Natur und Kunst im Jenischpark genießen

Stand: 23.03.2023 10:40 Uhr

Alte Eichen, Kastanien und Ahornbäume, dazwischen grüne Wiesen auf sanften Hügeln und immer wieder neue Blickachsen: Nur wenige Schritte von der Elbe entfernt liegt der Hamburger Jenischpark.

An einem Hang oberhalb von Teufelsbrück befindet sich eine der schönsten Grünanlagen der Hansestadt. Der Jenischpark ist jederzeit frei zugänglich. Kunstfreunde können einen Spaziergang mit einem Besuch in den drei Museen auf dem Gelände verbinden.

Wahrzeichen ist das Jenisch-Haus

Wahrzeichen des Parks ist das weiß gestrichene Jenisch-Haus mit seinen goldenen Brüstungen. 1834 ließ Senator Martin Johann Jenisch das klassizistische Herrenhaus für sich und seine Familie errichten. Erworben hatte er das Gelände 1828 von dem Hamburger Kaufmann Caspar Voght, der dort bereits ab 1785 einen Landschaftsgarten im Stil einer "ornamented farm" angelegt hatte, einer Mischung aus Nutzgarten und Parkanlage. 1927 pachtete die Stadt Altona den Park, 1939 kaufte ihn die Stadt Hamburg.

Spaziergang zur "Eierhütte"

Heute ist der Jenischpark ein beliebtes Ausflugsziel. Die höher gelegenen Rasenflächen bieten eine schöne Aussicht auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe. Die unter Naturschutz stehenden Feuchtwiesen der Flottbek mit der romantischen kleinen "Eierhütte", einer einfachen Holzhütte mit ovalen Fenstern, sowie die Knüppelbrücke laden zu Spaziergängen ein. Beides sind in den 1990er-Jahren entstandene Nachbauten und wurden weitgehend aus rohen Stämmen und Ästen errichtet.

Ausstellungen in mehreren Museen

Das Bargheer-Museum im Jenisch-Park. © Bargheer-Museum
Das Bargheer-Museum zeigt seit 2017 den Nachlass des Hamburger Malers.

Auch für Kulturinteressierte hat der Jenischpark einiges zu bieten. Eine Attraktion ist das Bargheer-Museum in den Gebäuden des einstigen Gartenbauamtes. Auf rund 420 Quadratmetern bietet es anhand von Ölbildern, Zeichnungen und Aquarellen einen Überblick über das Werk des 1979 verstorbenen Hamburger Künstlers Eduard Bargheer. Außerdem werden dort Mal-Kurse und Workshops angeboten.

Das Jenisch-Haus zeigt als Außenstelle des Altonaer Museums eine Dauerausstellung zur großbürgerlichen Wohnkultur sowie wechselnde Ausstellungen aus den Bereichen Kunst und Architektur.

Außenansicht des Ernst Barlach Hauses im Hamburger Jenischpark © Ernst Barlach Haus Foto: Stefan Sommer
Mit seiner schmucklosen Fassade bildet das Barlach-Haus das moderne Gegenstück zum Jenisch-Haus.

Einige Schritte entfernt beherbergt das Ernst-Barlach-Haus eine große Sammlung von Kunstwerken des expressionistischen Bildhauers und Zeichners. Bedeutend ist vor allem die 30 Werke umfassende Sammlung von Holzskulpturen. Das in einem schlichten, kubischen Bau untergebrachte Museum wurde 1962 von dem Hamburger Zigarettenfabrikanten Hermann F. Reemtsma gestiftet und zeigt Werke aus dessen Privatsammlung. Außerdem bietet das Ernst-Barlach-Haus immer wieder wechselnde Ausstellungen an. Auch Lesungen, Künstlergespräche und Konzerte finden dort statt.

Keine tropischen Pflanzen unter Glasdächern mehr

Der Jenischpark

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet
Zugänge: im Norden über den Eingang Hochrad, im Westen von der Baron-Voght-Straße, im Osten über Holztwiete und im Süden über das Kaisertor oder von der Elbchaussee bei Teufelsbrück
Weitere Informationen auf der Website des Vereins der Freunde des Jenischparks

Martin Johann Jenisch war begeisterter Botaniker und besaß eine bedeutende Orchideensammlung. Sie zählte 875 Arten. Darüber hinaus sammelte er Palmen und Kakteen. Das prunkvolle, aber baufällige Gewächshaus-Ensemble wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Die spätere, kleinere Anlage zeigte wieder tropische Pflanzen, wie sie Jenisch bereits im 19. Jahrhundert kultivierte. Doch das Gewächshaus wurde inzwischen für Besucher geschlossen - zum Bedauern der Pflanzenfreunde.

Karte: Jenischpark

Weitere Informationen
Das Interieur des Jenisch Hauses © SHMH/Sinje Hasheider Foto: Sinje Hasheider

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Dieses Thema im Programm:

die nordstory | 26.03.2023 | 20:15 Uhr

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