NDR Info Nachrichten vom 01.12.2017:

SPD entscheidet erst nächste Woche

Berlin: Die SPD will sich in der Frage einer Regierungsbeteiligung nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Parteichef Schulz kündigte an, der Vorstand werde in der kommenden Woche über Gespräche mit der Union beraten und dem Parteitag einen Vorschlag machen. Es gebe keinen Automatismus für eine Neuauflage der Großen Koalition. Auch andere Varianten seien denkbar, so Schulz. CDU-Bundesgeschäftsführer Schüler erneuerte die Bereitschaft seiner Partei, mit den Sozialdemokraten über eine stabile Regierung zu sprechen. Gestern Abend hatte Bundespräsident Steinmeier die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD, Merkel, Seehofer und Schulz, im Schloss Bellevue empfangen. Das Staatsoberhaupt will Neuwahlen vermeiden.| 01.12.2017 16:45 Uhr

Syrische Regierungsvertreter reisen aus Genf ab

Genf: Die syrischen Regierungsvertreter wollen die Friedensgespräche in der Schweiz verlassen, obwohl der UN-Sondergesandte de Mistura auf eine Verlängerung drängt. Der syrische Vertreter al Dschafari sagte, für seine Delegation seien die Gespräche beendet. Sie werde die Schweiz verlassen. De Mistura hatte gestern angekündigt, die zunächst auf vier Tage angelegten Gespräche sollten bis zum 15. Dezember weitergehen. Bislang zeichnet sich keine Annäherung der Konfliktparteien ab. Die Gespräche in Genf sind bereits die achte Runde der Verhandlungen über eine diplomatische Lösung des seit sechs Jahren tobenden Bürgerkriegs mit Hunderttausenden Toten.| 01.12.2017 16:45 Uhr

Grenzkontrollen in Irland wahrscheinlich

London: Großbritannien hält Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland nach dem EU-Austritt für unausweichlich. Das geht aus einem Bericht des Brexit-Ausschusses des britischen Parlaments hervor. Das Vorhaben, den europäischen Binnenmarkt und die Zollunion zu verlassen, sei nicht mit einem ungehinderten Grenzübertritt zu vereinbaren, heißt es darin. Nach einem Brexit würde zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland eine neue Außengrenze entstehen. Bislang ist die Trennlinie fast unsichtbar und kann problemlos passiert werden. Die Grenzfrage auf der irischen Insel gilt als einer der schwierigsten Punkte in den Brexit-Gesprächen zwischen London und Brüssel.| 01.12.2017 16:45 Uhr

Anhaltende Diskriminierung HIV-Infizierter

Berlin: Die Deutsche Aids-Hilfe hat eine anhaltende Diskriminierung und Ausgrenzung HIV-infizierter Menschen in Deutschland kritisiert. Zum heutigen Welt-Aids-Tag sagte Bundesgeschäftsführerin Klumb dem SWR, dies sei umso erstaunlicher, als die Bevölkerung 30 Jahre nach Bekanntwerden der Krankheit eigentlich gut darüber informiert sei. Die "Todesurteile der 80er Jahre" seien alte Bilder. Heute hätten Menschen mit HIV eine nahezu normale Lebenserwartung. In Deutschland infizierten sich nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts im vergangenen Jahr etwa 3.100 Menschen neu mit dem HI-Virus. Insgesamt leben hierzulande rund 88.400 Menschen mit HIV oder Aids.| 01.12.2017 16:45 Uhr

Satellit Sentinel-5P zeigt Luftverschmutzung

Oberpfaffenhofen: Der neue europäische Umweltsatellit Sentinel-5P hat erste Bilder zur Luftverschmutzung auf der Erde geliefert. Der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Aschbacher, sprach von einer neuen Dimension in der Daten-Qualität. Der Satellit misst unter anderem die durch Dieselfahrzeuge ausgestoßenen Stickoxide, Schwefeldioxid nach Vulkanausbrüchen oder Ozonwerte. Projektleiter Loyola sagte, mit den Bildern könne man sehr präzise sagen, woher die Verschmutzungen kommen. Das Programm wird aus dem EU-Budget und von der Europäischen Weltraumagentur finanziert. Die Daten sind kostenfrei im Internet einsehbar.| 01.12.2017 16:45 Uhr