Der große Marktplatz in Heide. © Imago/Panthermedia Foto: Kay Ludwig
Der große Marktplatz in Heide. © Imago/Panthermedia Foto: Kay Ludwig

Heide: Marktplatz der Superlative

Stand: 06.07.2021 12:00 Uhr

Heide liegt nicht weit von der Nordseeküste entfernt, nach Büsum etwa sind es gut 20 Kilometer, und ist die Kreisstadt Dithmarschens. Anziehungspunkt ist der riesige Marktplatz.

Mit fast 47.000 Quadratmetern unbebauter Fläche ist er der größte Platz Deutschlands und ein Ort mit Geschichte. Während der Zeit der unabhängigen Bauernrepublik Dithmarschen war der Platz ab 1447 Tagungsort der Landesversammlung. Bereits im 16. Jahrhundert kamen dort die Händler jeden Sonnabend zu einem Wochenmarkt zusammen. Das ist bis heute so geblieben. Außerdem findet auf dem Platz jedes Jahr ein großer Weihnachtsmarkt sowie alle zwei Jahre der "Heider Marktfrieden" statt - das größte mittelalterliche Volksfest Dithmarschens.

St. Jürgen Kirche besteht seit 1435

Die Kirche St. Jürgen in Heide, im Hintergrund der Marktplatz. © imago images Foto: Olaf Döring
Die Kirche St. Jürgen steht am Rand des großes Marktplatzes.

Eine lange Geschichte hat auch die St. Jürgen Kirche, die den Platz an der Südwestseite säumt. Sie wurde um 1435 als Kapelle erbaut, 1559 bei der Eroberung Heides durch die dänischen Truppen zerstört und danach aus Feldsteinen wieder aufgebaut. Später kamen ein Turm und ein Anbau dazu. Besonderheiten der Kirche sind der schöne Barockaltar und das Taufbecken.

Wahrzeichen Wasserturm

Der alte Wasserturm in Heide. © fotolia Foto: rosensterne
Der alte Wasserturm ist gut 45 Meter hoch und liegt im Stadtzentrum.

Nicht weit vom Marktplatz entfernt liegt an der Österweide das Wahrzeichen der Stadt: der alte Wasserturm. 1903 erbaut, versorgte er die Haushalte der Stadt jahrzehntelang mit frischem Wasser. Heute übernehmen das moderne, leistungsfähige Leitungen. Deshalb wurde der Turm 1990 stillgelegt und später umfassend saniert. In den acht Stockwerken des Gebäudes sind nun Büros und ein Trauzimmer des Standesamtes untergebracht.

Erinnerungen an Johannes Brahms und Klaus Groth

Außenansicht des Brahms-Hauses im schleswig-holsteinischen Heide. © Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein
Das Brahms-Haus erinnert an den großen Komponisten und ist Ort für Veranstaltungen.

In der Heider Innenstadt stehen noch viele hübsche Häuser aus dem 18. Jahrhundert. Das älteste ist das "Dreetörnhus", ein Wohn- und Geschäftshaus im Barockstil. Besonders bekannt ist das Giebelhaus in der Lüttenheid 34. Dort lebte die Familie des berühmten Komponisten Johannes Brahms, bevor sie in die Großstadt nach Hamburg zog. Heute ist das Haus im Besitz der Brahmsgesellschaft Schleswig-Holstein, wird als Veranstaltungsort genutzt und erinnert mit einer kleinen Ausstellung an den großen Musiker.

Bekannter Sohn der Stadt ist der Dichter Klaus Groth, der 1819 in Heide zur Welt kam. Er gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Groths Bestreben war es, Plattdeutsch als Literatursprache auszubauen. Seine Gedichte und Lieder wurden von bekannten Komponisten vertont, allen voran Johannes Brahms und Arnold Schönberg. Das Geburtshaus von Klaus Groth befindet sich in derselben Straße wie das Brahmshaus - in der Lüttenheid 48. Es ist heute ein Museum.

Fahr- und Motorräder aus vielen Jahrzehnten

Nur wenige Kilometer nordöstlich von Heide liegt in dem Dorf Ostrohe eine interessante Sammlung deutscher Zweiräder. Zusammengetragen hat sie der verstorbene Landwirt Walter Thede. Der gelernte Schlosser sammelte in über 40 Jahren 223 Motorräder und 40 Fahrräder. Alle sind funktionstüchtig und stehen im ehemaligen Stall des Hofes der Familie. Wer sich im Museum umschauen möchte, kann sich telefonisch anmelden.

Kurzer Weg zur Nordsee

Heide liegt knapp 20 Kilometer von der Nordseeküste entfernt und ist schnell und einfach über die Autobahn 23 zu erreichen, die auch dort endet. Für Strandurlauber - etwa aus Büsum oder St. Peter-Ording - ist die Stadt ein schönes Ausflugsziel für einen Markt- oder Museumsbesuch.

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