Stand: 14.02.2020 11:44 Uhr

Tattoo mit Laser entfernen: Risiken vermeiden

Tätowierungen, auch Tattoos genannt, lassen sich mit einem Laser entfernen. Dazu bieten viele Hautärzte und bislang auch Tattoo- und Kosmetikstudios Lasereingriffe an. Ab 2021 dürfen nur noch Ärzte das Tattoo entfernen. Denn nach der neuen Strahlenschutzverordnung ist die Lasertherapie durch Nicht-Ärzte nur noch bis Ende 2020 zugelassen.

Tätowierter Oberkörper eines Mannes © Plainpicture/Maskot Foto: Maskot
Schwarze Tinte lässt sich in der Regel besser entfernen als bunte Farben.

Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen: Der Eingriff ist nicht nur schmerzhafter als das Stechen der Tätowierung, sondern birgt auch das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen. Wird die Lasertherapie nicht fachgerecht durchgeführt, kann es zu Verbrennungen, Entzündungen und Vernarbungen der Haut kommen. Außerdem kann die Laserbehandlung die Hautkrebsvorsorge deutlich schwieriger machen.

Wann die Laserbehandlung geeignet ist

Schwarze Tinte lässt sich in der Regel besser entfernen als bunte Tinte. Vor allem bei heller Haut funktioniert die Lasertherapie recht gut. Je dunkler der Teint, desto eher raten Spezialisten von der Laserbehandlung ab. Auch bei einer Neigung zur Bildung großer, juckender Narben wird eine Laserbehandlung nicht empfohlen, etwa wenn nach der Tätowierung allergische Reaktionen oder Juckreiz aufgetreten sind oder unter der Tätowierung festes Narbengewebe zu spüren ist.

Wie die Lasertherapie funktioniert

Um die richtige Einstellung des Lasers zu finden, wird zunächst nur eine kleine Stelle des Tattoos gelasert. Der sogenannte Probeschuss zeigt dem Behandler, wie die Haut auf die abgegebene Energie reagiert. Auf der Haut entstehen kleine Gasbläschen, die als weiße Stellen sichtbar werden. Treten sie nicht auf, ist die abgegebene Laserenergie zu schwach.

Durch langsames Erhöhen der Energie tastet sich der Behandler an die optimale Einstellung heran. Das ist wichtig, denn bei einer zu hohen Energie drohen Narben, aber um ein Tattoo zu entfernen, das eigentlich für die Ewigkeit tief in die Haut gestochen wurde, wird eine hohe Energie benötigt.

Nach jeder Sitzung benötigt die Haut mindestens sechs Wochen Pause, um sich zu regenerieren. Insgesamt sind fünf bis zehn Laserbehandlungen erforderlich, um ein Tattoo verblassen zu lassen. Doch eine Garantie, dass die Tätowierung restlos verschwindet, gibt es nicht.

Schädliche Substanzen in Tattoo-Farbe?

Bislang ist nicht klar, ob sich die Farbe auch in anderen Organen absetzt und ob dadurch gesundheitsschädliche Auswirkungen zu erwarten sind. Weltweit gibt es bislang keine Farbe, die auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit überprüft wurde. Seit dem Jahr 2009 gilt die Tätowiermittelverordnung, die regelt, was nicht in der Farbe enthalten sein darf. Zwar ist es seither verboten, mit Autolacken zu tätowieren, dennoch kann die Farbe noch immer giftige, krebserregende oder allergieauslösende Substanzen enthalten.

Weitere Informationen
Eine junge tätowierte Frau mit Hut und Brille sitzt zwischen den Beinen eines Mannes. © Fotolia | Sobrik Foto: Fotolia | Sobrik

Fragen und Antworten rund ums Tätowieren

Tätowierungen galten früher als etwas Verruchtes, sind heute aber schon lange kein Aufreger mehr. Etwa acht Millionen Deutsche haben irgendwo auf dem Körper ein Tattoo. mehr

Experten zum Thema

Dr. Friederike Wagner, D.A.L.M., Fachärztin für Dermatologie, Leitung der Abteilung Lasermedizin
Dermatologikum Hamburg GmbH
Stephansplatz 5
20354 Hamburg
(040) 35 10 75-0
www.dermatologikum.de

Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Bäumler, Diplom-Physiker
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
www.ukr.de

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Visite | 18.02.2020 | 20:15 Uhr

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