Die Schlei: Der lange Arm der Ostsee

Stand: 08.08.2023 17:05 Uhr

Im Nordosten Schleswig-Holsteins zieht sich die Ostsee bis weit ins Binnenland. An den Ufern der Schlei liegen Wiesen und idyllische kleine Orte. Tipps für Ausflüge.

Gut 40 Kilometer erstreckt sich die Schlei, Deutschlands längster Ostseearm, von der Küste ins Binnenland. Zwischen Maasholm am Übergang zur offenen See und Schleswig liegen zahlreiche hübsche Orte, darunter Arnis, mit rund 300 Einwohnern die kleinste Stadt Deutschlands, und das malerische Dorf Sieseby.

Bereits im Mittelalter ließen sich die Wikinger in Haithabu an der Schlei nieder. Die weitaus meisten Uferabschnitte sind jedoch unbebaut. Dort reicht die sanft hügelige Landschaft mit Wiesen und Feldern bis ans Wasser.

Mit der Fähre ans andere Ufer

Die Schlei trennt die schleswigschen Landesteile Angeln im Norden und die Halbinsel Schwansen mit dem bekannten Ostseebad Damp im Süden. Das Wasser des Meeresarmes ist sogenanntes Brackwasser, eine Mischung aus Süß- und Salzwasser, und nur wenige Meter tief. Bevor die Schlei in einer gut vier Kilometer breiten, seenartigen Ausbuchtung bei Schleswig endet, verengt sie sich bei Missunde auf nur gut 100 Meter. Dort bietet sich eine der wenigen Möglichkeiten, sie zu überqueren - per Fähre.

Leuchtturm in Schleimünde © NDR Foto: Axel Franz
Der Leuchtturm Schleimünde markiert seit 1871 die Mündung der Schlei in die Ostsee.

Eine weitere Verbindung zwischen Nord- und Südufer besteht mit der Klappbrücke in Kappeln. Die 210 Meter lange Stahlkonstruktion zieht sich weithin sichtbar über die Schlei und führt vom Stadtzentrum zum gegenüberliegenden Ufer. Einmal stündlich - jeweils 15 Minuten vor der vollen Stunde - wird die Brücke geöffnet, damit Schiffe passieren können. Von Kappeln aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zur schmalen Öffnung der Schlei zur Ostsee an der Halbinsel Schleimünde. Dort weist ein Leuchtturm auf einer Mole der Schifffahrt den Weg.

Schleswig: Kunst und archäologische Fundstücke im Schloss

Am westlichen Ende der Schlei lohnt die Stadt Schleswig einen Besuch. Besonders eindrucksvoll sind der alte Dom St. Petri und das Schloss Gottorf. Die einstige Residenz der dänischen Könige beherbergt gleich zwei Museen: das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte sowie das Archäologische Landesmuseum. Sie zeigen unter anderem Meisterwerke der Malerei von der Renaissance bis zur Gegenwart sowie zwei mehr als 1.800 Jahre Moorleichen und ein Boot aus dem 3. Jahrhundert - das sogenannte das Nydamboot. Sehenswert ist auch der Barockgarten der Schlossanlage.

Historisch interessant und bedeutsam ist auch die ehemalige Wikingersiedlung Haithabu, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein Museum zeigt viele original Fundstücke, im Freigelände sind nachgebaute Wikinger-Häuser zu besichtigen.

Touren mit dem Fahrrad und Wassersport

Zwei Radfahrer fahren durch ein blühendes Rapsfeld an der Schlei. © Ostseefjord Schlei GmbH Foto: Matzen
Verschiedene Thementouren führen durch die schöne Landschaft rund um die Schlei.

Wer die Schlei erkunden möchte, sollte aufs Fahrrad steigen. Zahlreiche ausgeschilderte Touren führen meist auf kleinen Wegen durch die Region. Eine charmante und zugleich bequeme Möglichkeit, die Landschaft an der Schlei kennenzulernen, bietet die Angelner Dampfeisenbahn. Der Museumszug fährt im Sommerhalbjahr regelmäßig von Kappeln nach Süderbrarup.

Für Wassersportler wie Segler bietet die Schlei gute Bedingungen, im Sommer locken Badestellen. Der fischreiche Fjord ist auch für Angler ein ideales Revier. Im Frühjahr ziehen große Heringsschwärme in die Schlei, die in Kappeln noch heute mit einem traditionellen Heringszaun gefangen werden.

Fjord oder Förde?

Im Tourismus wird die Schlei als Fjord bezeichnet, während die umliegenden Meeresarme etwa in Flensburg Förde genannt werden. Auch der Schlei fehlen die für einen Fjord typischen steilen Felsufer. Unstrittig ist, dass die Meeresarme viele zehntausend Jahre alte Relikte der Eiszeit sind.

Karte: Ostseefjord Schlei

Dieses Thema im Programm:

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