Mit Steckholz im Herbst neue Pflanzen ziehen

Stand: 13.09.2023 16:20 Uhr

Der Herbst ist perfekt, um Sträucher und Hecken zu schneiden. Gärtner Peter Rasch zeigt, wie aus einjährigen Trieben Steckholz geschnitten wird - so entstehen durch Vermehrung neue Pflanzen.

Im Herbst ist die Brutzeit der Vögel vorbei. Ab dem 1. Oktober dürfen Hecken, Sträucher und Büsche stärker zurückgeschnitten werden. Die meisten Blühsträucher haben seit dem Sommer lange Triebe entwickelt, die im Winter bei Schnee schnell unter der Last brechen können. Aus ihnen lassen sich ganz einfach Steckhölzer schneiden. Sie werden im Gegensatz zu Stecklingen gegen Ende der Vegetationsperiode geschnitten.

Diese Pflanzen eignen sich zur Vermehrung durch Steckholz

Für Steckhölzer eignen sich besonders kräftige einjährige Triebe. Es funktioniert mit einigen Strauch - und Kletterrosen, aber vor allem mit Ziersträuchern wie beispielsweise:

Auch mit manchen Heckenpflanzen und Bäumen wie Weiden und Pappeln kann die Vermehrung gelingen. Im Zweifel kommt es auf einen Versuch an.

Steckhölzer schneiden und markieren

Gepflanzte Steckhölzer © NDR Foto: Udo Tanske
Die Steckhölzer müssen unbedingt in Wuchsrichtung in die Erde gesteckt werden.

Aus den Trieben etwa 15 bis 20 Zentimeter lange Steckhölzer schneiden und die Blätter, falls noch vorhanden, einfach entfernen. Die Länge orientiert sich letztendlich am Abstand zwischen zwei Augen eines Triebs, er kann also kürzer oder länger ausfallen: Pro Steckholz sollte oben und unten jeweils ein Auge stehen bleiben.

Wichtig: Die Steckhölzer müssen in ihrer ursprünglichen Wuchsrichtung gesteckt werden, sonst wachsen sie nicht an. Deshalb sollte man sie direkt beim Schneiden markieren - zum Beispiel das Ende, das in die Erde kommt, gerade anschneiden, das andere schräg.

Steckhölzer direkt im Herbst in die Erde bringen

Die Hölzer leicht schräg in ein unkrautfreies und im Halbschatten liegendes Beet stecken, höchstens ein Viertel davon sollte aus der Erde herausragen. Die Steckhölzer kräftig gießen, während des Winters feucht halten und darauf achten, dass sie auch nach einer Frostperiode noch tief genug in der Erde stecken.

Rückschnitt nach dem ersten Jahr

Im folgenden Herbst sollten die Pflanzen schon kräftige Wurzeln gebildet haben. Dann werden die neuen Triebe noch einmal gestutzt, das fördert die Verzweigung und die Pflanzen werden schön buschig. Nach zwei Jahren ist die Pflanze dann schon so groß, wie man sie im Laden kaufen würde, und kann an ihren vorgesehenen Platz eingepflanzt werden.

Alternative: Steckhölzer für den Frühling im Kühlschrank aufbewahren

Wer die abgeschnittenen Triebe nicht direkt in die Erde stecken möchte, kann sie bis zum nächsten Frühling in einer kleinen Tüte im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. In diesem Fall die Steckhölzer vor dem Einpflanzen für 48 Stunden ins Wasser legen. Gesteckt wird, wenn die Nächte frostfrei sind.

Samir Chawki und Thomas Balster stehen in einem Garten. © NDR Foto: Janis Röhlig
AUDIO: Gartenpodcast zu Stecklingen und Steckhölzern (42 Min)
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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 02.10.2023 | 21:00 Uhr

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