NDR Info Nachrichten vom 25.10.2017:

Türkei: Prozess gegen Steudtner startet

Istanbul: Unter großem Andrang hat am Vormittag in der Türkei der Prozess gegen den deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner begonnen. Zum Auftakt wurden seine Personalien aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Steudtner und zehn weiteren Angeklagten Mitgliedschaft in einer Terrororganisation beziehungsweise Unterstützung solcher Organisationen vor. Dafür drohen bis zu 15 Jahre Haft. Unter den Beschuldigten ist auch die Direktorin von Amnesty International in der Türkei, Kilic. Steudtner und die meisten anderen Angeklagten waren im Juli während eines Seminars für Menschenrechtsaktivisten in der Türkei festgenommen worden. Die Bundesregierung bezeichnete die Inhaftierung als "nicht nachvollziehbar" und forderte die Freilassung Steudtners.| 25.10.2017 12:15 Uhr

Steinmeier würdigt russische Menschenrechtler

Moskau: Bundespräsident Steinmeier hat in Russland die Arbeit der Menschenrechtsorganisation "Memorial" gewürdigt. Steinmeier sagte bei einem Besuch der Organisation, allen Mitarbeitern und Unterstützern von "Memorial" gebühre Dank und Anerkennung. Zugleich zeigte sich der Bundespräsident besorgt über das umstrittene Gesetz über Nichtregierungsorganisationen; es stuft vom Ausland unterstützte Gruppen als "ausländische Agenten" ein. "Memorial" war Ende der 80er Jahre gegründet worden und bemüht sich um die Aufarbeitung der politischen Verfolgung zu Sowjet-Zeiten.| 25.10.2017 12:15 Uhr

Niedersachsen: SPD sondiert mit FDP

Hannover: Im Rahmen der ersten offiziellen Gespräche zur Regierungsbildung in Niedersachsen ist die SPD am Vormittag mit den Freien Demokraten zusammengekommen. Die Sozialdemokraten hoffen, die Liberalen doch noch von einem Ampelbündnis mit den Grünen überzeugen zu können. Nach den Worten von SPD-Landeschef, Ministerpräsident Weil, ist seine Partei ergebnisoffen und lösungsorientiert in die Gespräche gegangen. Der Vorsitzende der Freien Demokraten in Niedersachsen, Birkner, erteilte einem Ampelbündnis auf NDR Info erneut eine Absage. Es sei unrealistisch zu erwarten, dass seine Partei als Juniorpartner in einer solchen Koaliton den von ihr gewünschten Politikwechsel erreichen könnte.| 25.10.2017 12:15 Uhr

Vorerst keine Entscheidung über Glyphosat

Brüssel: Die EU-Staaten haben noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob sie die Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat verlängern. Wie die EU-Kommission mitteilte, wurde die Abstimmung im zuständigen Expertengremium vertagt. In den kommenden Wochen soll es weitere Beratungen geben. Die Kommission war erst gestern von ihrem Vorschlag abgerückt, Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen. Sie schlägt stattdessen nun fünf bis sieben Jahre vor. Die bisherige Genehmigung für das häufig verwendete Herbizid läuft im Dezember ab. Glyphosat ist umstritten, weil mehrere Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, es sei möglicherweise krebserregend. Außerdem ist das Mittel giftig für Bienen.| 25.10.2017 12:15 Uhr

Abschiebeflug von Leipzig nach Kabul

Kabul: In der afghanischen Hauptstadt ist am frühen Morgen erneut ein Flugzeug aus Deutschland mit abgelehnten Asylbewerbern eingetroffen. Die Maschine war gestern Abend vom Flughafen Leipzig-Halle gestartet. Unbestätigten Berichten zufolge waren 14 Afghanen an Bord. Es ist bereits die siebte Sammelabschiebung aus Deutschland seit Ende vergangenen Jahres. Die Flüge sind umstritten, weil sich die Sicherheitslage in Afghanistan deutlich verschlechtert hat. Allein in der vergangenen Woche waren bei Anschlägen und Angriffen von Islamisten fast 250 Menschen ums Leben gekommen. Deutschland ist deshalb dazu übergegangen, abgelehnte Asylbewerber nur noch in bestimmte Regionen ihres Heimatlandes abzuschieben.| 25.10.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 13.025 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,5 Prozent niedriger bei 21.708. Der Euro kostet einen Dollar 17 67.| 25.10.2017 12:15 Uhr