Massaker 1944: Sylt-Bürgermeister dabei
Sie soll an die polnischen Widerstandskämpfer erinnern, die sich während des Warschauer Aufstandes gegen ihre deutschen Besatzer gewehrt hatten: die Mahntafel, die am Donnerstag in Westerland auf Sylt eingeweiht worden ist. Bei der Niederschlagung des Aufstands, der am 1. August 1944 begonnen und zwei Monate gedauert hatte, wurden mehr als 150.000 Menschen ermordet.
Reinefarth war Generalleutnant der Waffen-SS
Auch eine Sylter Persönlichkeit war an den Morden mitverantwortlich: der spätere Bürgermeister von Westerland, Heinz Reinefarth. Als Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei war er am Massaker in Warschau beteiligt. Auch daran soll die Mahntafel erinnern. "Es ist nie zu spät", sagte der Bürgervorsteher der Gemeinde Sylt, Peter Schnittgard, bei der Einweihung der Tafel. Es solle ein Zeichen gesetzt werden, um "eines der größten Verbrechen in den Mittelpunkt unserer Trauer zu stellen."
Zweite Karriere als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
Reinefarth war nicht nur Bürgermeister, von 1958 bis 1962 war er auch Landtagsabgeordneter für den Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE). In einer Resolution hatte der Kieler Landtag vor drei Wochen die Gräueltaten Reinefarths verurteilt.