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Mineralwasser: Idealer Durstlöscher ohne Kalorien

Stand: 12.07.2023 10:53 Uhr

Mineralwasser hat keine Kalorien, ist ein idealer Durstlöscher und als Getränk beliebt. Wie viele Mineralien ein Wasser enthält, hängt von der Herkunft ab.

Der Anteil an Mineralien ist bei vielen Mineralwässern aus dem Handel geringer als beispielsweise im Hamburger Trinkwasser aus der Leitung. Mineralwasser aus Norddeutschland ist geprägt durch einen niedrigen Mineralstoffgehalt und besitzt darum einen eher neutralen Geschmack.

Wie entsteht Mineralwasser?

Mineralwasser entsteht, wenn Regenwasser in den Erdboden sickert und sich in tiefen unterirdischen Reservoirs sammelt. Diese können mehrere Hundert Meter unter der Erde liegen. Jedes Reservoir hat eigene mineralische Eigenschaften. Grund dafür sind die unterschiedlichen Gesteinsschichten, die das Regenwasser auf dem Weg bis in den Untergrund passiert. Dabei wird das Wasser gereinigt, gefiltert und reichert sich mit Mineralien an.

Wozu braucht Wasser Kohlensäure?

Im 19. Jahrhundert war mineralienhaltiges Heilwasser als Medizin gegen Krankheiten anerkannt. Um das Heilwasser auch in Apotheken anbieten zu können, wurde Kohlensäure zur Konservierung eingesetzt: Es stabilisiert die Mineralien und wirkt leicht desinfizierend - das Wasser trübt nicht ein.

In Plastikflaschen kann Kohlensäure entweichen, deshalb ist die Mindesthaltbarkeit kürzer als bei Glasflaschen. Wer sein Wasser selbst sprudelt, sollte gekühltes Wasser nehmen, denn es nimmt mehr Kohlensäure auf als ungekühltes.

Manche Mineralwasser enthalten natürlicher Kohlensäure

Natürliche Kohlensäure kommt vor allem in Mineralwasser aus Regionen vor, in denen früher Vulkane aktiv waren. Die Kohlensäure unterstützt das Wasser dabei, Mineralstoffe aus den Gesteinen zu lösen. Darum besitzt Mineralwasser mit natürlicher Kohlensäure in der Regel einen höheren Gehalt an Mineralstoffen. Bei der Abfüllung darf dem Wasser Kohlensäure entzogen oder zugeführt werden. Um die natürliche Reinheit von Mineralwasser zu bewahren, muss es direkt an der Quelle in Flaschen abgefüllt werden.

Natürliches kohlensäurehaltiges Wasser in der Flasche enthält die gleiche Menge eigener Quellkohlensäure wie beim Quellaustritt. Natürliches Mineralwasser mit eigener Quellkohlensäure versetzt enthält mehr Kohlensäure als beim Quellaustritt, das Kohlenstoffdioxid kommt aber aus dem gleichen Quellvorkommen.

Kohlensäure und Kohlenstoffdioxid im Wasser

Kohlensäure (H2CO3) ist die Verbindung von Wasser (H2O) mit dem Gas Kohlenstoffdioxid (CO2). Mineralwasser enthält aber nur sehr wenig dieser echten Kohlensäure. Der Hauptteil des Kohlenstoffs liegt als im Wasser gelöstes Kohlendioxid (CO2) vor. Unter hohem Druck, also bei verschlossener Flasche, bleibt das CO2 im Wasser gelöst. Wenn die Flasche geöffnet wird, verringert sich der Druck und CO2 kann als Gas entweichen. Bei den perlenden Bläschen, die im Wasser aufsteigen und im Mund prickeln, handelt es sich nicht um Kohlensäure, sondern um Kohlendioxid.

Während Leitungswasser und stilles Wasser einen neutralen pH-Wert um 7 haben, können bei Sprudelwasser pH-Werte um 5,5 gemessen werden. Chemisch liegen sie damit im leicht sauren Bereich. Das ist an sich nicht schädlich, da im Magen natürlicher Weise ein sehr saures Milieu mit pH-Werten zwischen 1 und 2 vorherrscht.

Sodbrennen durch Sprudel

Trinken wir Sprudelwasser, kitzeln die kleinen Bläschen unsere Schleimhäute. Das soll die Produktion von Verdauungssäften anregen. Im Magen angekommen, sucht sich das Gas seinen Weg nach draußen: Ein Teil gelangt über den Verdauungstrakt ins Blut und wird unbemerkt über die Lunge abgeatmet. Allerdings können Gasbläschen, die vom Magen zurück in die Speiseröhre aufsteigen, dazu führen, dass auch saurer Magensaft aufsteigt und zu Sodbrennen führt.

Menschen, bei denen leicht Magensäure in die Speiseröhre fließt (Reflux), sollten stilles Wasser trinken. Auch wer oft einen aufgeblähten Bauch hat, sollte auf kohlensäurehaltiges Wasser verzichten. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte Wasser mit viel Hydrogencarbonat trinken - es neutralisiert überschüssige Säuren.

Macht Kohlensäure dick?

Einer Studie von Wissenschaftlern in Palästina zufolge soll der Druck des CO2 auf die Magenwand dazu führen, dass der Körper mehr appetitanregende Ghrelin-Hormone produziert. Ob kohlensäurehaltige Getränke zu Übergewicht führen können, ist fraglich und muss in größeren Studien weiter untersucht werden.

Kohlensäure fördert Durchblutung der Haut

Die feinen Bläschen der Kohlensäure massieren die Hautoberfläche und wirken wie ein feines Peeling, außerdem sollen sie die Durchblutung der Haut fördern. Dazu kann man zum Beispiel gekühltes Mineralwasser auf ein Handtuch geben und einige Minuten auf Gesicht oder Hals legen.

Kochen mit Sprudelwasser

In der Küche lässt sich kohlensäurehaltiges Mineralwasser vielfältig einsetzen, etwa als Ersatz für Backpulver. Kohlensäure wirkt im Teig wie Treibmittel. Die gärende Wirkung kann den Anteil an Hefe verringern. Außerdem ist Mineralwasser eine kalorienfreie Alternative zu Sahne oder Milch in der veganen Küche. Mineralwasser mit hohem Kalziumanteil kann Veganern bei der Kalziumversorgung helfen.

Wichtig: Auf einen niedrigen Mineralstoffanteil achten, weil sonst der Geschmack verfälscht wird.

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