Strawinskys "Sacre" im Klassik-Extra-Konzert
Am 14.05.2023 hörten Sie im Klassik-Extra-Konzert Strawinskys "Sacre" - und mehr über das Stück von NDR Kultur-Moderatorin Raliza Nikolov und Chefdirigent Andrew Manze.
Da steckte jede Menge Zündstoff drin: Im dritten Klassik-Extra-Konzert präsentierten Chefdirigent Manze und die NDR Radiophilharmonie Strawinskys "Le Sacre du Printemps". Warum sorgte diese so mitreißende Musik einst für einen der größten Skandale der Musikgeschichte? Und warum genießt dieses einstige Skandalstück heute fast schon Kultstatus? Andrew Manze und Raliza Nikolov hatten viel dazu zu sagen.
Gegen alle Konventionen: "Le Sacre du Printemps"
Die Pariser Uraufführung des Balletts "Le sacre du printemps" von Igor Strawinsky in der damals völlig neuartigen Choreografie von Vaslav Nijinsky entfachte 1913 beim Publikum eine Saal-
schlacht und einen der berühmtesten Theaterskandale. Schnell erkannte man jedoch, was Strawinsky mit seiner kontrastreichen, stark rhythmisch geprägten und harmonisch vertrackten Musik geschaffen hatte: ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts. Die archaische Klanggewalt der Komposition entspringt ganz unmittelbar dem zugrundeliegenden Sujet, "der Vision einer großen heidnischen Feier", so Strawinsky selbst, "alte weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen."