Maulwürfe im Garten mit Lärm und Gestank vertreiben

Stand: 06.03.2024 14:30 Uhr

Viele Gartenbesitzer ärgern sich über große Erdhügel von Maulwürfen. Allerdings stehen die Tiere unter Naturschutz und dürfen nur mit sanften Methoden wie Lärm und Gestank vertrieben werden.

Maulwürfe stehen in Deutschland seit 1988 unter Naturschutz. Wer ein Tier fängt, verletzt oder tötet, muss mit einem Bußgeld rechnen, das je nach Bundesland bis zu 65.000 Euro betragen kann. Viele Gartenbesitzer verzweifeln jedoch oft angesichts der vielen Erdhügel, die die Tiere auf dem Rasen hinterlassen.

Die Hügel sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch zur Stolperfalle werden. Im Erdreich graben Maulwürfe weit verzweigte Tunnellabyrinthe, die häufig 2.000 Quadratmeter groß sein können - inklusive Schlaf-, Nest- und Vorratskammer.

Maulwürfe sind nützlich

Maulwürfe sind wichtige Nützlinge. Sie lockern den Boden auf und ernähren sich beispielsweise von Engerlingen, Drahtwürmern, Mäusen und Schnecken, die Gartenbesitzern gern den Salat wegknabbern. Deshalb sollte man sie am besten gewähren lassen, er richtet im Gegensatz zu Wühlmäusen keinen Schaden an.

Wer die Tiere dennoch loswerden möchte, muss auf sanfte Methoden setzen. Der Einsatz von Fallen, Gift, Abgasen sowie Mitteln wie Chlor- oder anderen Haushaltsreinigern ist verboten. Das gilt auch für das Unterwassersetzen der Gänge.

Methoden, um Maulwürfe zu vertreiben

Ein absolut zuverlässiges Mittel, um Maulwürfe zu vertreiben, gibt es nicht. Geplagte Gartenbesitzer können aber folgende Methoden ausprobieren, die sich im Einzelfall bewährt haben:

  • Für Bewegung auf dem Rasen sorgen: Die beste und wahrscheinlich auch natürlichste Methode, einen Maulwurf loszuwerden, ist Betrieb auf dem Rasen. Fußballspieler, tobende Kinder, umhertollende Hunde - auf Erschütterungen reagiert der scheue Einzelgänger sensibel und sucht sich kurzfristig ein neues Zuhause.

  • Auf Geräusche setzen: Unangenehme oder laute Geräusche sollen den lärmempfindlichen Maulwurf ebenfalls verjagen. Dafür beispielsweise eine Metallstange in die Erde stecken, leere Blechdosen daran befestigen - den Rest erledigt der Wind. Ebenfalls mit der Kraft des Windes funktioniert diese Methode: Den Boden einer PET-Flasche abschneiden und mit der offenen Seite nach oben in die Erde stecken. Pfeift der Wind nun durch die Flasche, erzeugt das Töne, die den Maulwurf zum Verlassen seiner Behausung animieren sollen. Auch eine mit dem Hals in den Boden gesteckte Glasflasche verursacht unangenehme Geräusche.

  • Auf Gestank setzen: Maulwürfe haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Dauerhafte Geruchsbelästigung soll sie vertreiben - etwa durch klein geschnittene Knoblauchzehen oder Zwiebeln, die in alle Maulwurfsgänge gegeben werden. Alternativ kann man einen Sud aus Knoblauch oder Holunderblättern in zehn Litern Wasser ansetzen und nach zwei Wochen Gärung in die Gänge geben. Danach die Löcher wieder mit Erde verschließen. Manche Gartenbesitzer setzen auf den Verwesungsgeruch von Fischköpfen. Doch Vorsicht, solche Abfälle können Ratten anlocken.

  • Maulwurfsvlies oder -gitter verlegen: Bei dieser Methoden wird in Beeten und Rasen ein spezielles Vlies oder ein Gitter eingebracht. Sie hindern den Maulwurf daran, sich nach oben durchzugraben. Bei großen Grundstücken ist das jedoch eine teure Angelegenheit, zudem ist das Verlegen nur beim Neuanlegen des Gartens empfehlenswert.

  • Kaiserkrone pflanzen: Die Kaiserkrone ist optisch eine Bereicherung für jeden Garten, für den Maulwurf aber ein möglicher Grund, ihn zu verlassen. Er hält sich ungern in der Nähe dieses schönen Liliengewächses auf, denn der Duft ist ihm zuwider. Die Knollen und Blätter der Kaiserkrone sind für Menschen und Haustiere allerdings giftig, deshalb sollte man beim Pflanzen und Schneiden am besten Handschuhe tragen.

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