NDR Info Nachrichten vom 23.10.2017:

Lebenslänglich für sogenannten Reichsbürger

Nürnberg: Ein sogenannter Reichsbürger muss wegen Mordes lebenslänglich ins Gefängnis. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den Mann schuldig, weil er vor einem Jahr auf Polizisten vor seiner Haustür in Georgensgmünd geschossen hatte. Dabei starb ein Beamter, zwei weitere wurden verletzt. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei wollte die rund 30 Waffen im Haus des Jägers beschlagnahmen. Als selbsternannter Reichsbürger lehnt er die Bundesrepublik Deutschland mit allen staatlichen Einrichtungen ab und galt den Sicherheitsbehörden deswegen als nicht mehr zuverlässig. Die Verteidigung des 50-Jährigen hatte argumentiert, ihr Mandant habe die Polizisten für Einbrecher gehalten und sich nur verteidigen wollen. Sie hatte auf fahrlässige Tötung plädiert.| 23.10.2017 14:45 Uhr

Grüne fordern Klimaschutz-Vorschläge

Berlin: Die Grünen haben die möglichen Koalitionspartner Union und FDP aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie sie die Pariser Klimaschutzziele einhalten wollen. Grünenchef Özdemir sagte, CDU/CSU und FDP sagten ja zum Klimaschutz, machten aber nichts, und die Grünen müssten ihn umsetzen; diese Arbeitsteilung werde nicht funktionieren. Wenn Deutschland beim Umweltschutz wieder zum Vorbild werden wolle, gehe das nicht ohne Ausstieg aus der Kohleverstromung, ohne eine Mobilitätswende und ohne eine Agrarwende. Özdemir wies außerdem einen Bericht der "Bild-Zeitung" zurück, nach dem die Grünen den Posten eines Vizekanzlers fordern. Der Parteichef sagte, es gehe um keinerlei Posten, sondern darum, die mögliche Regierungsarbeit zu koordinieren. Das müssten in einer Jamaika-Koalition drei Parteien machen.| 23.10.2017 14:45 Uhr

Millionen-Finanzhilfen für Rohingya versprochen

Genf: Bei der UN-Geberkonferenz für die Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar haben die teilnehmenden Staaten Hilfen von umgerechnet knapp 290 Millionen Euro versprochen. UN-Nothilfekoordinator Lowcock sprach von einer sehr ermutigenden Nachricht für die verzweifelten Menschen, die in Bangladesch ausharrten. Er rechne damit, dass die zugesagte Summe noch steige. Außerdem hätten Regierungen umfangreiche Lieferungen mit Hilfsgütern in Aussicht gestellt. Der UN-Koordinator kündigte eine weitere Geberkonferenz für kommendes Jahr an, falls die Finanzmittel zur Versorgung der Geflüchteten nicht ausreichten. Die muslimischen Rohingya werden im vorwiegend buddhistischen Myanmar nicht als Minderheit anerkannt und verfolgt. Hunderttausende von ihnen haben in Bangladesch Schutz gesucht.| 23.10.2017 14:45 Uhr

Deutsche Marine ohne einsatzfähiges U-Boot

Eckernförde: Die deutsche Marine verfügt nach einer Havarie von "U35" vor der norwegischen Küste bis auf weiteres über kein einsatzfähiges U-Boot. Ein Sprecher des Marinekommandos sagte, der Schaden an einem der Ruderblätter werde derzeit auf der Kieler Werft untersucht. Das werde voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Das U-Boot war vor Norwegen bei einem Tauchmanöver offenbar gegen einen Felsen gestoßen. Insgesamt sind damit vier der sechs deutschen U-Boote in der Werft, die zwei übrigen warten auf einen Werfttermin. Grund für die Probleme ist ein Mangel an Ersatzteilen. Die Marine begründet dies mit Einsparungen in der Vergangenheit.| 23.10.2017 14:45 Uhr

Rekordzahl toter Kegelrobben

Stralsund: An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns werden immer mehr tote Kegelrobben gefunden. Wie das Deutsche Meeresmuseum mitteilte, sind es in diesem Jahr bereits 33. Allein in den viereinhalb Wochen bis zum 19. Oktober seien 13 tote Robben entdeckt worden. Das seien so viel wie seit 50 Jahren nicht. Warum die Tiere starben, ist unklar. Sie werden nun untersucht.| 23.10.2017 14:45 Uhr