NDR Info Nachrichten vom 28.10.2017:

Katalanische Regionalregierung für abgesetzt erklärt

Madrid: Als Reaktion auf Kataloniens Unabhängigkeitserklärung hat der spanische Ministerpräsident Rajoy die Regionalregierung abgesetzt. Der Schritt wird nach Angaben der Regierung aus Madrid nach der Veröffentlichung im Amtsblatt wohl noch heute wirksam. Zugleich wurde mit sofortiger Wirkung das Parlament aufgelöst. Am 21. Dezember soll in Katalonien neu gewählt werden. Der spanische Ministerpräsident Rajoy sagte am Abend in einer Fernsehansprache, es handele sich um erste Maßnahmen, um die bisherigen Verantwortlichen in der Region an einer weiteren "Eskalation des Ungehorsams" zu hindern. Die spanische Generalstaatsanwaltschaft kündigte ein Verfahren gegen den katalanischen Regionalpräsidenten Puigdemont wegen Rebellion an. Zu den von Rajoy angekündigten weiteren Schritten gehört auch die Absetzung des katalanischen Polizeichefs. Zudem werden alle Botschaften zwangsgeschlossen, die die katalanische Regionalregierung im Laufe des Konflikts im Ausland - darunter auch in Berlin - geöffnet hatte.| 28.10.2017 07:15 Uhr

Teile von Air Berlin gehen an Easyjet

London: Die britische Fluggesellschaft Easyjet übernimmt Teile der insolventen Air Berlin. Das Unternehmen teilte in der Nacht mit, dass es für den Kauf 40 Millionen Euro investiert. Die Vereinbarung sieht die Abnahme von 25 geleasten Maschinen des Typs A 320 samt Start- und Landerechten am Flughafen Berlin-Tegel vor. Bislang bedient Easyjet in der Hauptstadt den Flughafen Schönefeld. Mit dem Kauf könnten demnach bis zu 1.000 Piloten und Besatzungsmitglieder von Air Berlin übernommen werden. Gestern Abend hatte Air Berlin nach knapp 40 Jahren den Betrieb eingestellt. Die letzte Maschine landete von München kommend in Berlin. Den größten Teil des Unternehmens will mit 81 Maschinen die Lufthansa übernehmen.| 28.10.2017 07:15 Uhr

Schulz: SPD muss Wahlniederlage aufarbeiten

Hamburg: Vor der ersten Regionalkonferenz der SPD hat ihr Parteivorsitzender Schulz grundlegende Reformen angemahnt. Den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" sagte Schulz, die Sozialdemokraten müssten sich organisatorisch und programmatisch neu aufstellen. Das schlechte Ergebnis bei der Bundestagswahl dürfe nicht als Betriebsunfall durchgehen. Der SPD-Chef wird heute zum ersten von insgesamt acht parteiinternen Dialogforen in Hamburg erwartet. Er stellt sich dort den Fragen von hunderten Parteimitgliedern aus dem Norden. Im Vorfeld hatte Hamburgs Erster Bürgermeister und SPD-Vize Scholz ein Grundsatzpapier vorgelegt, in dem er unter anderem auf strukturelle Probleme der Partei verwies. Der SPD-Politiker Dohnanyi lobte auf NDR Info die Impulse von Scholz. Er erneuerte außerdem seine Kritik an Schulz.| 28.10.2017 07:15 Uhr

Isländer wählen neues Parlament

Reykjavik: Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres sind die Isländer heute zu vorgezogenen Neuwahlen aufgerufen. Ministerpräsident Benediktsson hatte das Parlament vor einem Monat aufgelöst, nachdem seine Mitte-Rechts-Koalition ihre Mehrheit im Parlament verloren hatte. Hintergrund war ein politischer Skandal um einen Sexualverbrecher. Der Vater von Regierungschef Benediktsson hatte sich dafür eingesetzt, das Strafregister eines verurteilten Vergewaltigers zu löschen. Einer der Koalitionspartner warf Benediktssons konservativer Partei vor, sie habe dies vertuschen wollen. Umfragen zufolge hat der Regierungschef wenig Chancen auf einen Verbleib im Amt. Die besten Aussichten auf eine Regierungsbildung hat demnach eine Koalition aus linken und grünen Parteien.| 28.10.2017 07:15 Uhr