NDR Info Nachrichten vom 06.11.2017:

Paradise-Papers - Konsequenzen gefordert

Berlin: Die Veröffentlichung der Paradise-Papers über Steuervermeidungsstrategien von Unternehmen und reichen Privatleuten hat in der Politik eine neue Debatte über Konsequenzen ausgelöst. Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Altmaier kündigte Beratungen auf europäischer und nationaler Ebene an. EU-Finanzkommissar Dombrovskis sprach sich dafür aus, Konzerne dazu zu verpflichten, länderspezifisch über Gewinne und gezahlte Steuern zu berichten. Der EU-Abgeordnete Giegold von den Grünen verlangte, die Bundesregierung müsse ihre Blockaden gegen europäische Gesetze zur Bekämpfung von Steuerdumping aufgeben. Ein internationales Reporterteam, zu dem auch Journalisten von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung gehören, hat eine Fülle von Dokumenten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, wie Konzerne und Vermögende es vermeiden, Steuern zu zahlen.| 06.11.2017 16:45 Uhr

2017 wohl eines der heißesten Jahre

Bonn: 2017 wird nach Prognosen der Weltwetterorganisation WMO zu den drei heißesten bisher gemessenen Jahren gehören. Das geht aus einem neuen Bericht der Organisation hervor, den sie heute zu Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn veröffentlichte. Der Studie zugrunde liegen die Daten der Monate Januar bis September. Die Organisation verwies darauf, dass viele Wetterextreme der vergangenen Jahre auf die Erderwärmung zurückzuführen seien. In Bonn beraten seit heute Vertreter aus mehr als 190 Ländern darüber, wie das Pariser Klimaschutzabkommen konkret umgesetzt werden kann.| 06.11.2017 16:45 Uhr

Motivsuche nach Schüssen in US-Kirche

San Antonio: Nach den tödlichen Schüssen in einer Kirche im US-Bundestaat Texas ist das Motiv des Angreifers weiter unklar. Der Schütze war nach der Tat geflüchtet und später tot in seinem Wagen gefunden worden. In dem Fahrzeug lagen mehrere Waffen. Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei dem Mann um einen 26-Jährigen, der vor längerem unehrenhaft aus der Armee entlassen worden war. Grund waren demnach Angriffe auf seine Frau und das gemeinsame Kind. Der Schütze hatte während eines Gottesdienstes in Sutherland Springs mindestens 26 Menschen erschossen, weitere 20 wurden verletzt. Präsident Trump verurteilte den Angriff als entsetzliches Verbrechen eines geistesgestörten Individuums. Die Bundesregierung bekundete ihre Anteilnahme und erklärte, die Gewalttat mache alle fassungslos.| 06.11.2017 16:45 Uhr

Kieler Minister: Sichert eure Häuser

Kiel: Schleswig-Holsteins Regierung hat an Hausbesitzer appelliert, ihre Immobilien ausreichend gegen Stürme und Starkregen zu schützen. Umweltminister Habeck und Verbraucherschutzministerin Sütterlin-Waack starteten eine Aufklärungskampagne. Sie rufen zu mehr Vorsorge auf, weil damit zu rechnen sei, dass extreme Stürme, Hochwasser und heftige Regenfälle häufiger auftreten werden. Die Minister raten, Gebäude stärker gegen eindringendes Wasser abzuschotten und beispielsweise in Abwasserrohren eine Rückstausicherung einzubauen. Eine Elementarschadenversicherung könne finanzielle Härten abfedern.| 06.11.2017 16:45 Uhr

DFB setzt Leiter des Videobeweises ab

Frankfurt am Main: Der Deutsche Fußball-Bund hat den früheren FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug als Projektleiter des Videobeweises abgesetzt. Das wurde am Nachmittag nach einer DFB-Krisensitzung bekannt. Der Verband reagierte damit auf Manipulationsvorwürfe gegen Krug. Der 61-Jährige soll beim Bundesligaspiel Wolfsburg gegen Schalke Einfluss auf Entscheidungen der Video-Assistenten genommen haben. Er selbst weist die Vorwürfe zurück. Neuer Projektleiter in der Videozentrale in Köln wird Lutz Michael, der Chef der DFB-Schiedsrichter-Abteilung.| 06.11.2017 16:45 Uhr