NDR Info Nachrichten vom 19.10.2017:

Berlin: FDP und Grüne haben sich nach ihrem ersten gemeinsamen Sondierungsgespräch vorsichtig optimistisch gezeigt. FDP-Generalsekretärin Beer sagte, beide Seiten hätten einander zugehört. Jetzt müsse man ausloten, was möglich sei. Beide Parteien haben nach den Worten Beers aber noch eine lange Wegstrecke vor sich. Ähnlich äußerte sich Grünen-Geschäftsführer Kellner. Ziel sei nicht, den ausgetretenen Pfaden der Union zu folgen. Man wolle neue Akzente setzen. Morgen sollen erstmals Sondierungsverhandlungen in großer Runde stattfinden, also mit CDU, CSU, FDP und Grünen.| 19.10.2017 19:15 Uhr

Madrid: Die spanische Regierung hat angekündigt, mit Zwangsmaßnahmen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens vorzugehen. Ministerpräsident Rajoy reagiert damit auf die Weigerung der politischen Führung in Barcelona, ausdrücklich auf die Bildung eines eigenen Staates zu verzichten. Madrid hatte eine entsprechende Versicherung bis heute Vormittag verlangt. Der katalanische Regierungschef Puigdemont ging nicht darauf ein und erklärte sich lediglich zum Dialog bereit. Welche Schritte die Zentralregierung jetzt einleiten wird, ist noch unklar. Sie könnte Puigdemont absetzen, die katalanische Regierung auflösen oder eine Neuwahl des Regionalparlaments erzwingen. Am Sonnabend will das spanische Kabinett in einer Dringlichkeitssitzung über das weitere Vorgehen beraten.| 19.10.2017 19:15 Uhr

Ankara:  Der türkische Präsident Erdogan hat in der Krise mit Europa versöhnlichere Töne angeschlagen. Mit Blick auf den begonnenen EU-Gipfel erklärte Erdogan, Europa habe die Türkei zwar sehr gekränkt, aber man werde an den Beziehungen festhalten. Er wünsche sich einen guten Ausgang. Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei ist seit langem angespannt und hat sich seit dem Putschversuch im Juli 2016 noch einmal verschlechtert. Auf dem Herbst-Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs heute und morgen in Brüssel sind die Beziehungen zur Türkei ein wichtiges außenpolitisches Thema. Bundeskanzlerin Merkel kündigte an, sie werde sich für eine Kürzung der Finanzhilfen an Ankara einsetzen. Als Gründe nannte Merkel massive Verstöße gegen Menschenrechte. Gleichzeitig lobte die Kanzlerin aber die Flüchtlingspolitik in der Türkei.| 19.10.2017 19:15 Uhr

Berlin: Der Bundesverfassungsschutz hat vor einer neuen Dschihadisten-Generation gewarnt. Nach Angaben von Behörden-Präsident Maaßen sprechen IS-Kämpfer Kinder zielgerichtet an. So könnten die Heranwachsenden von den Terroristen islamistisch sozialisiert werden und entsprechend indoktriniert aus Kampfgebieten zurückkehren. Daher müsse die Gesellschaft das Risiko einer neuen Dschihadisten-Generation sehr genau im Blick haben, so Maaßen. Laut Verfassungsschutz sind bislang rund 950 Islamisten nach Syrien und in den Irak ausgereist; etwa ein Drittel von ihnen ist wieder nach Deutschland zurückgekehrt.| 19.10.2017 19:15 Uhr

Berlin: Nur knapp drei Prozent der Erwachsenen in Deutschland verzichten komplett auf Alkohol. Das geht aus dem ersten Alkoholatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums hervor, der heute veröffentlicht wurde. Demzufolge wird in höheren sozialen Schichten häufiger getrunken als in niedrigeren Schichten. Als riskanter Alkoholkonsum gilt, wenn Frauen pro Tag mehr als ein Glas Bier oder Wein und Männer mehr als zwei Gläser Bier oder Wein trinken. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mortler, sagte, das Problembewusstsein beim Thema Alkoholkonsum sei nach wie vor gering. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 20.000 Menschen an den direkten Folgen ihres Alkoholkonsums.| 19.10.2017 19:15 Uhr