NDR Info Nachrichten vom 27.10.2017:

Katalonien erklärt sich unabhängig

Barcelona: Das Parlament Kataloniens hat die Unabhängigkeit der Region von Spanien erklärt. In einer geheimen Abstimmung sprachen sich 70 Abgeordnete für die Abspaltung aus, 10 dagegen, zwei enthielten sich. Die gemäßigten Abgeordneten hatten den Saal vor der Abstimmung verlassen. Sie bezeichneten die Unabhängigkeitserklärung als Populismus. Nach der Abstimmung brach auf der Straße vor dem Parlament Jubel aus. Tausende Menschen schwenkten katalanische Fahnen. In Madrid aktivierte der spanische Senat kurz danach den Artikel 155. Ministerpräsident Rajoy hatte dazu aufgefordert, die Regionalregierung in Barcelona zu entmachten und die direkte Kontrolle in Katalonien zu übernehmen. Aus der Senatssitzung heraus rief Rajoy die Spanier auf, ruhig und besonnen auf die Unabhängigkeitserklärung Kataloniens zu reagieren. Der Rechtsstaat werde die Legalität in Katalonien wieder herstellen, schrieb er auf Twitter.| 27.10.2017 16:15 Uhr

Städtetag fordert Entlastung bei Sozialausgaben

Berlin: Der Deutsche Städtetag hat von der künftigen Regierung Entlastungen bei den kommunalen Sozialausgaben gefordert. Die Präsidentin der Organisation, Lohse, erklärte, über Jahre hinweg hätten Bund und Länder den Kommunen immer neue Aufgaben in dem Bereich übertragen. Die Sozialausgaben stiegen jährlich um rund zwei Milliarden Euro. Lohse verlangte, dass der Bund einen höheren Anteil an den Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Bezieher übernimmt. Der soziale Wohnungsbau müsse über das Jahr 2019 hinaus gefördert werden. Der Städtetag hält außerdem finanzielle Anreize für den Bau bezahlbarer Wohnungen für erforderlich, etwa über Investitionszulagen oder ein Baukindergeld.| 27.10.2017 16:15 Uhr

Scholz: Niederlage schonungslos analysieren

Berlin: Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Scholz hat seine Partei aufgefordert, die Niederlage bei der Bundestagswahl schonungslos aufzuarbeiten. In einem sechsseitigen Papier, das mehreren Medien vorliegt, schreibt der Hamburger Bürgermeister, die SPD dürfe nicht länger Ausflüchte suchen, sondern müsse strukturelle Probleme angehen. Weder eine fehlende Mobilisierung der Anhänger noch ein mangelnder Fokus auf soziale Gerechtigkeit taugten zur Erklärung der Wahlniederlage. Den Sozialdemokraten müsse es gelingen, Fortschritt und Gerechtigkeit in pragmatischer Politik zu verbinden. Dabei sei wirtschaftliches Wachstum eine zentrale Voraussetzung. Die SPD war bei der Bundestagswahl nur auf 20,5 Prozent der Stimmen gekommen.| 27.10.2017 16:15 Uhr

Neuer Kompromissvorschlag zu Glyphosat

Brüssel: Im Streit um die weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat hat die EU-Kommission ihre Kompromissbereitschaft unterstrichen. Sie schlug den Mitgliedstaaten vor, die Genehmigung für fünf Jahre zu erneuern. Ursprünglich hatte die Kommission eine zehnjährige Verlängerung angestrebt. Eine Abstimmung der nationalen Regierungen im zuständigen EU-Fachausschuss ist am 9. November geplant. Über das weit verbreitete Unkrautvernichtungsmittel wird in der EU seit Jahren gestritten. Wissenschaftliche Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, ob Glyphosat krebserregend sein könnte oder nicht. Die bisherige Zulassung in Europa läuft am 15. Dezember aus.| 27.10.2017 16:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax liegt bei 13.225 Punkten. Das ist ein Plus von 0,7 Prozent. Der Dow Jones startet mit 23.417 Punkten in den Handel; plus 0,1 Prozent. Der Euro steht bei einem Dollar 16 03.| 27.10.2017 16:15 Uhr