Sendedatum: 16.10.2017 19:30 Uhr

Zum Nachlesen: Der Ticker zur Landtagswahl 2017

Die SPD hat die Wahl gewonnen - doch mit wem sie künftig eine mögliche Regierung führen könnte, ist am Morgen nach der Wahl unklar. Spitzenpolitiker von SPD und Grünen möchten die FDP für Gespräche über eine Ampel-Koalition gewinnen. Doch die Liberalen hatten sich vor der Wahl klar gegen ein solches Bündnis ausgesprochen und zierten sich in der Wahlnacht, diese Position aufzugeben. Unser Ticker informiert Sie über alles, was Sie nach der Wahl wissen müssen.


15:44 Uhr

Das Bild zeigt die Abgeordnete Anja Piel (Grüne) im Porträt. © Grüne
"CDU und FDP haben immer wieder gesagt, sie können sich mit uns keine Koalition vorstellen", so Anja Piel.
Grüne skeptisch gegenüber Jamaika-Koalition

Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stehen die Grünen einer Jamaika-Koalition mit CDU und FDP skeptisch gegenüber. "Wir haben einen Wahlkampf hinter uns, in dem CDU und FDP immer wieder gemauert haben und gesagt haben, sie können sich mit uns keine Koalition vorstellen", sagte Spitzenkandidatin Anja Piel am Montag in Berlin. Auch Co-Spitzenkandidat Stefan Wenzel reagierte zurückhaltend bei der Frage nach einer Jamaika-Koalition in Hannover. Der Ball liege jetzt beim Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD). Nach einer Infratest-dimap-Analyse ist unter den Grünen-Wählern in Niedersachsen eine Jamaika-Koalition die unbeliebteste Bündnis-Variante.


13:26 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel im NDR Interview. © NDR
"Der Wahlkampf war für die CDU in Niedersachsen nicht einfach", so Angela Merkel.
Merkel zum schlechten Abschneiden ihrer Partei

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich zum schlechten Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl in Niedersachsen geäußert. Sie führt es auf die Zufriedenheit mit der Landespolitik zurück. Die CDU habe engagiert gekämpft, aber es sei deshalb nicht einfach gewesen, Wahlkampf zu führen, sagte Merkel am Montag in Berlin. Die Union habe das Wahlziel nicht erreicht, stärkste Partei zu werden. Die rot-grüne Regierung sei dennoch abgewählt. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stehe nun in der Verantwortung, auf die Partner zuzugehen und die Regierungsbildung in Niedersachsen voranzubringen.


12:01 Uhr

Martin Schulz, Hubertus Heil und Stephan Weil von der SPD. © DPA bildfunk Foto: Bernd von Jutrczenka
"Die Bundespartei muss einen Neuanfang einleiten", sagt Ministerpräsident Stephan Weil.
Weil: "Wahlergebnis ist keine Beruhigungspille"

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat nach seinem Wahlsieg die Bundespartei aufgefordert, einen Neuanfang einzuleiten: "Niemand betrachtet dieses Wahlergebnis in Niedersachsen als Beruhigungspille", sagte er bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Parteichef Martin Schulz in Berlin. Der Wahlsieg sei eine Ermutigung, den Erneuerungsprozess anzugehen. Auch Schulz sagte, die SPD stehe am Abschluss eines sehr harten Wahljahres, aber auch am Beginn eines Erneuerungsprozesses.


09:44 Uhr

Doris Schröder-Köpf hofft auf Ampel-Koalition

Die Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf (SPD) im Porträt. © SPD
"Das wäre ein Bündnis der Vernunft", sagt Doris Schröder-Köpf über eine Ampel-Koalition.

Nach der Landtagswahl hofft Doris Schröder-Köpf auf eine Ampel-Koalition in Niedersachsen. "Ich denke schon, das wäre ein Bündnis der Vernunft", sagte die SPD-Landtagsabgeordnete. Sie sei zuversichtlich, dass sich die FDP auf Gespräche einlässt, obwohl die Liberalen eine Koalition mit SPD und Grünen erneut ausgeschlossen haben. "Die einfachen Verhältnisse sind eben auch für die FDP vorbei und deshalb müssen sich die Liberalen auf Bundes- und Landesebene erst einmal ein bisschen sortieren", so Schröder-Köpf. Unüberwindbare Hindernisse für eine Zusammenarbeit mit der FDP sehe sie nicht: "Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode keine extremen Differenzen mit der FDP gehabt", so die Landtagsabgeordnete.


09:15 Uhr

Olaf Lies spricht sich für Ampel-Koalition aus

Weitere Informationen
Der Landtagswahl-Kandidat Olaf Lies (SPD) im Porträt. © SPD

Olaf Lies erwartet eine gesprächsbereite FDP

Nach der Landtagswahl in Niedersachsen stellt sich die Koalitionsfrage. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Lies sagte auf NDR Info, er bevorzuge eine Ampel-Koalition. mehr

Olaf Lies, stellvertretender Vorsitzender der niedersächsischen SPD, sagte nach der Landtagswahl auf NDR Info, er bevorzuge eine Ampel-Koalition. Lies zeigte sich ausdrücklich bereit für Gespräche mit Grünen und Freien Demokraten. Er sei überzeugt, dass die drei Parteien gemeinsame Ziele für Niedersachsen ausarbeiten könnten. Allerdings hatte die FDP im Wahlkampf eine Regierungszusammenarbeit mit Grünen und SPD ausgeschlossen. "Ich glaube nicht, dass sich die Freien Demokraten Gesprächen verweigern würden", so Lies. Dem widersprach Katja Suding, die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende. Auf NDR Info sagte sie, die FDP könne ihre Parteiziele in einem Ampel-Bündnis nicht umsetzen und stehe daher nicht für eine entsprechende Koalition zur Verfügung.


