NDR Info Nachrichten vom 26.10.2017:

Jamaika-Sondierung zu Streitthemen

Berlin: Vertreter von Union, FDP und Grünen haben ihre Sondierungsgespräche am Vormittag fortgesetzt. Heute geht es unter anderem um die Streitthemen Zuwanderung und Klimaschutz. Vor Beginn der Beratungen bekräftigte CSU-Landesgruppenchef Dobrindt die Forderung seiner Partei nach einer Begrenzung der Migrationszahlen. Ein unionsinterner Kompromiss sieht vor, dass Deutschland maximal 200.000 Menschen pro Jahr aufnimmt. Er beinhaltet allerdings eine Ausnahmeregelung für Sondersituationen. In der Klimapolitik wollen sich die Grünen dafür einsetzen, bis zum Jahr 2030 alle Kohlekraftwerke abzuschalten. CDU-Unterhändler Laschet bezeichnete dieses Ziel als unrealistisch. Die Stimmung zwischen den Parteien ist derzeit angespannt. Die FDP zeigte sich verärgert, dass Vereinbarungen zur Finanzpolitik von den Grünen gestern wieder in Frage gestellt wurden. Der Parteivize der Freien Demokraten, Kubicki, erklärte, es fehle an Grundvertrauen.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Erleichterung nach Steudtners Freilassung

Berlin: Die Freilassung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner hat in Deutschland Erleichterung ausgelöst. Berlins Regierender Bürgermeister Müller sagte, der Albtraum habe ein Ende. Der SPD-Politiker dankte allen, die sich in den vergangenen Monaten mit Steudtner solidarisiert haben. Der Bischof von Berlin-Brandenburg, Dröge, erklärte, es sei gut, dass es nicht zu einem politischen Schauprozess gekommen sei, um an einem Unschuldigen ein Exempel zu statuieren. Bundestagsvizepräsidentin Roth sieht in der Freilassung des Menschenrechtlers jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Die Grünen-Politikerin sagte auf NDR Info, das Ende der Untersuchungshaft sei kein Freispruch. Ein türkisches Gericht hatte Steudtner gestern Abend ohne Auflagen aus der U-Haft entlassen. Er wird noch im Laufe des Tages in Berlin erwartet.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Kataloniens Parlament berät weiteres Vorgehen

Barcelona: Der katalanische Regierungschef Puigdemont will noch am Mittag eine Erklärung abgeben. Er hatte sich die ganze Nacht über mit engen Mitarbeitern und Politikern seines Regierungsbündnisses beraten. Nach übereinstimmenden Medienberichten tendiert er mittlerweile zu Neuwahlen. Er sei dazu bereit, wenn die Zentralregierung in Madrid dafür auf die Umsetzung des Artikels 155 verzichte, der Zwangsmaßnahmen gegen die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter vorsieht. Das katalanische Regionalparlament soll heute am späten Nachmittag zusammenkommen. Der spanische Senat befasst sich morgen Vormittag mit den Zwangsmaßnahmen, ein Ausschuss des Senats berät bereits heute Nachmittag darüber.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Wahlrechtsreform in Italien beschlossen

Rom: In Italien kann ein neues Wahlgesetz in Kraft treten. Nach dem Abgeordnetenhaus stimmte auch der Senat für eine Reform, die Parteienbündnisse stärken soll. Künftig gilt in Italien eine Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht. Das bedeutet, dass die Parlamentssitze zum Teil an Direktkandidaten und zum Teil über Wahllisten vergeben werden. Anders als in Deutschland dürfen die Italiener aber trotzdem nur eine Stimme abgeben. Mit Hilfe des neuen Wahlgesetzes soll es möglich sein, stabilere Mehrheiten zu bilden. Experten bezweifeln aber, ob dieses Ziel erreicht wird. In Italien muss in einigen Monaten ein neues Parlament gewählt werden.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Irak: Kurden sollen Referendum annullieren

Bagdad: Die irakische Regierung hat die Annullierung des Unabhängigkeitsreferendums der Kurden im Nordirak gefordert. Den Kompromissvorschlag, das Votum für eine Unabhängigkeit auszusetzen, lehnte Ministerpräsident al-Abadi ab. Die kurdische Führung hatte angeboten, das Ergebnis der Volksbefragung einzufrieren und mit Gesprächen zu beginnen. Im September hatte sich eine deutliche Mehrheit der Kurden im Nordirak für einen eigenen Staat ausgesprochen. Die irakische Regierung lehnt eine Abspaltung der Region strikt ab. In der vergangenen Woche rückten irakische Truppen in zahlreiche Gebiete vor, die bislang unter der Kontrolle kurdischer Peschmerga waren.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Trauerfeierlichkeiten in Bangkok

Bangkok: Thailand nimmt Abschied von dem vor einem Jahr verstorbenen König Bhumibol. Mit einer prunkvollen Prozession wurde die Urne aus dem Königs-Palast zum Ort der Verbrennung in Bangkok gebracht. Mehr als 100.000 in schwarz gekleidete Menschen säumten die rund zwei Kilometer lange Strecke. Die Leiche soll am Abend eingeäschert werden. Die Zeremonie folgt einem Ritual, das in Thailand seit Jahrhunderten üblich ist.| 26.10.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Neben dichten Wolken mit Auflockerungen vereinzelt Regen. Höchstwerte 13 bis 17 Grad. Nachts wechselnd bis stark bewölkt und gebietsweise Regen oder Schauer. Tiefstwerte 11 bis 8 Grad. Morgen zeitweise sonnig und nur einzelne Schauer. 11 bis 15 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend bewölkt und im Verlauf Regen, 11 bis 15 Grad. Am Sonntag wechselhaft mit Regen- und Graupelschauern, bei 9 bis 13 Grad. Sehr windig mit Sturmböen.| 26.10.2017 13:00 Uhr