Das Blatt eines Philodendrons, das von Spinnenmilben befallen ist, in einer Nahaufnahme. © Panthermedia Foto: firn
Das Blatt eines Philodendrons, das von Spinnenmilben befallen ist, in einer Nahaufnahme. © Panthermedia Foto: firn
Das Blatt eines Philodendrons, das von Spinnenmilben befallen ist, in einer Nahaufnahme. © Panthermedia Foto: firn
AUDIO: Zimmerpflanzen überwintern - mit Tipps zu Schädlingen (23 Min)

Spinnmilben bei Zimmerpflanzen bekämpfen: Was hilft dagegen?

Stand: 13.12.2023 12:45 Uhr

Bei trockener Heizungsluft im Winter fühlen sich Spinnmilben wohl und befallen Zimmerpflanzen. Mit diesen Tipps kann man einem Befall vorbeugen und verhindern, dass betroffene Pflanzen eingehen.

Besonders im Winter werden viele Zimmerpflanzen von Schädlingen befallen - etwa von der Gemeinen Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Zu erkennen ist der Befall zunächst an feinen Spinnweben und kleinen, weißen Flecken auf den Blättern. Der Schädling selbst ist oftmals mit bloßem Auge kaum auszumachen, da er nur zwischen 0,25 und 0,8 Millimeter groß ist, sich allerdings rasch fortpflanzt und verbreitet.

Spinnmilben durch Luftfeuchtigkeit vorbeugen

Diverse Zimmerpflanzen und Kleingeräte mit einer Sprühflasche © Colourbox
Mit einer Sprühflasche lassen sich die typischen Spinnweben der Spinnmilbe leicht erkennen.

Die meisten Zimmerpflanzen sind im Winter geschwächt, weil ihnen das kräftigende Sonnenlicht fehlt. Zudem ist die Luft in den Wohnungen durch die Heizung sehr trocken und warm. Diese ungünstige Kombination gibt Spinnmilben ideale Bedingungen, um eine Pflanze zu befallen.

Damit sich Spinnmilben gar nicht erst ausbreiten, ist es empfehlenswert, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Man kann die Grünpflanzen etwa regelmäßig besprühen. Auf diese Weise lassen sich bei einem Befall auch schnell die typischen feinen Spinnweben erkennen. Zusätzlich helfen als vorbeugende Maßnahmen Verdunster an der Heizung oder einfach kleine mit Wasser gefüllte Schalen auf den Heizkörpern.

Gelbe Blätter und feine Spinnweben zeigen den Befall an

Ein von Spinnmilben befallenes Pflanzenblatt. © NDR Foto: Ralf Walter
Gelblich und schlaff: So sieht ein von Spinnmilben befallenes Blatt aus.

Ist eine Pflanze von Spinnmilben befallen, ist es wichtig, dies möglichst früh festzustellen und direkt zu handeln. Je nach Jahreszeit haben die Schädlinge eine unterschiedliche Färbung, von weiß über gelb oder grün, bis hin zu rot oder braun. Innerhalb weniger Tage legen die weiblichen Tiere bis zu hundert Eier auf die Blattunterseiten. Die Larven wiederum sind bereits nach nur ein bis zwei Wochen bereit, sich erneut fortzupflanzen.

Spinnmilben rammen ihre Stechborsten in die Blattzellen und saugen den Pflanzensaft heraus. Neben feinen Spinnweben zwischen den Blättern oder am Blattrand werden zunächst kleine, weiße Flecken auf der Blattoberseite sichtbar. Blätter und Blüten werden nach und nach immer gelber und blasser, bis sie sich schließlich grau-braun verfärben und sich einrollen - dann sind die Pflanzen kaum noch zu retten.

Hausmittel: Mit Plastiktüte hohe Luftfeuchtigkeit herstellen

Bei schnittverträglichen Pflanzen die betroffenen Pflanzenteile einfach abtrennen und im Restmüll entsorgen. Alternativ ist auch die folgende Methode recht wirksam - und das ganz ohne Chemie: Die von Spinnmilben befallene Topfpflanze zunächst in der Spüle oder im Waschbecken vorsichtig abbrausen. Der Ballen muss richtig feucht sein. Ganz wichtig ist, dass auch die Blattunterseiten abgebraust werden, dort sitzen Spinnmilben besonders gern. Anschließend die Pflanze in eine durchsichtige Plastiktüte stellen, mehrmals Wasser hineinsprühen und oben zubinden. Dadurch entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit, das mögen Spinnmilben überhaupt nicht und sterben binnen einer Woche.

Nützlinge gegen Spinnmilben einsetzen

Natürliche Fressfeinde der Spinnmilben sind Raubmilben (Phytoseiulus persimilis), die sowohl bei Zimmer- als auch bei Gartenpflanzen eingesetzt werden können. Ein feuchtes, warmes Klima (etwa 25 Grad) vertreibt dabei nicht nur die Spinnmilben, sondern schafft gleichzeitig ideale Bedingungen für Raubmilben. Diese und andere Nützlinge können im Online-Versandhandel erworben werden. Neemöl, Brennnesselsud, Rainfarn-, Wacholder- oder Ackerschachtelhalmtee haben sich ebenfalls als hilfreich gegen Spinnmilben erwiesen. Hierfür einfach eine Sprühflasche verwenden und die Flüssigkeit gleichmäßig auf der Pflanze verteilen.

Weitere Informationen
Gärtner Peter Rasch hält eine Plastikflasche hoch © NDR Foto: Udo Tanske

Zimmerpflanzen im Winter richtig pflegen

Braune oder befallene Blätter: Woran liegt es, wenn Zimmerpflanzen im Winter kränkeln? Tipps für die optimale Pflege. mehr

Eine Flasche Milch und Waschnüsse auf einem Tisch © NDR Foto: Udo Tanske

Pflanzen natürlich vor Schädlingen schützen

Schädlinge können Pflanzen schwächen. Sie lassen sich auf natürliche Weise bekämpfen, etwa mit Milch oder Waschnüssen. mehr

Wasser läuft in eine Badewanne, dahinter eine Zimmerpalme © Colourbox Foto: Brillianata

Mit Pflanzen das Badezimmer begrünen

Das feucht-warme Klima im Badezimmer bietet Pflanzen aus den Tropen oder Subtropen optimale Voraussetzungen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Die Zarten im Garten | 11.11.2022 | 05:05 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Zimmerpflanzen

Schädlinge

Mehr Gartentipps

Frisch geerntetes Gemüse in einem Korb © imago/Imagebroker

Gemüse pflanzen: Die wichtigsten Tipps für den Anbau

Gemüse anzubauen ist sehr beliebt. Welche Gemüsesorten eignen sich für Anfänger und worauf sollte man achten? mehr

Eine Blaumeise sitzt auf einem blühenden Forsythien-Zweig © picture alliance / blickwinkel Foto: M. Kuehn

Gartentipps für April

Zeit für die Neugestaltung: Gehölze lassen sich pflanzen, Rasen benötigt viel Pflege. Tipps für die Gartenarbeit im April. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr