NDR Info Nachrichten vom 20.11.2017:

Jamaika-Sondierer beschimpfen sich

Berlin: Union, FDP und Grüne werfen sich gegenseitig vor, für das Scheitern der Sondierungsgespräche verantwortlich zu sein. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther von der CDU sagte, die Liberalen hätten den Abbruch der Verhandlungen schon länger vorbereitet. Entscheidende Fragen seien eigentlich geklärt gewesen - auch in der Asylpolitik. Der rheinlandpfälzische FDP-Chef Wissing betonte dagegen, die Sondierungen seien an Bundeskanzlerin Merkel gescheitert. Sie habe schwarz-grüne Politik machen und sich auf FDP-Anliegen nicht einlassen wollen. Führende Grünen-Politiker warfen der FDP vor, sich vor der Regierungsverantwortung zu drücken. Zur Stunde spricht Bundespräsident Steinmeier mit der Bundeskanzlerin über den Stand der Dinge. Er will sich am frühen Nachmittag öffentlich zum weiteren Vorgehen äußern.| 20.11.2017 12:15 Uhr

Opposition zum Scheitern von Jamaika

Berlin: Die SPD berät nach dem Scheitern der Gespräche zur Bildung einer Jamaika-Koalition über die neue Situation. Generalsekretär Heil sagte, Union, FDP und Grüne hätten Deutschland in eine schwierige Lage gebracht. Die Haltung der SPD zum Ergebnis der Bundestagswahl im September sei bekannt. Die Sozialdemokraten hatten damals einer erneuten Großen Koalition eine Absage erteilt und sich für die Opposition entschieden. Die AfD wertete das Jamaika-Scheitern als eigenen Erfolg. Fraktionschef Gauland sagte, es sei Zeit, dass Kanzlerin Merkel ihr Amt abgebe. Seine Partei-Kollegin Weidel nannte die Sondierungsgespräche wochenlange Wählertäuschung. Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Bartsch, sagte, über das Aus der Verhandlungen sei er einigermaßen entsetzt. Niemand wisse, wie es jetzt weitergehe.| 20.11.2017 12:15 Uhr

Ultimatum für Mugabes Rücktritt läuft ab

Harare: Im Streit um den Rücktritt von Simbabwes langjährigem Machthaber Mugabe läuft heute Mittag ein Ultimatum seiner Regierungspartei Zanu-PF ab. Sie hatte den 93-Jährigen aufgefordert, als Präsident abzutreten. Anderenfalls soll morgen im Parlament ein Verfahren zur Amtsenthebung eingeleitet werden. Mugabe selbst räumte in der Nacht in einer Fernseh-Ansprache eigene Fehler ein. Zu einem Rücktritt äußerte er sich allerdings nicht.| 20.11.2017 12:15 Uhr

Kommen EU-Behörden nach Deutschland?

Brüssel: Die Städte Bonn und Frankfurt am Main erfahren heute, ob sie Sitz einer der EU-Behörden werden. In Brüssel stimmen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten darüber ab, wohin die Standorte der Bankenaufsichtsbehörde EBA und der Arzneimittelagentur EMA verlegt werden. Beide Behörden sollen wegen des geplanten Brexits so schnell wie möglich in eines der 27 verbleibenden EU-Länder umgesiedelt werden. Bonn bewirbt sich neben 18 anderen europäischen Städten um die EMA. Frankfurt konkurriert mit sieben Städten um den künftigen Standort der Bankenaufsicht EBA.| 20.11.2017 12:15 Uhr

Unicef: Armen Kindern geht es immer schlechter

New York: In den Krisenstaaten der Erde haben sich die Lebensbedingungen für Kinder weiter verschlechtert. Das geht aus einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef hervor, der die Situation in fast 40 Staaten zeigt. Danach ist für 180 Millionen Kinder die Wahrscheinlichkeit höher geworden, in extremer Armut zu leben, nicht in die Schule zu gehen oder an Gewalt zu sterben. Laut Unicef haben sich die Lebensbedingungen am stärksten im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in Syrien und im Jemen verschlechtert. In mehr als 20 Ländern sank die Zahl der Kinder, die in die Grundschule gehen.| 20.11.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,2 Prozent auf 13.020 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,6 Prozent niedriger bei 22.262. Der Euro kostet einen Dollar 18 92.| 20.11.2017 12:15 Uhr