeindemitglieder nicht mehr aus der direkten Umgebung, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet und seinem Umland. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Petrikirche fast unbeschädigt. Selbst die drei Glocken blieben erhalten.

Blick über Hamburg von der Turmspitze

Blick auf den neu gestalteten Domplatz vor der Hauptkirche St. Petri in Hamburg. © NDR Foto: Anja Deuble
Vom Turm bietet sich ein schöner Blick auf den Domplatz, auf dem einst der Mariendom stand.

Wer St. Petri besucht, sollte unbedingt auch den Turm besteigen. 544 Stufen führen hinauf in die Spitze - ein anstrengender, aber lohnender Weg. Über eine steinerne Wendel-, dann über breite Holztreppen geht es vorbei an den imposanten Glocken. Zum Schluss führt eine weitere kurze Treppe ganz nach oben. Dazwischen liegen mehrere Böden, die eine Verschnaufpause ermöglichen und über Fenster den Blick nach unten freigeben. Je höher man kommt, desto weiter geht der Blick über die Stadt und desto kleiner werden Häuser, Autos und Menschen. In der Turmspitze auf 123 Metern stehen fünf Stühle. Dort können die Besucher verschnaufen und durch verglaste Bullaugen-Fenster in alle Richtungen über Hamburg schauen, darunter auch auf die Speicherstadt und den direkt an der Kirche gelegenen Domplatz: den Ort, an dem einst die Hammaburg und später der Mariendom stand.

Regelmäßig bietet die Kirche Führungen durch das Gotteshaus an. Wer St. Petri auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich zudem im Kirchen-Shop am Haupteingang einen Audio-Guide ausleihen. Er ist sowohl für Blinde als auch für Sehende konzipiert.

Weitere Informationen
Glocke in der Hauptkirche St. Petri in Hamburg. © NDR Foto: Anja Deuble

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Dieses Thema im Programm:

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