NDR Info Nachrichten vom 09.11.2017:

Weiterer Rücktritt im britischen Kabinett

London: Im britischen Kabinett von Premierministerin May gibt es einen weiteren Rücktritt. Entwicklungsministerin Patel hat ihr Amt aufgegeben. Hintergrund sind Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu und anderen Regierungsvertretern, die nicht mit London abgesprochen waren. Dabei soll es unter anderem um eine Unterstützung der israelischen Armee bei der Versorgung von Flüchtlingen auf den Golanhöhen gegangen sein, die Israel besetzt hält. Offiziell lehnt die Regierung in London eine solche Hilfe ab, weil die Annektierung der Golanhöhen international nicht anerkannt wird. Vor einer Woche war bereits der britische Verteidigungsminister Fallon nach Belästigungsvorwürfen zurückgetreten. Zudem stehen zwei weitere Regierungsmitglieder in der Kritik. Kabinettschef Green wird sexueller Übergriffe bezichtigt. Außenminister Johnson hat durch eine unvorsichtige Äußerung möglicherweise eine britische Staatsangehörige gefährdet, die im Iran im Gefängnis sitzt.| 09.11.2017 04:00 Uhr

UNO warnt vor massiver Hungersnot im Jemen

New York: Die Vereinten Nationen haben vor einer schweren Hungersnot im Bürgerkriegsland Jemen gewarnt. Vor dem Gremium sagte der Nothilfekoordinator Lowcock, er befürchte Millionen Opfer. Der UN-Sicherheitsrat rief die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz auf, die Blockade von Flug- und Seehäfen zu beenden, damit Hilfsgüter in den Jemen geliefert werden könnten. Die Militärallianz unterstützt die Truppen des jemenitischen Präsidenten Hadi im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen. Am Montag hatten Saudi-Arabien und seine Verbündeten angekündigt, alle Luft-, Land- und Seeverbindungen in den Jemen zu kappen, um iranische Waffenlieferungen an die Huthis zu unterbinden. Unbestätigten Berichten zufolge hat die Militärallianz den wichtigen Hafen in Aden inzwischen wieder geöffnet.| 09.11.2017 04:00 Uhr

OLG Celle: Sonderprüfer für VW

Celle: Das Oberlandesgericht hat entschieden, dass Volkswagen zur Aufklärung des Dieselskandals einen Sonderprüfer einsetzen muss. Er soll untersuchen, ob Vorstand und Aufsichtsrat von VW im Zusammenhang mit der Affäre ihre Pflichten verletzt und dem Unternehmen einen Schaden zugefügt haben. Beantragt worden war die Sonderprüfung von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Die Aktionärsvertreter erhoffen sich insbesondere Antworten auf die Frage, wann der VW-Vorstand erstmals Kenntnis von den Abgasmanipulationen hatte oder hätte haben müssen. Es soll auch darum gehen, ob der Vorstand gegen Veröffentlichungspflichten verstoßen hat, indem der Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über den Skandal informiert wurde. Mit internen Ermittlungen allein sei den Interessen der Aktionäre nicht gedient, entschied das Oberlandesgericht Celle.| 09.11.2017 04:00 Uhr

Opel legt Sanierungsplan vor

Rüsselsheim: Autobauer Opel legt am Vormittag seinen Sanierungsplan vor. Den hatte sein neuer Besitzer – der französische Konzern PSA – eingefordert. PSA verlangt von Opel und der britischen Schwester Vauxhall, bis spätestens 2020 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Seit 1999 hat Opel keinen Jahresgewinn mehr geschafft. Die Beschäftigten befürchten einen weiteren Personalabbau und Werksschließungen. Allein für Opel in Deutschland arbeiten etwa 19.000 Menschen. PSA garantiert Jobs und Standorte nur bis Ende kommenden Jahres. Der französische Konzern hatte Opel und Vauxhall im August für 1,3 Milliarden Euro vom General Motors übernommen.| 09.11.2017 04:00 Uhr

NATO berät über Afghanistan-Einsatz

Brüssel: Die NATO-Verteidigungsminister beraten heute über eine Ausweitung ihres Einsatzes in Afghanistan. Nach Angaben von Generalsekretär Stoltenberg soll die Zahl der Soldaten um 3.000 auf insgesamt 16.000 steigen. Die Angehörigen der Militärallianz bilden in Afghanistan unter anderem lokale Sicherheitskräfte aus. Hintergrund ist das Wiedererstarken der radikal-islamischen Taliban. Wegen der nicht abgeschlossenen Regierungsbildung ist derzeit unklar, ob auch Deutschland mehr Soldaten für den NATO-Einsatz zur Verfügung stellen wird. Gestern hatte die Militärallianz auf ihrem Treffen beschlossen, die Kommandostruktur zu stärken. Dazu werden zwei neue Hauptquartiere eingerichtet. Das eine soll Truppenverlegungen innerhalb Europas koordinieren, das andere Marineeinsätze im Atlantik steuern.| 09.11.2017 04:00 Uhr

Kolumbien: Rekord-Kokain-Fund

Bogotá: In Kolumbien ist der Polizei und dem Militär der größte Kokainfund in der Geschichte des Landes gelungen. In zwei nordwestlichen Provinzen beschlagnahmten sie in mehreren Landhäusern insgesamt zwölf Tonnen von der Droge. In den USA hätte das Kokain einen Straßenverkaufswert von umgerechnet 310 Millionen Euro gehabt.| 09.11.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: viele Wolken und Nebelbildung, weitgehend trocken. Tiefstwerte 7 Grad auf Borkum sowie am Rhein, 4 Grad in Rostock und Kiel bis 1 Grad in Lüneburg und in Hamburg. Örtlich Bodenfrost. Am Tag stark bewölkt, teils neblig. Meist trocken, später verbreitet Regen. Höchstwerte 5 Grad im Siegerland, um 9 Grad in Hamburg und Hannover bis 12 Grad an der Nordsee.| 09.11.2017 04:00 Uhr