NDR Info Nachrichten vom 05.12.2017:

G20-Krawalle: Razzien gegen Linksextreme

Hamburg: Die Polizei hat im Zusammenhang mit Krawallen am Rande des G20-Gipfels in acht Bundesländern Razzien in der linksextremen Szene durchgeführt. Nach Angaben des Leiters der Sonderkommission "Schwarzer Block", Hieber, wurden insgesamt 25 Objekte durchsucht. Darunter seien zwei Zentren der linken Szene in Göttingen und Stuttgart gewesen. Hieber zufolge ging es darum, Beweise für Anklagen zu sichern. Die Polizeiaktion richtete sich gegen 22 Beschuldigte. Es wurden Laptops, Handys und USB-Sticks sichergestellt. Insgesamt waren gut 580 Beamte an den Razzien beteiligt. In einem weiteren Prozess um die G20-Krawalle verurteilte das Amtsgericht Hamburg heute einen 30-jährigen Mann zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis. In der Begründung des Richters hieß es, der Angeklagte habe Polizisten mit Steinen beworfen und Geschäfte ausgeräumt.| 05.12.2017 14:45 Uhr

EU warnt USA im Jerusalem-Streit

Brüssel: Die EU-Außenbeauftragte Mogherini hat die USA vor einer einseitigen Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt gewarnt. Der Status müsse über Verhandlungen geklärt werden, sagte Mogherini nach einem Treffen mit US-Außenminister Tillerson in Brüssel. Es sei absolut alles zu vermeiden, was eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses zwischen Israelis und Palästinensern erschweren könne. Der künftige Status von Jerusalem gehört zu den besonders strittigen Fragen, die bislang eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern verhindert haben. Juden wie Muslimen ist die Stadt heilig. US-Medien hatten berichtet, dass Präsident Trump plane, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen.| 05.12.2017 14:45 Uhr

OECD: Immer mehr Ältere in Deutschland beschäftigt

Berlin: In Deutschland gehen immer mehr ältere Menschen einer regulären Beschäftigung nach. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hervor. Danach stieg die Beschäftigungsrate bei den 55- bis 64-Jährigen seit dem Jahr 2000 um mehr als 30 Prozentpunkte - und damit im internationalen Vergleich am stärksten. Bei den 55- bis 59-Jährigen arbeiten demnach inzwischen etwa 80 Prozent, bei den 60- bis 64-Jährigen rund 56 Prozent. Spitzenreiter sind vor Deutschland in Europa noch Schweden, die Schweiz, Tschechien, Dänemark und Norwegen. An anderer Stelle ist Deutschland im OECD-Vergleich dagegen Schlusslicht: So haben Frauen im Vergleich zu Männern wesentlich geringere Alterseinkünfte.| 05.12.2017 14:45 Uhr

Österreich: Verfassungsgericht sagt Ja zur Homo-Ehe

Wien: In Österreich gilt künftig die sogenannte Ehe für alle. Der Verfassungsgerichtshof in Wien entschied, dass auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen und verwies zur Begründung auf das Diskriminierungsverbot. Eine Unterscheidung in Ehe und eingetragene Partnerschaft lasse sich nicht aufrechterhalten, ohne gleichgeschlechtliche Paare zu diskriminieren. Die Homo-Ehe ist damit in Österreich von 2019 an möglich.| 05.12.2017 14:45 Uhr

Anhänger befreien festgenommenen Saakaschwili

Kiew: Mehrere hundert Anhänger haben den festgenommenen früheren Präsidenten Georgiens und heutigen ukrainischen Oppositionspolitiker Saakaschwili aus einem Auto des Geheimdienstes befreit. Die Demonstranten zogen gemeinsam mit Saakaschwili in Richtung des ukrainischen Parlaments. Eine Spezialeinheit des Geheimdienstes hatte den Politiker heute Vormittag wegen "Unterstützung einer kriminellen Vereinigung" festgenommen. Seine Anhänger verhinderten aber die Abfahrt des Geheimdienstes mit dem festgenommenen Politiker. Der ukrainische Präsident Poroschenko hatte den georgischen Ex-Staatschef als Reformer ins Land geholt. Beide zerstritten sich aber. Außer dem Verfahren in der Ukraine droht Saakaschwili die Abschiebung nach Georgien. Sein Heimatland hat einen Auslieferungsantrag gestellt, weil gegen ihn wegen Korruption und Amtsmissbrauchs ermittelt wird.| 05.12.2017 14:45 Uhr