NDR Info Nachrichten vom 22.10.2017:

Barcelona: Im Streit über eine Unabhängigkeit Kataloniens hat Regionalpräsident Puigdemont das Vorgehen der spanischen Zentralregierung als rechtswidrig und undemokratisch bezeichnet. In einer Fernsehansprache auf Katalanisch, Spanisch und Englisch warf er Madrid einen Staatsstreich vor. Die spanische Zentralregierung wolle die katalanische Autonomie liquidieren. Laut Puigdemont wird das Regionalparlament bald über Gegenmaßnahmen beraten. Die spanische Zentralregierung hatte gestern angekündigt, alle Mitglieder der katalanischen Regionalregierung ihrer Ämter zu entheben und innerhalb von sechs Monaten in der Region Neuwahlen abzuhalten. Der Senat in Madrid muss dem noch zustimmen. Die Sitzung ist für Ende der Woche geplant. In Barcelona gingen gestern Abend Hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen die Entmachtung der Regionalregierung zu protestieren.| 22.10.2017 10:00 Uhr

Prag: Nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl in Tschechien hat der Chef der populistischen ANO-Partei, Babis, angekündigt, sich für eine strikte Zuwanderungspolitik in der EU einzusetzen. Er werde bei anderen Mitgliedsländern um Unterstützung für seinen Anti-Immigrationskurs werben, sagte Babis. Der 63-jährige Milliardär will sich dabei nicht auf die Visegrad-Staaten beschränken - also Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn. Er werde sich auch an Österreich sowie Slowenien und Kroatien wenden. Nach dem vorläufigen Endergebnis kommt die ANO-Partei auf knapp 30 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft im neuen tschechischen Parlament ist die liberal-konservative Partei, knapp vor den Piraten und den Rechtsextremisten. Es wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet.| 22.10.2017 10:00 Uhr

Tokio: In Japan läuft die Wahl zum Unterhaus des Parlaments. 106 Millionen Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Umfragen sehen die Regierungskoalition des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Abe vorn. Demnach könnte das Bündnis auch erneut eine Zweidrittel-Mehrheit erreichen. Abe hatte die Wahl vorgezogen, nachdem seine Zustimmungswerte im Zuge der Nordkorea-Krise stark angestiegen waren. Zudem ist die Opposition zersplittert. Um Platz Zwei konkurrieren die jüngst gegründete liberale "Partei für Konstitutionelle Demokratie" sowie die neue konservative "Partei der Hoffnung".| 22.10.2017 10:00 Uhr

Hannover: Vor dem Beginn der Sondierungsgespräche in Niedersachsen bewegt sich die CDU auf die Grünen zu. Der christdemokratische Landes- und Fraktionschef Althusmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, er selbst habe keine Berührungsängste mit der Partei. Vor der Wahl am vergangenen Sonntag hatte er noch einen grünen Agrarminister Christian Meyer kategorisch ausgeschlossen. Jetzt betonte Althusmann, es gebe zwischen CDU und Grünen Schnittmengen beim Verbraucher- oder Naturschutz. Bei der Landtagswahl vergangenen Sonntag war die rot-grüne Regierung in Hannover abgewählt worden. Auch die Christdemokraten hatten Verluste erlitten. Am wahrscheinlichsten gilt derzeit die Bildung einer Großen Koalition von SPD und CDU.| 22.10.2017 10:00 Uhr

Bonn: In Deutschland wird weiterhin oft der Strom abgestellt, weil die Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind im vergangenen Jahr rund 330.000 Anschlüsse gesperrt worden. In 6,6 Millionen Fällen sei eine Sperrung angedroht worden. Das bedeutet, dass 17 Prozent der Haushalte in Deutschland Probleme mit der Stromrechnung hatten. Im Vergleich zu 2015 ist das laut Bundesnetzagentur nur ein minimaler Rückgang.| 22.10.2017 10:00 Uhr

La Valletta: Nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia wollen heute auf Malta tausende Menschen für eine rasche Aufklärung des Verbrechens demonstrieren. Mehrere Bürgerrechtsgruppen riefen zu der Kundgebung in der Hauptstadt La Valletta auf. Sie rechnen mit zehntausenden Teilnehmern. Galizia war vergangenen Montag durch eine Autobombe getötet worden. Die 53-Jährige hatte über Geldwäsche und Steuerhinterziehung berichtet und auch Vertraute des maltesischen Premierministers Muscat beschuldigt.| 22.10.2017 10:00 Uhr

Das Wetter: Heute viele Wolken und einige Schauer, vom Harz bis zur Ostsee freundlicher, 10 bis 13 Grad. Morgen oft stark bewölkt und zeitweise Regen, vereinzelt Gewitter, später von Norden her Auflockerungen und öfter trocken. Höchstwerte 10 bis 14 Grad. Am Dienstag ein Wechsel von Wolken und etwas Sonne, später von Westen her Regen, 9 bis 15 Grad.| 22.10.2017 10:00 Uhr