NDR Info Nachrichten vom 27.11.2017:

Zulassung für Glyphosat um fünf Jahre verlängert

Brüssel: Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wird in der Europäischen Union für weitere fünf Jahre zugelassen. Das teilte die EU-Kommission mit. 18 der 28 Mitgliedsstaaten hätten dem Vorschlag im Vermittlungs-Ausschuss zugestimmt, unter ihnen auch Deutschland. Die Bundesrepublik hatte sich bei anderen Abstimmungen enthalten, weil es in den zuständigen Ministerien unterschiedliche Positionen dazu gab. Bundesumweltministerin Hendricks erklärte, die heutige Zustimmung sei nicht abgesprochen gewesen. Die SPD-Politikerin ist gegen die Verlängerung. Die bisherige Zulassung für Glyphosat läuft Mitte Dezember aus. In der EU wird seit Jahren über den weit verbreiteten Unkrautvernichter gestritten. Einige Wissenschaftler sehen bei dem Mittel ein Krebsrisiko.| 27.11.2017 16:45 Uhr

Merkel bietet SPD Gespräche über Koalition an

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat der SPD Gespräche über die Neuauflage einer Großen Koalition angeboten. Deutschland brauche eine stabile Regierung, um die Probleme der Bürger sowie die drängenden internationalen Fragen zu lösen, sagte Merkel heute. Die Union sei deshalb zu ernsthaften, engagierten und fairen Gesprächen mit den Sozialdemokraten bereit. Merkel verwies zugleich auf bestimmte Punkte, die für CDU und CSU sehr wichtig seien. Dennoch könne eine Koalition nur funktionieren, wenn beide Seiten Kompromisse eingingen. SPD-Chef Schulz sagte dazu, zunächst stehe am Donnerstag ein Treffen mit den Vorsitzenden von CDU und CSU, Merkel und Seehofer, bei Bundespräsident Steinmeier an. Sollte es anschließend zu weiteren Gesprächen kommen, gelte uneingeschränkt das Wahlprogramm der SPD. Nur wenn die Inhalte stimmten, könne es eine Zusammenarbeit geben, so Schulz.| 27.11.2017 16:45 Uhr

Freiheitsstrafen für Schlecker-Kinder

Stuttgart: Die Kinder des Drogeriekettengründers Anton Schlecker müssen wegen Betrugs und Insolvenzverschleppung ins Gefängnis. Das Stuttgarter Landgericht verurteilte Lars Schlecker zu zwei Jahren und neun Monaten, seine Schwester Meike zu zwei Jahren und acht Monaten Haft. Vater Anton erhielt in dem Bankrott-Prozess eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Geldstrafe. Den Schlecker-Kindern hatte eine Logistik-Tochterfirma gehört, die mit dem Drogerieunternehmen zusammenarbeitete und nach Überzeugung des Gerichts zu hohe Rechnungen ausstellte. Außerdem hatte Anton Schlecker seinen Kindern noch hohe Barbeträge ausgezahlt, als ihm hätte klar sein müssen, dass die Firma vor der Pleite steht. Die Drogeriekette hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Tausende Mitarbeiterinnen verloren ihre Jobs.| 27.11.2017 16:45 Uhr

Weihnachtsmarkt an Gedächtniskirche geöffnet

Berlin: Knapp ein Jahr nach dem Terroranschlag hat der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche wieder geöffnet. Die Polizei hat mehrere Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit von Besuchern und Beschäftigten zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr hatte der Attentäter Anis Amri auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz elf Menschen mit einem Lastwagen getötet. Im Zusammenhang mit dem Fall ist eine weitere Panne bekannt geworden. Nach Angaben von Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul haben Ermittler im Februar 2016 Fotos übersehen, auf denen der spätere Attentäter mit einer Schusswaffe posiert. Die Dateien stammten demnach von Amris Handy, das bei einer Kontrolle in Berlin beschlagnahmt und zur Auswertung an das Landeskriminalamt in NRW geschickt worden war.| 27.11.2017 16:45 Uhr