07:37 Uhr

CDU wartet mit Jamaika-Gesprächen ab

Ulf Thiele (CDU) im NDR Aktuell-Studio © NDR
Lässt Stephan Weil den Vortritt bei Koalitionsverhandlungen: CDU-Generalsekretär Ulf Thiele.

CDU-Generalsekretär Ulf Thiele rechnet mit langwierigen Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen. "Das wird uns definitiv noch eine Weile beschäftigen", sagte Thiele. Er betonte noch am Abend, dass die CDU keine Gespräche mit FDP und Grünen über eine mögliche Jamaika-Koalition führen werde, bevor Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) Verhandlungen begonnen habe. Heute ab 9 Uhr werden sich Spitzenvertreter aller künftig im Landtag vertretenen Parteien zum Wahlergebnis und den Konsequenzen äußern - darunter auch Thiele. NDR.de überträgt live.


07:00 Uhr

SPD-Vertreter umwerben FDP

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) auf der Wahlparty der SPD in Hannover. © dpa - Bildfunk Foto: Hauke-Christian Dittrich
"Man muss miteinander reden", sagt ein glücklicher SPD-Minister Olaf Lies in Richtung der FDP.

SPD-Vertreter haben indes die FDP trotz der bisherigen Ablehnung einer Ampel-Koalition zu Gesprächen aufgerufen. "Das erste, was man machen muss, ist, miteinander zu reden", sagte der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies. "Es geht darum, dass es Gespräche auch mit der FDP gibt." Man müsse klären, ob es eine Vorstellung über eine gemeinsame Politik von SPD, Grünen und FDP gebe. "Es geht nicht um eine Fortsetzung von Rot-Grün", sagte der Wirtschaftsminister. Vor der Wahl bestimmte Koalitionen auszuschließen sei das eine, nun aber müsse vertraulich über Inhalte geredet werden.


06:45 Uhr

Grünen-Politiker bedrängen Liberale

Der niedersächsische Agrarminister Christian Meyer (Grüne) hat die FDP dazu aufgefordert, ihre Ablehnung einer Ampelkoalition zu überdenken. Er schätze, dass eine Ampelkoalition auch für Regierungschef Stephan Weil (SPD) eine Wunschlösung sei. "Es wäre eine Koalition der progressiven Kräfte." Eine Jamaika-Koalition wäre hingegen eine "Koalition der Wahlverlierer", sagte Meyer. Die inhaltlichen Unterschiede zwischen den Parteien seien sehr groß und auch die persönlichen Angriffe gegen seine Person hätten nicht zur Vertrauensbildung beigetragen. "Jetzt sähe es so aus, dass FDP und Grüne den Wahlverlierer Althusmann zum Ministerpräsidenten machen, das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen", betonte Meyer. Die FDP habe eine neue Sachlichkeit versprochen, so dass er auch in der Agrar- und Umweltpolitik ein anderer Kurs denkbar sei. "Da könnte man sich eine Koalition eher vorstellen als mit einer rückwärtsgewandten CDU", sagte Meyer. Meyers Kollege Jürgen Trittin fand deutlich drastischere Worte: "Dass sich die FDP einfach Gesprächen verweigert, ist demokratisch verantwortungslos", sagte der Bundestagsabgeordnete aus Göttingen. Die Freien Demokraten müssten verstehen, dass der Wahlkampf vorbei sei. "Wenn wir Grüne uns auf Bundesebene so wie die niedersächsische FDP verhalten würden, gäbe es keine Jamaika-Sondierungen", sagte Trittin.


06:33 Uhr

Wissenschaftler errechnen: Große Koalition wahrscheinlich

Im Bund wird die Große Koalition aller Wahrscheinlichkeit nach nicht fortgesetzt. Doch in Niedersachsen ist nach der Landtagswahl eine Regierung aus SPD und CDU sehr wahrscheinlich - das zumindest sagen Wissenschaftler von der Universität Mannheim. Das ist nach den Berechnungen der Politologen mit 72 Prozent deutlich wahrscheinlicher als die Bildung einer Jamaika-Koalition unter Führung der CDU (20 Prozent). In dem Modell wird neben inhaltlichen Übereinstimmungen auch berechnet, wie viele Regierungsposten eine Partei besetzen möchte und welchen Vorteil die stärkste Fraktion hat. "Die SPD hat jetzt als Wahlsieger den Vorteil, dass sie die Agenda für eine neue Regierung setzen kann", sagte Marc Debus, Professor an der Uni Mannheim. "Selbst wenn im Bund schnell eine Jamaika-Koalition gebildet würde, wäre eine Große Koalition in Niedersachsen noch wahrscheinlicher", sagte Debus.

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Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit ernstem Blick auf der Wahlparty seiner Partei. © dpa - Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Weils SPD steht vor schwieriger Koalitionsbildung

Die SPD in Niedersachsen hat die Landtagswahl für sich entschieden. Wie geht es nun weiter? Heute morgen äußern sich die Fraktionsvorsitzenden zum Wahlausgang. NDR.de überträgt ab 9 Uhr live. mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 16.10.2017 | 19:30 Uhr

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