NDR Info Nachrichten vom 28.11.2017:

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat Landwirtschaftsminister Schmidt für dessen Verhalten im Glyphosat-Streit gerügt. Merkl sagte, der CSU-Politiker habe mit seiner Zustimmung auf EU-Ebene gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung verstoßen. Sie erwarte, dass so etwas nicht noch einmal vorkomme. Schmidt hatte gestern in Brüssel einer Weiterverwendung des Unkrautvernichtungsmittels zugestimmt, obwohl sich Umweltministerin Hendricks dagegen ausgesprochen hatte. Der Vorgang sorgte für Verstimmungen zwischen Union und SPD. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung war der Vorstoß des CSU-Politikers bereits seit Monaten geplant. Fachleute des Ministeriums hatten demnach bereits im Sommer vorgeschlagen, das Umweltministerium bei der Abstimmung zu übergehen. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge war auch CSU-Chef Seehofer vorab über das Ja von Schmidt bei der Abstimmung informiert.| 28.11.2017 17:45 Uhr

Berlin: Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, sollen die Kommunen nach dem Willen von Bundeskanzlerin Merkel weitere Unterstützung bekommen. Man wolle das auf den Weg gebrachte Sofortprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro für 2018 verstetigen, erklärte die Kanzlerin nach einem Spitzentreffen mit Vertretern von Kommunen und Ländern. Ziel sei es, Dieselfahrverbote zu vermeiden. Die Gelder aus dem jetzt aufgelegten Fonds sollten den Kommunen möglichst schnell zur Verfügung stehen. Die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Lohse, begrüßte die Maßnahmen grundsätzlich. Sie reichten aber nicht aus, um das Problem von Dieselabgasen flächendeckend zu lösen. Hier sehe sie vor allem die Autoindustrie in der Pflicht, so die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen. Mehrere Kollegen aus anderen Städten äußerten sich ähnlich.| 28.11.2017 17:45 Uhr

Altena: Nach der Messerattacke auf den Bürgermeister der sauerländischen Stadt, Hollstein, ist gegen den Täter Haftbefehl erlassen worden. Ein 56-jähriger Mann hatte den CDU-Politiker gestern Abend in einem Imbiss in Altena angegriffen und am Hals verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus und ermittelt wegen versuchten Mordes. Der alkoholisierte Angreifer hatte die Flüchtlingspolitik der Stadt kritisiert, den Bürgermeister für seine persönliche Lage verantwortlich gemacht und dann ein Küchenmesser gezogen. In einer Pressekonferenz sagte Hollstein, er habe während des Angriffs um sein Leben gefürchtet. Er dankte dem Imbissbesitzer und dessen Sohn, die halfen, den Täter zu überwältigen.| 28.11.2017 17:45 Uhr

Stuttgart: Die beiden verurteilten Kinder des Drogeriemarkt-Gründers Schlecker wollen ihre Haftstrafe nicht akzeptieren. Sie haben gegen die Urteile Revision eingelegt. Das Stuttgarter Landgericht hatte Lars und Meike Schlecker gestern zu jeweils fast drei Jahren Haft verurteilt. Sie hatten sich kurz vor der Insolvenz des Unternehmens unrechtmäßig Gewinne auszahlen lassen. Das Gericht sprach sie unter anderem der Untreue, der Beihilfe zum Bankrott und der Insolvenzverschleppung schuldig.| 28.11.2017 17:45 Uhr