Stand: 10.02.2017 20:17 Uhr

Kindernachrichten in Gebärdensprache

Robert, Aaliyah und Lukas im Studio. © NDR Foto: Carolin Fromm
Robert, Aaliyah und Lukas sind drei der Kinder von der Elbschule Hamburg, die die Kindernachrichten in Gebärdensprache übersetzen.

"Was diese Woche wichtig war" erfahren Kinder jeden Sonnabend auf NDR Info. Gehörlose und schwerhörige Kinder können die Nachrichten im Internet sehen - auf NDR.de. Damit möchte der NDR einen weiteren Beitrag dazu leisten, Barrieren für Benachteiligte abzubauen.

Von Kindern für Kinder

Bei der Produktion der Kindernachrichten arbeitet der NDR mit Schulen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg zusammen. NDR Reporter besuchen für die Nachrichten im Radio Schüler der Klassen vier bis sechs und sprechen mit ihnen über die Themen der Woche. Auch in der Online-Ausgabe in Gebärdensprache arbeiten Kinder an der Sendung mit: Mehrere gehörlose Kinder der Elbschule in Hamburg übersetzen abwechselnd die Radio-Nachrichten in Deutsche Gebärdensprache. "Wir benutzen die Kindernachrichten dann im Gesellschafts-Unterricht. Es ist das einzige Angebot, das es für gehörlose Kinder in dem Bereich gibt", erklärt Angelika Wiechel, Lehrerin an der Elbschule. Sie ist froh, dass sie nun mit ihren Schülern auch über aktuelle Themen reden kann, denn Nachrichten für Erwachsene würden zu schnell und kompliziert gebärdet.

Verbände begrüßen das Projekt

Die Sechst- und Siebtklässler gebärden das, was die Kinder im Radio sagen. Moderiert wird die Online-Ausgabe von einer Gebärdensprachdolmetscherin. "Wir Betroffenenverbände finden es bemerkenswert, dass die gebärdensprachliche Ausgabe der Kindernachrichten nicht nur für gehörlose Kinder, sondern auch mit gehörlosen Kindern produziert wird", sagt Cortina Bittner, Geschäftsführerin des Gehörlosen-Verbands Schleswig-Holstein. Alexander von Meyenn, Vizepräsident des Deutschen Gehörlosenbundes, bezeichnete das Projekt als wichtigen Schritt zur Gleichstellung gehörloser Menschen. Für gehörlose Kinder sei es besonders wichtig, die modernen Medien zu nutzen. Das Angebot ermögliche Kindern in ganz Deutschland, sich in Gebärdensprache zu informieren. Damit reiße der NDR erste Barrieren für gehörlose Kinder im Bereich der Medien ein und setze ein sichtbares Zeichen im Sinne der Inklusion: "Ein Schritt in die richtige Richtung, dem deutschlandweit hoffentlich noch viele folgen werden", so von Meyenn.

Seriös und altersgerecht

Die Reihe "Was diese Woche wichtig war" bietet 9 bis 13-Jährigen seriöse und altersgerechte Informationen zu den wichtigsten Themen der Woche. NDR Info und die Mikado-Kinderredaktion berichten über Taschengeld und Olympia genauso wie über bewaffnete Konflikte oder Rechtsradikalismus. In der Sendung werden auch Hintergründe beleuchtet und Erklärungen geliefert, die für Jugendliche interessant und wichtig sind.

Kindernachrichten im NDR

NDR Info sendet die Radioausgabe von "Was diese Woche wichtig war" sonnabends um 11.40 Uhr, 14.40 Uhr und 17.40 Uhr. Zum Nachhören und Nachlesen gibt es "Was diese Woche wichtig war" auch in der NDR Mediathek und im NDR Videotext ab Seite 190. Die neueste Ausgabe der Kindernachrichten in Gebärdensprache ist ebenfalls jeden Sonnabend auf NDR.de unter http://www.ndr.de/kindernachrichten zu sehen.

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