NDR Info Nachrichten vom 27.10.2017:

Berlin: Die Unterhändler von CDU, CSU, FDP und Grünen haben ihre Koalitions-Sondierungen über zentrale Themen vertagt. Ein Abschluss der Gespräche über Zuwanderung und Klima-Schutz wird nur für kommende Woche angestrebt. CDU-Generalsekretär Tauber sagte, es gebe bei diesen Themen noch erheblichen Klärungsbedarf. Ähnlich äußerte sich FDP-Generalsekretärin Beer. Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Kellner, drängte auf einen belastbaren Kompromiss beim Klima-Schutz. Eine Einigung müsse vier Jahre lang tragen. Zuvor hatten die möglichen Partner in einem Jamaika-Bündnis ein Grundsatzpapier zur Europa-Politik vereinbart. Es enthält aber keine konkreten Abmachungen zu Streitthemen wie dem Umgang mit der Türkei.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Berlin: Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Scholz hat seine Partei offenbar intern aufgefordert, die Niederlage bei der Bundestagswahl entschlossener aufzuarbeiten. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet von einem entsprechenden Papier von Hamburgs Erstem Bürgermeister. Demnach fordert Scholz eine schonungslose Betrachtung der Lage, bei der die SPD auf immer wieder bemühte Ausflüchte verzichten müsse. Weder eine fehlende Mobilisierung der Anhänger noch ein mangelnder Fokus auf soziale Gerechtigkeit taugten zur Erklärung. Die Probleme der Partei seien grundsätzlicher. Die SPD war bei der Bundestagswahl nur auf 20,5 Prozent der Stimmen gekommen. Vielen Beobachtern gilt Olaf Scholz als möglicher Gegenspieler des angeschlagenen Parteichefs Martin Schulz.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Berlin: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge überprüft offenbar nur selten, ob bereits anerkannte Flüchtlinge immer noch Schutz benötigen. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, sind in diesem Jahr bis Ende September lediglich 1.552 Prüffälle entschieden worden. Demnach wurde in 317 von ihnen der Schutzstatus entzogen. Das BAMF muss spätestens nach drei Jahren überprüft haben, ob der Fluchtgrund noch besteht, und gegebenfalls die Anerkennung zurücknehmen. Wenn dies nicht geschieht, erhält der Flüchtling ein Recht auf unbefristeten Aufenthalt. CDU-Innenexperte Schuster kritisierte, wenn das BAMF solche Prüfungen nur selten vornehme, werde das Asylrecht zum Einwanderungsrecht gemacht.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Washington: US-Präsident Trump hat wegen eines gravierenden Anstiegs des Drogenkonsums einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Nach Angaben von Bundesbehörden sterben jeden Tag im Schnitt 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Trump sprach von der schlimmsten Drogenkrise in der amerikanischen Geschichte. Neben Heroin gehören zu den Opioden auch Mittel, die als Medikamente eingesetzt werden. Sie sind in den USA sehr freizügig verschrieben worden, viele Abhängige rutschen darüber in die Heroinsucht. Schon 2015 gab es in den USA etwa 52-tausend Drogentote. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl weiter. Zusätzliches Geld wird mit dem Gesundheitsnotstand allerdings nicht zur Verfügung gestellt.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Hannover: In Niedersachsen beraten Vertreter von CDU und FDP am Mittag über die Situation nach der Landtagswahl. Allerdings fehlt beiden Parteien eine gemeinsame Mehrheit zur Regierungsbildung. Nach Angaben eines CDU-Sprechers waren zu dem Treffen ursprünglich auch die Grünen eingeladen worden, sie hätten aber eine Teilnahme abgelehnt. Der Grünen-Landesvorstand hat sich gegen Verhandlungen über ein Jamaika-Bündnis in Niedersachsen ausgesprochen. Aus der Landtagswahl Mitte des Monats war die SPD als stärkste Kraft hervorgegangen. Gestern einigte sie sich mit der CDU darauf, kommende Woche Sondierungsgespräche über eine große Koalition aufzunehmen.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Berlin: Israel hat erstmals einen Araber als "Gerechten unter den Völkern" geehrt. Die Feierstunde für den 1982 verstorbenen ägyptischen Arzt Mohammed Helmy fand in der israelischen Botschaft in Berlin statt. Helmy hatte während des Zweiten Weltkriegs sein Leben riskiert, um eine vierköpfige jüdische Familie vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu retten. Die Ehrung "Gerechte unter den Völkern" ist die höchste Auszeichnung des Staates Israel an Nichtjuden.| 27.10.2017 02:00 Uhr

Das Wetter: Es ist wechselnd bis stark bewölkt, in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen gibt es gebietsweise Regen. Tiefstwerte 11 Grad auf Borkum, 10 Grad in Rostock und um 9 Grad in Kiel. Am Tage vom Harz bis zur Eifel bewölkt und regnerisch, in Richtung Vorpommern vereinzelt Gewitter. Höchstwerte 11 Grad in Stralsund, 13 Grad in Lübeck und bis 16 Grad im Ruhrgebiet. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend bewölkt und im Verlauf Regen, dazu windig und maximal 11 bis 15 Grad. Am Sonntag wechselhaft mit Regen- und Graupelschauern, bei 9 bis 13 Grad sehr windig mit Sturmböen.| 27.10.2017 02:00 Uhr