NDR Info Nachrichten vom 04.12.2017:

SPD-Vorstand für Gespräche mit Union

Berlin: Der SPD-Vorstand hat sich für Gespräche mit der Union über die Bildung einer Regierung ausgesprochen. Parteichef Schulz sagte, eine große Koalition sei aber kein Automatismus. Es gebe keinen Zeitdruck, aber inhaltliche Leitlinien. Endgültig soll der Parteitag am Donnerstag darüber entscheiden, ob Gespräche mit der CDU und CSU begonnen werden. Die SPD-Jugendorganisation "Jusos" hat bereits ihren Widerstand angekündigt. Vor zwei Wochen hatte sich die SPD-Führung noch gegen die Neuauflage einer großen Koalition ausgesprochen und Neuwahlen favorisiert. Ein Gespräch bei Bundespräsident Steinmeier brachte den Meinungsumschwung.| 04.12.2017 14:45 Uhr

Seehofer: Söder soll Ministerpräsident werden

München: Rund zehn Wochen nach der Bundestagswahl hat die CSU eine personelle Neuaufstellung beschlossen. Parteichef Seehofer bestätigte, dass er das Ministerpräsidentenamt im Frühjahr 2018 an Markus Söder abgeben wird. Vorstand und Landtagsfraktion seien seinem Personalvorschlag einhellig gefolgt, so der 68-Jährige. Er gehe daher davon aus, dass auch der Parteitag dem Vorschlag folgen werde. Zugleich kündigte Seehofer an, bei dem Treffen Mitte Dezember erneut für den Posten des Parteivorsitzenden zu kandidieren. Mit der Entscheidung, den Ministerpräsidenten-Posten abzugeben, beugt sich Seehofer dem wochenlangen Druck seiner Kritiker. Die CSU hatte bei der Bundestagswahl in Bayern mit 38,8 Prozent ihr schlechtestes Wahlergebnis seit Jahrzehnten eingefahren.| 04.12.2017 14:45 Uhr

Puigdemont: Entscheidung über Auslieferung im Dezember

Brüssel: Die belgische Justiz will am 14. Dezember darüber entscheiden, ob der abgesetzte katalanische Regionalpräsident Puigdemont nach Spanien ausgeliefert wird. Das teilten Puigdemonts Anwälte heute mit. Der Katalane und vier seiner Minister hatten sich vor gut einem Monat nach Belgien abgesetzt. Spanien stellte daraufhin europäische Haftbefehle gegen sie aus. Zuvor hatte das katalonische Parlament einseitig die Unabhängigkeit ausgerufen. Madrid ließ daraufhin zahlreiche Kabinettsmitglieder inhaftieren. Einige müssen nach einer Gerichtsentscheidung von heute vorerst in Haft bleiben - darunter der frühere Vize-Regierungschef Kataloniens sowie die Chefs zweier Verbände, die für die Unabhängigkeit Kataloniens eintreten. Ihnen wird Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen.| 04.12.2017 14:45 Uhr

Berlin begrüßt Hafterleichterung für Yücel

Berlin: Die Bundesregierung hat die Hafterleichterung für den Journalisten Deniz Yücel in der Türkei begrüßt. Regierungssprecher Seibert sagte, dies sei ein kleiner Schritt, der positiv zur Kenntnis genommen werde. Gleichzeitig bekräftigte er die Forderung der Bundesregierung nach Freilassung der in der Türkei aus politischen Gründen inhaftierten Deutschen. Laut Yücels Anwalt sitzt der Journalist zwar noch in einer Einzelzelle, hat aber inzwischen Zugang zu einem Gefängnishof, den er sich mit einem ebenfalls inhaftierten türkischen Kollegen teilt. Bisher hatte Yücel keinen Kontakt zu Mitgefangenen. Er sitzt seit dem 27. Februar im Gefängnis, weil die Türkei ihm Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorwirft.| 04.12.2017 14:45 Uhr

Forscher untersuchen Bakterien auf Sandkörnern

Bremen: Forschern des Max-Planck-Instituts in der Hansestadt ist es erstmals gelungen, im Detail das Leben von Mikroorganismen auf Sandkörnern zu untersuchen. Danach siedeln auf einem einzelnen Korn bis zu 100.000 Bakterien. Diese verteilten sich nicht gleichmäßig, sondern bildeten Kolonien etwa in winzigen Rissen oder Kuhlen, teilten die Wissenschaftler mit. Die verschiedenen Arten von Bakterien würden unter anderem Kohlenstoff und Stickstoff aus dem Meer verarbeiten und filtern. Sie spielten daher eine wichtige Rolle im Ökosystem der Meere und der Erde insgesamt.| 04.12.2017 14:45 Uhr