NDR Info Nachrichten vom 20.11.2017:

SPD bleibt bei Nein zu Großer Koaltion

Berlin: Die SPD lehnt nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungsgespräche eine Neuauflage der Großen Koalition weiter ab. Parteichef Schulz erklärte nach einer Vorstandssitzung, die Sozialdemokraten stünden für ein Bündnis mit der Union nicht zur Verfügung. Er betonte, man scheue keine Neuwahlen. Es sei wichtig, dass die Bürger die Lage neu bewerten könnten. Abgesehen von Neuwahlen bliebe als Option noch der Versuch, eine Minderheitsregierung zu bilden. Bundespräsident Steinmeier erklärte vor wenigen Minuten, man stehe jetzt vor einer Situation, die es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben habe. Steinmeier verwies auf die Verantwortung der Parteien und rief sie zu Gesprächsbereitschaft auf, um eine Regierungsbildung doch noch möglich zu machen. Er selbst werde in den kommenden Tagen dazu Gespräche mit den Vorsitzenden aller an der Sondierung beteiligten Parteien und weiteren politischen Kräften führen.| 20.11.2017 14:45 Uhr

Sondierungsende: Umweltverbände enttäuscht

Berlin: Umweltverbände haben mit Unverständnis auf das Ende der Sondierungsgespräche reagiert. Greenpeace-Geschäftsführerin Heuss sagte, Kanzlerin Merkel habe es nicht geschafft, ein Bündnis gemeinsamer Verantwortung zusammenzubringen. FDP und Union hätten sich geweigert, Deutschland in eine klimafreundliche Zukunft zu führen. Die deutsche Wirtschaft reagierte enttäuscht auf das Aus für Jamaika. Jetzt gebe es möglicherweise eine lange Phase der Unsicherheit, sagte der Präsident des Industrie- und Handelskammertages, Schweitzer. Wichtige Zukunftsthemen blieben unbearbeitet.| 20.11.2017 14:45 Uhr

Gabriel: Rohingya-Flüchtlinge können zurück

Naypyidaw: Bundesaußenminister Gabriel sieht für die Hunderttausenden muslimischen Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch eine Chance auf Rückkehr in ihre Heimat Myanmar. Nach einem Treffen mit Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi äußerte sich Gabriel zuversichtlich, dass beide Länder ein Rückkehrabkommen zustande bringen. Es gehe natürlich um die Frage, wie sicher die Region dann dort ist. Etwa 800.000 Angehörige der muslimischen Minderheit sind in den vergangenen Monaten von Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Gabriel und Aung Suu Kyi hatten am Rande eines Treffen der Außenminister aus mehr als 50 europäischen und asiatischen Ländern miteinander gesprochen.| 20.11.2017 14:45 Uhr

Arzneimittelbehörden wollen von Nebenwirkungen erfahren

Bonn: Arzneimittelbehörden rufen Patienten europaweit auf, Nebenwirkungen von Medikamenten verstärkt zu melden. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärte, liegt der Fokus auf möglichen Nebenwirkungen, die nach der Einnahme rezeptfreier Arzneimittel und bei Mitteln zur Selbstbehandlung auftraten. Entsprechende Verdachtsfälle zu melden helfe den Arzneimittelbehörden, Risikosignale so früh wie möglich zu erkennen und bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Patienten zu treffen. Pharmaunternehmen sowie Ärzte und Apotheker sind zur Meldung von Nebenwirkungen verpflichtet. Allerdings werden sie nicht über alle Verdachtsfälle informiert, weil Patienten nichts sagen oder den Zusammenhang zwischen einer Reaktion und dem Arzneimittel nicht erkennen.| 20.11.2017 14:45 Uhr

Urteil nach Fischsterben in Anklam

Pasewalk: Der Prozess um das Fischsterben bei der Zuckerfabrik Anklam ist mit zwei Freisprüchen und einer Verwarnung zu Ende gegangen. Das Amtsgericht sprach einen 32-jährigen Anlagenfahrer der fahrlässigen Gewässerverunreinigung schuldig. Er habe sich nach der Revision nicht ausreichend von der Sicherheit der Anlage überzeugt. Ein weiterer Anlagenfahrer und der damalige Produktionsleiter wurden freigesprochen. Mitte August 2015 waren mehr als 112.000 Liter Alkohol aus Tanks vom Betriebsgelände in die Peene gelangt. Durch die hohe Alkoholkonzentration sollen rund 18 Tonnen Fisch verendet sein. Ursache für die Panne waren zwei versehentlich geöffnete Absperrhähne.| 20.11.2017 14:45 Uhr